Krachendes und blitzendes Silvesterfeuerwerk bedeutet für Haustiere Stress. Während wir Zweibeiner den Jahreswechsel feiern, erleben Hunde, Katzen und Co. oft die schlimmste Nacht des Jahres. Mit diesen Tipps bescherst du deinem Haustier ein stressfreies Silvester.
Feuerwerk an Silvester kann zwar schön aussehen, doch es kracht, knallt und blitzt – und verursacht dadurch bei Haus- und Wildtieren enormen Stress. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, sagt sogar: „Im Sinne von Tier- und Naturschutz gehört das private Silvesterfeuerwerk verboten.“ Bei Utopia zählen wir dir sieben Gründe auf, die gegen das Böllern an Silvester sprechen:
Silvesterfeuerwerk stresst Hunde, Katzen und andere Haustiere
Solange aber noch nicht alle auf das Feuerwerk an Silvester verzichten, bleibt die Nacht für Haustiere eine Qual. Besonders Hunde und Katzen und deren sensibles Gehör leidet unter dem Krach. Das plötzliche, laute Knallen und die Lichtblitze können Unruhe und Panik auslösen. Auch der Brandgeruch versetzt die Tiere mit ihren sensiblen Nasen oft in Schrecken.
Viele Halter:innen möchten ihre Lieblinge deshalb an Silvester vor Raketen und Böllern schützen und den Stress so gut wie möglich reduzieren. Wie klappt das am besten?
Wichtig: selber ruhig bleiben
„Die wichtigste Regel ist: selbst ruhig bleiben„, erklärte Selina Zang, Fachreferentin beim Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) der dpa. „Wer nervös oder ängstlich ist, kann sein Empfinden unbewusst auf das Tier übertragen. Reagiert die Bezugsperson gelassen auf das Feuerwerk, wirkt das beruhigend und signalisiert dem Tier, dass keine akute Gefahr besteht.“
Gleichzeitig reagiert jedes Haustier unterschiedlich auf den Lärm: Die eine Katze flüchtet beim ersten Knall unters Sofa, die andere legt sich zum Kuscheln auf den Schoß. „Das Tier sollte entscheiden können, ob es sich lieber verkriecht oder Nähe sucht. Wichtiger ist, dass der Schützling weiß, dass er nicht allein ist“, so Selina Zang.
Alltagsroutine an Silvester beibehalten
Die Tierexpertin rät, den Alltag für das Haustier so normal wie möglich zu gestalten. Werden Hund oder Katze an Silvester mit für das Tier ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit bedacht, kann dies die Tiere verunsichern und ihre Unruhe bestärken.
Hunde an Silvester anleinen und früher Gassigehen
Spätestens am 31. Dezember, wenn die Dämmerung einbricht, sind die ersten Böller zu hören. Auch noch Tage nach dem Jahreswechsel knallt es vereinzelt hier und da. Hunde solltest du in dieser Zeit deshalb immer an der Leine führen. So verhinderst du, dass sie bei einem plötzlichen Knallen in Panik weglaufen.
Tierexpertin Zang empfiehlt zudem, wenn möglich, Innenstädte, Wohnviertel sowie unbekannte Gebiete ganz zu meiden. Es sei ratsam, die gewohnte Abendrunde an Silvester auch zeitlich etwas nach vorn zu verlegen. Weitere Tipps findest du im folgenden Artikel:
Katzen an Silvester drinnen lassen
Katzen, die sich auch im Freien bewegen, sollten bestenfalls ab dem frühen Nachmittag nicht mehr hinaus. Auch wenn es der Samtpfote vielleicht nicht gefällt, bleibt sie am besten bis zum nächsten Morgen in der Wohnung oder im Haus.
Hunde und Katzen suchen sich drinnen meist selbst einen Platz, um sich dem lauten Treiben zu entziehen. Ein abgedunkelter Raum schafft zusätzlich eine entspanntere Atmosphäre, für Ablenkung sorgen gewohnte Spielrituale und alles, was die Stimmung stressfreier macht.
Kaninchen, Hamster und Co. sicher durch Silvesternacht bringen
Doch nicht nur Katze und Hund sind vom Silvesterlärm gestört. Ein idealerweise von der Straße abgelegenes und ruhiges Zimmer macht auch Kleinsäugern wie Mäusen, Kaninchen und Hamstern den Rutsch ins neue Jahr angenehmer. Bei geschlossenen Gardinen oder Rollläden bleiben auch die blitzenden Lichter draußen. Ein dunkles Versteck im Gehege, ein neues Spielzeug und sanfte Musik können ebenso gegen Silvesterstress helfen.
Du solltest die Nagetiere allerdings nicht aus ihrer vertrauten Umgebung reißen und beispielsweise das Gehege in den Keller stellen, das bedeutet zusätzlichen Stress für die Tiere. „Zur Angst vor Böllern und grellem Licht kommt dann nämlich noch ein neues Revier mit fremden Geräuschen und Gerüchen hinzu.“
Kaninchen im Außengehege sollten in der Regel auch an Silvester draußen bleiben. Die ungewohnte Umgebung und vor allem der Temperaturunterschied würden zur höheren Belastung führen als die laute Nacht im Freien. Eine brandfeste Abdeckung ist überall dort sinnvoll, wo die Gefahr besteht, dass Feuerwerkskörper ins Gehege fallen könnten.
Vögel brauchen es an Silvester dunkel
Wie bei Kleinsäugern sollte auch der Raum, in dem Heimvögel stehen, am letzten Tag des Jahres abgedunkelt werden. Werden die Tiere durch plötzlichen Lärm und Blitze aufgeschreckt und flattern aufgeregt in ihrer Voliere, ist das Risiko sehr hoch, dass sich zu verletzen. Das Fenster oder alternativ die zum Fenster gewandte Seite der Voliere sollten sorgfältig abgedunkelt werden.
Um Panikflüge zu vermeiden, empfiehlt Zang, ein schwaches Nachtlicht im Zimmer brennen zu lassen. „Vögel können im Dunkeln nicht gut sehen. Werden sie durch den unvermittelten Lärm aufgeschreckt, macht sie die dunkle Umgebung noch unruhiger.“ Leise Musik kann die Gefiederten beruhigen, eine kleine Leckerei lenkt sie vom Trubel ab.
Wer das Vogelzimmer am Silvesterabend lüftet, sollte die Fenster entweder bereits einige Stunden vor dem Jahreswechsel wieder schließen oder mit dem Öffnen bis zum Neujahrsmorgen warten. Der Grund ist, dass die Vögel sehr empfindlich auf den Feinstaub reagieren, der durch das Feuerwerk freigesetzt wird.
Bester Wildtierschutz: kein Silvesterfeuerwerk
Nicht nur Heimtiere kann Silvester in Stress und Panik versetzen. Auch Wildtiere können vom plötzlichen Lärm und grellen Blitzen überrascht werden und sind dem Feuerwerk meist schutzlos ausgeliefert. Radaraufnahmen offenbarten 2022, welche Panik Silvesterfeuerwerk bei Vögeln auslöst.
Deshalb: Wer Füchsen, Igeln, Rehen, Vögeln und anderen Wildtieren helfen möchten, sollte auf Feuerwerk verzichten.
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