Solaranlage fürs Mehrfamilienhaus: Modelle, Kosten und Förderungen

Solarmodule stehen auf einem Flachdach eines Mehrfamilienhauses
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Solarimo

Während Ein- und Zweifamilienhäuser längst mit Solarmodulen glänzen, bleiben Mehrfamilienhäuser meist ohne Photovoltaik. Dabei schlummern auf ihren Dächern enorme Potenziale.

Der Photovoltaik-Ausbau in Deutschland stockt an einer entscheidenden Stelle. Während kleine Aufdachanlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern sowie große Freiflächenanlagen den Markt dominieren, werden auf Mehrfamilienhäusern bislang nur wenige Solaranlagen installiert.

So groß ist das Potenzial für Photovoltaik auf Mehrfamilienhäusern

Eine aktuelle Studie des Ariadne-Projekts ermittelte ein Potenzial von bis zu 60 Gigawatt auf 3,1 Millionen Mehrfamilienhäusern mit 20,1 Millionen Wohnungen. Dies entspricht 28,1 Prozent des gesamten Ausbauziels bis 2030. Zum Vergleich: In Deutschland stehen aktuell nur etwa 5.400 registrierte Mieterstromanlagen bei über drei Millionen gemeldeten PV-Anlagen insgesamt (Quelle: IWD).

Der Grund, warum diese Dachflächen weitgehend ungenutzt bleiben, liegt in der Komplexität. Während im Eigenheim meist nur eine oder zwei Personen entscheiden können, gibt es bei Mehrfamilienhäusern Eigentümergemeinschaften, Vermieter:innen und Mieter:innen mit unterschiedlichen Interessen. Hinzu kommen komplizierte Messkonzepte und bürokratische Hürden, die viele Eigentümer:innen abschrecken.

Dabei bieten Mehrfamilienhäuser ideale Voraussetzungen für Solarstrom: Die Dachflächen sind meist groß genug für leistungsstarke Anlagen zwischen 30 und 100 Kilowattpeak. Zudem sind öfter Bewohnende zuhause, die den Strom sofort verbrauchen können. Das erhöht den Eigenverbrauch und es wird nicht zwingend ein Speicher benötigt. Das kann die Anlage wirtschaftlicher machen.

Die Politik hat das Problem erkannt und in den vergangenen Jahren mehrere Modelle geschaffen, um den Ausbau zu erleichtern. Vom klassischen Mieterstrom über das 2024 eingeführte Gebäudestrommodell bis zur simplen Volleinspeisung sind die Optionen vielfältig geworden.

PV-Anlage auf dem Mehrfamilienhaus: Welche Modelle gibt es?

Bei Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern stehen dir grundsätzlich vier verschiedene Ansätze zur Verfügung. Sie unterscheiden sich vor allem darin, wie man den erzeugten Strom an die Bewohner:innen verteilt und welche Pflichten man als Anlagenbetreiber übernimmt. Im Folgenden gehen wir sie einzeln durch.

1. Mieterstrom

Das klassische Mieterstrommodell wurde 2017 eingeführt und ist bis heute die am weitesten verbreitete Variante. Dabei verkaufst du als Vermieter:in oder Eigentümer:in den selbst produzierten Solarstrom direkt an die Mietenden im Gebäude. Zudem kümmerst du dich um die Beschaffung von Strom aus dem öffentlichen Netz, wenn deine Anlage gerade nicht genug produziert (Quelle: Bundesnetzagentur).

Für Mieterstrom zahlst du keine Netzentgelte, Umlagen und Abgaben und wirst vom Staat gefördert. Für Mieter:innen ist der so erzeugte Strom in der Regel besonders kostengünstig. Zudem gibt es eine gesetzliche Deckelung des Strompreises der PV-Anlage. Er darf maximal 90 Prozent des Grundversorgertarifs in der Region entsprechen.

Mieterstrom gilt jedoch als bürokratisch, wie etwa der IWD kritisiert. Allerdings gibt es die Möglichkeit, den Betrieb an einen externen Dienstleister abzugeben (Lieferkettenmodell). Dann bleibst du zwar formal Betreiber:in der Solaranlage und behältst die Kontrolle über deine Investition, gibst aber die administrativen Aufgaben ab.

Für diese Leistungen behält der Dienstleister einen Teil der Erträge ein. Deine Rendite fällt dadurch geringer aus als beim Betrieb in Eigenregie. Im Gegenzug minimierst du dein Risiko und deinen Zeitaufwand erheblich. Du musst dich nicht mit Messkonzepten, Abrechnungssoftware oder den ständig wechselnden Regularien auseinandersetzen.

Mehrere Wohngebäude mit weißen Fassaden und blauen Balkonen, auf deren Flachdächern zahlreiche Solarpaneele installiert sind.
Das Mieterstrom-Modell hat großes Potenzial, wird aber in Deutschland aufgrund von bürokratischen Hürden bisher noch wenig genutzt. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Solarimo)

2. Dachpacht

Beim Dachpachtmodell gibst du die Verantwortung für die Solaranlage vollständig aus der Hand. Du verpachtest lediglich deine Dachfläche an einen externen Contractor, der dann die komplette Abwicklung übernimmt.

Der Contractor plant, finanziert und installiert die PV-Anlage, betreibt diese und kümmert sich um die Abrechnung und Abwicklung mit den Mietenden. Du erhältst als Eigentümer:in eine monatliche oder jährliche Pacht für die Nutzung deiner Dachfläche. Diese Pachterträge fallen meist gering aus und liegen teils nur bei wenigen hundert Euro pro Jahr. Dafür trägst du keinerlei Kosten, Aufwand oder Risiko.

3. Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung

Die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung soll den Durchbruch für Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern bringen. Seit Mai 2024 können Eigentümer:innen damit Solarstrom an ihre Mieter:innen liefern, ohne die aufwendige Vollversorgungspflicht des klassischen Mieterstroms übernehmen zu müssen.

In diesem Modell muss sich die Betreiber:innen der PV-Anlage lediglich um die Bereitstellung und den Verkauf des lokal produzierten Stroms kümmern. Den Reststrom, den die Mieter:innen noch benötigen, beziehen sie wie gewohnt von ihrem bisherigen Stromanbieter aus dem Netz. Sie besitzen also zwei Stromverträge, wobei immer erst der Solarstrom vom Dach genutzt wird. Zudem können sie jederzeit ihren Stromanbieter wechseln und auch die Versorgung durch die Vermieter:innen kündigen.

Die Herausforderung ist die korrekte Abrechnung. Im Gegensatz zum Mieterstrom muss der Strombezug 15-Minuten-genau gemessen werden, was im Idealfall über Smart Meter passiert. Der Rollout der Smart Meter läuft in Deutschland allerdings schleppend. Nicht jeder Messstellenbetreiber kann die Geräte zeitnah liefern und installieren. Das kann dein Projekt verzögern oder zum Ausweichmodell zwingen.

4. Volleinspeisung

Die Volleinspeisung ist das unkomplizierteste Modell für eine Solaranlage auf einem Mehrfamilienhaus. Du installierst die Anlage, speist den kompletten erzeugten Strom ins öffentliche Netz ein und erhältst dafür 20 Jahre lang eine staatlich garantierte Vergütung. Dadurch fallen bürokratische Aufgaben wie Messkonzepte, Abrechnungen oder Mieterverträge weg.

Allerdings haben die Bewohnenden davon nichts. Sie müssen weiterhin Strom von einem externen Anbieter beziehen und die marktüblichen Preise zahlen.

Für die Volleinspeisung erhältst du höhere Vergütungssätze als für den eingespeisten Überschussstrom bei anderen Modellen. Für Anlagen, die zwischen dem 1. August 2025 und dem 31. Januar 2026 in Betrieb gehen, erhält man bei Volleinspeisung 12,47 Cent pro Kilowattstunde für Anlagen unter 10 kWp. Größere bekommen 10,45 Cent/kWh (Quelle: Bundesnetzagentur). Diese Vergütung bleibt unabhängig von schwankenden Marktpreisen für 20 Jahre konstant.

Allerdings wird die Volleinspeisung immer unattraktiver. Anfang 2025 wurde mit dem Solarspitzengesetz beschlossen, dass bei negativen Preisen an der Strombörse die Einspeisevergütung ausgesetzt wird. Zudem müssen neue Anlagen einen Smart Meter mit Steuerbox besitzen, ansonsten darf nur 60 Prozent des Stroms eingespeist werden.

Darüber hinaus hat die Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche angekündigt, die Vergütung komplett abschaffen zu wollen. Zwar gibt es noch keine genauen Pläne, doch perspektivisch müssen PV-Betreiber:innen ihren Strom wohl direkt verkaufen müssen. Am lukrativsten ist das, wenn der Strom gleich an die Bewohnernden im eigenen Haus gehen würde. Denn dann fallen keine Netzentgelte und andere Abgaben an. Dadurch lassen sich günstige Preise anbieten (z.B. 25 Cent/kWh), die aber immer noch weit über der Einspeisevergütung liegen würden.   

Wie viel Strom kann ich auf einem Mehrfamilienhaus produzieren?

Wie viel Strom du auf einem Mehrfamilienhaus erzeugen kannst, hängt von dem Dach ab. Die bereits zitierte Ariadne-Studie nennt eine durchschnittliche Dachfläche von 297,5 Quadratmetern für Mehrfamilienhäuser in Deutschland.

Jedoch eignet sich nicht die gesamte Fläche für Solarmodule. Schornsteine, Dachfenster, Lüftungsanlagen und statische Anforderungen reduzieren die nutzbare Fläche. Als Faustregel kannst du mit etwa 60 Prozent der Gesamtdachfläche für die Modulmontage rechnen.

Auf der Fläche kannst du etwa eine PV-Anlage zwischen 30 und 50 Kilowattpeak bauen. Je nach Größe, Ausrichtung und Wetter kommen so etwa 30.000 bis 50.000 kWh zusammen.

Du solltest deine Anlage aber nicht so groß wie möglich machen, sondern vor allem am Stromverbrauch des Gebäudes ausrichten. Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht etwa 2.500 bis 4.000 Kilowattstunden pro Jahr. Wenn du 6 Wohneinheiten hast, kommst du auf 15.000 bis 24.000 Kilowattstunden Gesamtverbrauch. Eine 50-kWp-Anlage wäre in dem Fall bereits überdimensioniert.

Denn je höher der Eigenverbrauchsanteil im Gebäude ist, desto wirtschaftlicher wird die Anlage. Für jede Kilowattstunde, die du nicht selbst verbrauchst oder an die Mietenden verkaufst, bekommst du zwar eine Einspeisevergütung. Jedoch fällt sie gering aus und kann nicht immer die zusätzlichen Bau- und Betriebskosten decken.

👉 Unser Tipp vor dem Solaranlagenkauf: Aufgrund der großen Preisspanne solltest du dir mindestens drei verschiedene Angebote geben lassen und sie vergleichen. Online-Portale wie Selfmade Energy oder das Solaranlagenportal können hierfür sinnvoll sein. Dort bekommst du unverbindliche Angebote von verschiedenen Installationsbetrieben in deiner Nähe.

Was kostet eine PV-Anlage auf dem Mehrfamilienhaus?

Bei dem Preis für eine Solaranlage auf einem Mehrfamilienhaus kommt es vor allem auf die Größe an. Im Folgenden zeigen wir dir die wichtigsten Positionen. Dabei handelt es sich um Orientierungswerte.

  • Mittelgroße PV-Anlagen: Für eine schlüsselfertige Anlage mit 30 bis 50 Kilowattpeak musst du mit etwa 1.000 bis 1.500 Euro pro Kilowattpeak rechnen. Diese Summe umfasst die Solarmodule, den oder die Wechselrichter, das Montagesystem, die Verkabelung sowie die Kosten für Planung, Gerüst und Installation durch einen Fachbetrieb.
  • Große PV-Anlagen: Bei größeren Anlagen ab 50 kWp können Skaleneffekte auftreten, wodurch der Preis etwas sinkt. Hier kannst du mit 900 bis 1.200 Euro pro Kilowattpeak rechnen.
  • Stromspeicher: Bei Einfamilienhäusern gehören sie mittlerweile zum Standard, bei Mehrfamilienhäusern rechnen sie sich nicht immer. Denn oft sind Bewohnende daheim, um den Strom zu verbrauchen. Durch Skaleneffekte sinken die Preise. Für kleinere Speicher kannst du mit etwa 800 Euro pro Kilowattstunde rechnen, für größere mit etwa 400 Euro.  
  • Messtechnik: Wenn du noch keine geeigneten Zähler im Haus besitzt, können hier zusätzliche Kosten auf dich zukommen. Die hängen von dem Bestand ab und davon, was alles umgebaut werden muss. Bei vielen Wohnungen können mehrere tausend Euro zusammenkommen.
  • Abrechnung: Beim Mieterstrom entstehen zusätzliche Kosten für die Abrechnung und Verwaltung. Machst du das selbst, benötigst du eine Abrechnungssoftware. Diese bekommst du für wenige hundert Euro im Jahr. Sonst kommen Kosten für einen Dinestleister hinzu.
  • Betriebskosten: Die laufenden Kosten belaufen sich auf etwa 1 bis 2 Prozent der Investitionssumme pro Jahr. Bei einer 30.000-Euro-Anlage sind das grob 300 bis 600 Euro jährlich für Wartung, Versicherung und Reparaturen. Stromspeicher und Wechselrichter halten etwa 15 Jahre und müssen danach ersetzt werden.
Ein digitaler Stromzähler in einem Mehrfamilienhaus
Wenn in dem Mehrfamilienhaus noch keine Smart Meter existieren, musst du sie noch nachrüsten. (Foto: CC0 / Pixabay / rgaudet17)

Welche Förderungen gibt es?

Mieterstromzuschlag

Der wichtigste Fördermechanismus für Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern ist der Mieterstromzuschlag nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Diese direkte Förderung erhältst du vom Netzbetreiber für jede Kilowattstunde Solarstrom, die du direkt an die Bewohner:innen lieferst und die sie auch tatsächlich verbrauchen.

Die Höhe des Mieterstromzuschlags richtet sich nach der installierten Leistung deiner Anlage. Je kleiner die Anlage, desto höher der Zuschlag pro Kilowattstunde.

  • Bis 10 kWp: 2,56 Cent/kWh
  • Bis 40 kWp: 2,38 Cent/kWh
  • Bis 100 kWp: 1,6 Cent/kWh

Wichtig zu wissen: Den Mieterstromzuschlag gibt es nur beim klassischen Mieterstrommodell mit Vollversorgungspflicht. Beim Gebäudestrommodell und bei der Volleinspeisung entfällt diese Förderung. Das macht das klassische Mieterstrommodell trotz höherer Komplexität wirtschaftlich oft am attraktivsten.

Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung für überschüssigen Strom ist eine weitere staatliche Förderung. Dabei erhältst du einen kleinen Betrag für den Strom, den du ins öffentliche Netz einspeist. Für Anlagen, die zwischen dem 1. August 2025 und dem 31. Januar 2026 in Betrieb gehen, bekommst du aktuell:

  • Bis 10 kWp: 7,86 Cent/kWh
  • Bis 40 kWp: 6,80 Cent/kWh
  • Bis 100 kWp: 5,56 Cent/kWh

Diese Vergütung gilt ebenfalls 20 Jahre lang.

Dach eines modernen Wohngebäudes mit zahlreichen Solarmodulen.
Mieterstromzuschlag, Einspeisevergütung und lokale Förderungen können helfen, Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern zu finanzieren. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Solarimo)

Keine Umsatzsteuer

2023 wurde die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) auf Solaranlagen auf 0 Prozent heruntergesetzt. Du sparst für Kauf und Installation deiner Anlage also aktuell 19 Prozent. Bei einer 30.000-Euro-Investition beispielsweise wären das 5.700 Euro. Diese Regelung gilt für alle Anlagen auf Wohngebäuden unabhängig von der Größe.

Regionale Förderprogramme

Auf Länder- und kommunaler Ebene existieren zusätzliche Photovoltaik-Förderprogramme, die stark variieren. Eine Übersicht haben wir in diesem Artikel zusammengestellt:

Günstige Kredite

Die KfW-Bank hat ihre direkte Förderung für Solaranlagen größtenteils eingestellt. Allerdings bietet sie günstige Kredite wie den KfW Kredit Nr. 270 an. Der effektive Jahreszins geht bei 3,25 Prozent los (Stand: November 2025), die Mindestlaufzeit beträgt 2 Jahre. Je nach deinem Kapitalbedarf muss das aber nicht der günstigste Kredit für dich sein, auch wenn es sich um eine Förderung handelt. Wir empfehlen dir, Angebote zu vergleichen, zum Beispiel von einer ethischen Bank.  

Wie wirtschaftlich ist eine PV-Anlage auf einem Mehrfamilienhaus?

Die Wirtschaftlichkeit zu berechnen, ist gar nicht so einfach. Es gibt viele Variablen, die darüber entscheiden, ob sich eine PV-Anlage auf einem Mehrfamilienhaus rechnet oder nicht. Einige Aspekte sind:

  • Investitionskosten: Die Anlage selbst kostet viel, aber auch die Messeinrichtung muss ggf. in allen Wohnungen angepasst werden. Dadurch steigen die Kosten massiv an. Auch die Anschaffung eines Speichers muss gut überlegt sein.
  • Beteiligung: Die Mieter:innen sind nicht verpflichtet, den Solarstrom zu beziehen. Daher ist es wichtig, sie mit günstigen Preisen zu überzeugen. Das verlängert jedoch die Amortisationszeit. Sollten nicht genügend Abnehmer:innen zusammenkommen, landet der meiste Strom gegen eine sehr geringe Vergütung im öffentlichen Netz.
  • Strompreisentwicklung: Wenn die Strompreise in Zukunft sinken sollten, muss du ggf. auch deine senken. Auch dynamische Stromtarife könnten eine ernste Konkurrenz werden. Deine Mieter:innen könnten sie bevorzugen und sich mit externen, günstigen Solarstrom versorgen lassen.
  • Eigenverbrauch: Je mehr Anwohner:innen tagsüber zuhause sind, desto mehr Solarstrom können sie verbrauchen.  
  • Ausrichtung der PV-Anlage: Wie bei jeder anderen PV-Anlage sind die Ausrichtung und die damit verbundenen Erträge entscheidend.
  • Mieterstromzuschlag: Der Mieterstromzuschlag ist eine weitere Einkommensquelle, kann aber nur im Mieterstrommodell genutzt werden. Bei der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung solltest du vorher einmal durchrechnen, ob du auf sie verzichten kannst.

Die Ariadne-Studie hat mehrere Szenarien durchgespielt und kam zu dem Ergebnis, dass Mieterstromprojekte unter bestimmten Voraussetzungen wirtschaftlich tragfähig umgesetzt werden können. Für ein durchschnittliches Mehrfamilienhaus mit 8 Wohneinheiten kamen sie auf eine Rendite von 3,6 bis 18,5 Prozent.

Bei der Amortisationszeit kamen sie auf rund 14 bis 17 Jahren, abhängig vom gewählten Modell. Danach erwirtschaften die PV-Anlagen über ihre restliche Lebensdauer von weiteren 10 bis 20 Jahren reinen Gewinn.

Fazit: Großes Potenzial, doch die Planung ist kompliziert

Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern bleiben eine komplexe Angelegenheit. Die technischen Möglichkeiten sind vorhanden, die Dachflächen und das Potenzial von 60 Gigawatt gewaltig. Dennoch gehören Solaranlagen auf dem Mehrfamilienhaus zu den komplexeren Bauvorhanden.

Richtig geplant bieten sie nicht nur eine saubere und günstigere Alternative für die Hausbewohner:innen, auch für die Eigentümer:innen wirft sie eine Rendite ab. Allerdings gibt es viele Fallstricke.

Du musst dich für das richtige Modell mit seinen individuellen Vor- und Nachteilen entscheiden (Mieterstrom, Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung, Volleinspeisung), die PV-Anlage richtig planen, wahrscheinlich neue Zähler einbauen und die Mieter:innen mit ins Boot holen. Gerade sie entscheiden darüber, ob sich die Investition langfristig rechnet. Denn wenn sie den Storm nicht beziehen wollen, bleibt dir nur eine unattraktive Einspeisung und am Ende des Tages wahrscheinlich auch ein finanzieller Verlust.

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