Trennung kann wehtun. Das gilt nicht nur für beendete Liebesbeziehungen, sondern auch für falsch sortierten Abfall – ein Ärgernis für Umwelt und Behörden. Wir zeigen dir, welche Müllfehler du nicht machen solltest.
Die Bananenschale in den Bio-Müll, die Zeitung ins Altpapier, den Joghurtbecher in den gelben Sack. So weit, so gut. Doch Moment: Muss ich den Joghurtbecher vorher ausspülen? Und was passiert mit dem Deckel? Die korrekte Mülltrennung ist für viele Menschen immer noch eine Herausforderung – und dann passiert der eine oder andere Faux-Pas. Das ist ärgerlich für die Abfallbetriebe, weil es das Recycling erschwert. Diese Müllfehler solltest du in Zukunft vermeiden:
1. Unpassendes Papier ins Altpapier werfen
Den Papiermüll falsch zu befüllen, ist kein Pappenstiel: Handelt es sich um verschmutztes Papier, kann es nämlich nicht mehr recycelt werden. In diese Kategorie fallen zum Beispiel Pizzakartons, in denen noch Käse und Tomatensoße kleben, Küchenpapier und Servietten mit Essensresten oder gebrauchte Taschentücher. Bei letzteren spielt auch die Hygiene eine Rolle, denn Menschen, die damit in Berührung kommen, könnten sich aufgrund der Viren anstecken.
Aus einem anderen Grund ist es ein Müllfehler, Kartons von Tiefkühlwaren, Backpapier, Post-Its, Kassenbons oder Fahrkarten in die Papiertonne zu werfen. Hier sind in vielen Fällen spezielle Kunststoffbeschichtungen des Papiers im Spiel, die eine Entsorgung über das Altpapier ausschließen. Stattdessen gehören diese Dinge vorsichtshalber in den Restmüll – das ist besser, als den Papiermüll zu verunreinigen.
Lies dazu auch: 5 Dinge, die du nicht im Papiermüll entsorgen darfst
2. Den gelben Sack zur Sackgasse für Recycling machen
Wer einen gelben Sack befüllt, hat allein dadurch oft schon ein besseres Gewissen, weil er immerhin das Recycling seines Verpackungsmüll ermöglicht. Allerdings wäre es am besten, von vornherein weniger davon zu produzieren. Außerdem landen auch häufig Dinge in der Tüte, die dort laut Vorschrift nichts zu suchen haben, obwohl sie aus Plastik sind – zum Beispiel Zahnbürsten, Klarsichthüllen und CD-Hüllen. Den hierbei handelt es sich nicht um Verkaufsverpackungen von Herstellern, die das duale System mitfinanzieren, sondern um Bestandteile des Produkts. Über den Sinn dieser Regelung lässt sich streiten.
Lies dazu auch: Darum dürfen Zahnbürsten nicht in die Gelbe Tonne – oder vielleicht doch?
Auch CDs, DVDs und Blu-rays sollten sich nicht zu deinem Plastikmüll gesellen. Denn sie bestehen aus einem hochwertigen Material, das wieder zu neuen Datenträgern recycelt werden kann. Du bringst sie also besser zum Wertstoffhof, wenn du keinen Müllfehler machen willst.
3. Den Biomüll in einen Plastikfriedhof verwandeln
Eigentlich sollte man denken, es sei logisch, was in den Biomüll kommt: Küchenabfälle und Grünabfälle, die so zum wichtigen Rohstoff für die Biogasgewinnung werden. Laut dem Nabu liefert eine Bananenschale zum Beispiel etwa 34 Minuten Licht in einer 11 Watt-Lampe.
Mehr dazu im Artikel: Biotonne: Was rein darf – und was nicht
Doch leider endet auch immer wieder Plastik in der Biotonne. Ein häufiges Missverständnis dabei: Auch kompostierbares Bioplastik ist darin tabu. Dieser Stoff wird zwar aus Pflanzen hergestellt, verrottet aber zu langsam in den Müllanlagen. Das Problem ist so groß, dass manche Kommunen sogar überlegen, „Mülldetektive“ einzustellen, die auf betroffenen Tonnen rote Aufkleber verteilen – und sie damit zum Restmüll umdeklarieren. Das ist schade – und ein leicht zu vermeidender Müllfehler. Auch in der Papiertonne hat ein Plastiksack nichts zu suchen!
4. Blaues Glas zu braunem Glas werfen
Glas kann fast vollständig recycelt werden. Allerdings muss es dafür sauber nach Farben getrennt sein – fallen Flaschen in einem Sammelbehälter aus dem Raster, kommt es zu Verfärbungen. Aber was ist, wenn das Glas weder weiß noch braun noch grün ist – sondern blau oder gelb?
Du solltest in diesem Fall nicht den Fehler machen, es in den Braunglascontainer zu werfen. Denn obwohl braunes Glas dunkel ist, muss auch diese Sorte farbenrein gesammelt werden. Stattdessen darfst du buntes Glas in den Grünglas-Container werfen – er verträgt einen größeren Prozentsatz an fremdfarbigen Beimischungen.
5. Das falsche Glas im Container entsorgen
Noch etwas gilt es beim Glascontainer zu beachten. Du darfst nicht jegliches Glas dort entsorgen, nur Behälterglas. Dazu zählen zum Bespiel leere Weinflaschen oder Konservengläser.
Trinkgläser, Kerzengläser, Glühbirnen oder Porzellan haben nichts in den Containern zu suchen. Keramik kann beispielsweise Einschlüsse in neuem Glas bilden, warnt Der Grüne Punkt. Genauso wenig darf man dort feuerfestes Glas (also zum Beispiel Glaskannen aus der Kaffeemaschine) oder kaputte Trinkgläser entsorgen, denn diese haben einen anderen Schmelzpunkt. Fensterscheiben oder Spiegel gehören ebenfalls nicht in die Container, sondern auf den Wertstoffhof.
Mehr Informationen: Altglascontainer: Was rein darf – und was nicht
6. Bequemlichkeitsfehler
Den Joghurtbecher vor dem Wegwerfen nicht auszuspülen, ist völlig in Ordnung – er muss für den Gelben Sack lediglich „löffelrein“ sein. Ein Handgriff, den du aus Bequemlichkeit aber nicht weglassen solltest: den Aludeckel vom Becher zu trennen – denn nur so werden die Bestandteile in der Sortieranlage richtig erkannt. Auch die Pappbanderole um den Joghurtbecher gehört abgezogen und nicht mit in den Gelben Sack geworfen, sondern ins Altpapier entsorgt.
Kein gravierender Müllfehler, aber unnötige Faulheit ist außerdem, den Deckel auf dem Glas zu lassen, wenn man es in den Altglascontainer wirft. Mit einzelnen Deckeln wird die Anlage zwar durchaus fertig, aber eigentlich gehören sie zu den Wertstoffen und damit in den gelben Sack. Beides schon zu Hause zu trennen, ist energiesparender. Immerhin: Das Etikett musst du nicht abtrennen – und Ausspülen ist beim Glas genauso überflüssig wie bei Plastik.
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