Der Unterschied zwischen Tanne und Fichte ist vielen nicht bekannt. Oft werden die Begriffe als austauschbar angesehen. Doch Tanne und Fichte sind sich gar nicht so ähnlich.
Die Tanne und die Fichte haben beide spezifische Merkmale, durch die der Unterschied schnell klar wird. Auch wenn die Jungbäume sich sehr ähnlich sehen, unterscheiden sich bei den älteren Bäumen die Nadeln, die Rinde und auch die Zapfen. Hier erfährst du, welcher Baum welche Eigenschaften hat.
Tanne und Fichte: Unterschied im lateinischen Namen
Tanne und Fichte werden oft synonym verwendet und Fichten besonders in der Weihnachtszeit gern mal als Tanne verkauft. Aber am lateinischen Namen kannst du sie gut unterscheiden: Beide sind eine Unterfamilie der Kieferngewächse, deren lateinischer Name Pinaceae ist. Die Unterfamilie der Tannen wird als Abietoideae bezeichnet und die der Fichten als Piceoideae.
Tanne und Fichte anhand der Nadeln unterscheiden
„Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter“ heißt es in dem bekannten Weihnachtslied. Und auch wenn die Tanne botanisch gesehen über Blätter verfügt, werden sie doch aus gutem Grund Nadeln genannt, denn sie sind hart und im Aussehen tatsächlich nadelähnlich. Mit den Nadeln der Fichte verhält es sich auf den ersten Blick ähnlich.
Schaust du genauer hin, kannst du allerdings die Unterschiede zwischen Tanne und Fichte erkennen:
- Fichtennadeln sind rundlich, am äußeren Ende spitz und sehr starr.
- Tannennadeln hingegen sind flach, haben an der Spitze eine kleine Einkerbung und lassen sich leicht biegen.
Außerdem wachsen die Fichtennadeln vom Zweig weg und bilden einen Zylinder um den Zweig herum. Tannennadeln wiederum wachsen aus dem Zweig nach oben und bilden eine unterschiedliche Ober- und Unterseite.
Hinweis: Gut merken kannst du dir den Unterschied auch mit folgendem Spruch: Die Fichte sticht, die Tanne nicht.
Zapfen: Tanne oder Fichte?
Auch an den Zapfen lassen sich Tanne und Fichte gut unterscheiden. Das erste wichtige Merkmal ist, dass die Tanne ihre Zapfen nicht verliert, die Fichte aber schon. Die fälschlicherweise als Tannenzapfen bezeichneten Zapfen, die du im Wald auf dem Boden findest, stammen also nicht von der Tanne, sondern von der Fichte. Unterscheiden kannst du sie aber auch schon am Baum, denn die Zapfen der Tanne stehen auf den Zweigen und die Zapfen der Fichte hängen davon herab.
Tanne vs. Fichte: Wuchs und Rinde
Bei Jungbäumen sind die Merkmale nicht so einfach zu erkennen, aber bist du im Wald unterwegs und die Bäume schon ein paar Jahre älter, kannst du den Unterschied von Tanne und Fichte auch an ihrer Form und ihrer Rinde ausmachen.
- Die Fichte, wie auch ihre Nadeln um die kleinen Zweige herum, wächst zu einer zylinderartigen Form mit einem nach obenhin spitz werdenden Wipfel. Zudem hängen die Äste der Fichte etwas durch und nur das äußere Ende zeigt nach oben.
- Bei der Tanne wachsen die Zweige waagerecht und in Etagen um den Stamm herum. Die Krone ist schmaler und lichter als die der Fichte.
Auch in Hinblick auf die Rinde gibt es Unterschiede zwischen Tanne und Fichte. Die erstgenannte hat als junger Baum eine eher glattere Rinde, die im Alter rissiger wird, und ist gräulich-weiß. Die Rinde der Fichte hingegen ist bräunlich-rot und wird graubrauner, je älter der Baum wird.
Was nicht zu sehen ist, aber die beiden Kieferngewächse trotzdem unterscheidet, sind ihre Wurzeln. Fichten gehören zu den Flachwurzlern, während die Tanne eine Pfahlwurzel hat.
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