Bei Zugreisen gibt es längst Alternativen zur Deutschen Bahn. Aber sind Anbieter wie Flixtrain wirklich besser? Die Stiftung Warentest hat den Service und die Pünktlichkeit beider Betreiber auf bestimmten Strecken geprüft.
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Beim Bahnfahren gibt es viele Stolperfallen: Hat der Zug Verspätung? Falls ja, erhalte ich die Information rechtzeitig? Ist die Toilette benutzbar? Die Liste lässt sich noch sehr lange weiterführen.
Die Deutsche Bahn (DB) ist für Probleme berüchtigt – doch sie erhält immer mehr Konkurrenz auf der Schiene. Private Anbieter wie Flixtrain drängen auf den Markt. Das Konkurrenzunternehmen gehört zum Verkehrskonzern Flix und betreibt seit 2017 Züge für den Personenfernverkehr in Deutschland.
Die Stiftung Warentest hat für die Septemberausgabe verglichen, wer den besseren Service bietet. Das Fazit der Tester:innen: „Reisen ist im ICE der Deutschen Bahn (DB) bequemer als im Flixtrain, etwa weil alle Wagen eine Klimaanlage haben. Dafür fährt man mit Flix günstiger.“ Beide Anbieter erhalten die Gesamtnote befriedigend – wobei die Deutsche Bahn mit 3,1 ein wenig besser abschnitt als Flixtrain mit 3,4. Bei den Testfahrten zeigte sich bei beiden Anbietern jedoch ein großes Problem.
Bahn-Test: Stiftung Warentest prüft nicht nur Pünktlichkeit
Stiftung Warentest hat für ihre Analyse Testfahrten auf verschiedenen Strecken durchgeführt. Da das Angebot von Flixtrain in Deutschland deutlich kleiner ist, testeten sie nur die Verbindungen Berlin–Hamburg und Berlin–Stuttgart. Bei der Deutschen Bahn fuhren die Tester:innen acht Verbindungen ab, darunter Direkt- und Umsteige-Verbindungen, teils auch in Kombination mit Regionalzügen.
Pro Strecke machte Stiftung Warentest inkognito fünf Fahrten in der 2. Klasse – dreimal in die eine und zweimal in die andere Richtung. Dabei bewerteten die Tester:innen verschiedene Faktoren in Verbindung mit der Zugfahrt, darunter die Verbindungssuche, den Ticketpreis und das WLAN.
Deutsche Bahn vs. Flixtrain: Ticketpreise, Apps und Informationen
Auf den Testfahrten zeigte sich, dass beide Anbieter ein großes Problem mit der Pünktlichkeit haben. 24 von 40 DB-Zügen waren demnach mehr als eine Minute verspätet, ebenso 3 von 10 Flixtrains. Die Stiftung Warentest zog aber nur der Deutschen Bahn dafür Punkte ab. Denn Flix sei von der Infrastruktur der Bahn abhängig, argumentieren die Tester:innen.
Zudem kritisieren die Tester:innen mangelnde Infos zu Verspätungen und dass die Bahn kaum Ticketpreise erstatte – selbst wenn Anspruch darauf besteht. Das war bei fünf Testfahrten der Fall. Das Geld kam aber nur in einem einzigen Fall fristgerecht innerhalb eines Monats an.
Flixtrain-Verbindungen waren im Test zudem stets günstiger als DB-Verbindungen. Die Stiftung Warentest rät dazu, bei der Bahn mindestens eine Woche im Voraus zu buchen. Die Apps beider Bahnunternehmen waren leicht zu bedienen, beim DB Navigator lobte die Stiftung Warentest hilfreiche Zusatzinfos. Dafür würden aber DB-Spartickets für Menschen ohne Smartphone und PC-Kenntnisse immer schwerer zugänglich.
Utopia-Tipp: Es gibt viele Tricks, um an günstigere Bahntickets zu gelangen. Wir fassen einige in folgendem Ratgeber zusammen:
Test zeigt: Beim Komfort schneidet die Deutsche Bahn besser ab
In Sachen Komfort hatte im Schnitt die Deutsche Bahn die Nase vorn, Lob gab es für WLAN und Klimaanlage. Nur wenn der Zug ausgebucht war, gab es laut Stiftung Warentest Probleme, größere Koffer zu verstauen.
Bei Flixtrain kritisierten die Tester:innen unter anderem fehlenden Stauraum. Das WLAN war bei den Testfahrten nur in der Zugmitte gut nutzbar. Nur der Wagen Nummer 100 war klimatisiert, ein Sitzplatz dort kostet etwas mehr. In anderen Abteilen erlebten Tester:innen bis zu 31 Grad Celsius. Außerdem gab es – anders als im ICE – keine Option, Essen oder Getränke zu kaufen.
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