Wissen, das langfristig im Gedächtnis bleibt, ist die beste Option, wenn es um nachhaltiges Lernen geht. Wir verraten Tipps und Tricks was und wie man nachhaltig lernt und zeigen, warum dabei auch die richtige Ernährung und Sport eine wichtige Rolle spielen können.
„Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir“, diesen Spruch haben wir alle schon einmal gehört. Tatsächlich ist lebenslanges, nachhaltiges Lernen eine wichtige Fähigkeit, die, plakativ ausgedrückt, unser Überleben sichert. Zum Beispiel, wenn wir auf Basis von Erfahrungen eine gefährliche Situation richtig einschätzen und meistern können oder unser Gehirn auch im hohen Alter mit einer neuen Sprache fit halten. Doch auch in der Schule, während des Studiums oder auch später während beruflichen und privaten Weiterbildungen – nachhaltiges Lernen gehört für ein erfülltes und gesundes Leben dazu.
Natürlich ist nicht alles Gelernte super relevant für unser späteres Leben. Häufig wird in Schule und Studium aus dem „dürfen“ dann ein „müssen“. Den Stoff kurz vor der Prüfung mit Hochdruck einzupauken und danach gleich wieder zu vergessen, ist aber wenig sinnvoll. Die Gefahr, sich damit zu überfordern und eine Art „Lernblockade“ zu entwickeln, ist auf diese Weise groß. Nachhaltiges Lernen, sodass das Wissen langfristig im Gedächtnis bleibt, ist die bessere Lösung. Anbei zeigen wir euch Tipps und verraten außerdem, wie die richtige Ernährung und Bewegung nachhaltiges Lernen positiv beeinflussen kann.
Wie funktioniert nachhaltiges Lernen?
Von nachhaltigem Lernen spricht man immer dann, wenn unser Gehirn die Informationen verarbeitet und im Langzeitgedächtnis gespeichert hat. Bei jedem Verarbeitungsprozess entstehen Verknüpfungen zwischen den einzelnen Gehirnzellen. Je öfter wir etwas wiederholen, desto stärker werden diese Verknüpfungen, bis aus dem schmalen Pfad zwischen den Nervenzellen eine „Datenautobahn“ geworden ist. Und je mehr neues Wissen wir uns aneignen, desto schneller ist unser Gehirn beim Anlegen neuer Verknüpfungen und desto besser lernen wir.
Auch scheinbar sinnloses Wissen ist deswegen nicht unnütz. Denn selbst wenn wir nach unserer Schullaufbahn nie wieder eine Gleichung lösen müssen, haben wir dadurch unseren Kopf trainiert und „lernen gelernt“. Dieses Training hilft uns, wenn wir später etwas anderes erlernen wollen, dass wir beispielsweise für den Beruf oder für ein Hobby brauchen.
Übrigens: wird das Gehirn nicht trainiert, baut es ab wie ein Muskel, der nicht benutzt wird. Darum sollten wir auch in höherem Alter immer offen sein, etwas Neues zu lernen, sei es eine Sportart, eine Sprache oder vielleicht ein Musikinstrument. Lernen gleicht einem Jungbrunnen, der uns länger gesund und selbstständig leben lässt.
Was beim Lernen hilft
Für nachhaltiges Lernen sind ein paar Faktoren ausschlaggebend: der individuelle Lerntyp, die Lernumgebung und die richtige Lerntechnik.
Lerntyp: Um effektiv zu lernen musst du herausfinden, wie dir Dinge am einfachsten im Gedächtnis bleiben. Kannst du dir Informationen gut einprägen, wenn sie bildlich dargestellt werden? Merkst du dir Inhalte leichter, wenn sie als Schlagworte mit Erklärungen dargestellt werden oder in einen gut lesbaren Text eingebettet sind? Behältst du etwas vielleicht leichter im Kopf, wenn du es im Unterricht oder einem Podcast hörst? Wenn du weißt, worauf dein Gehirn am besten anspricht, kannst du dir den Lernstoff in der entsprechenden Form aufbereiten.
Lernumgebung: Im passenden Umfeld, sowohl zeitlich als auch räumlich, lernt es sich leichter. Möglichst ruhig sollte die Umgebung sein, frei von Ablenkung wie Social Media, Musik oder Lärm von draußen. Manche Menschen können sich besser daheim konzentrieren, anderen fällt es zum Beispiel in einer Bibliothek leichter. Ein friedliches Plätzchen im Park kann ebenso der ideale Ort zum Lernen sein wie ein leerer Hörsaal – wichtig ist nur, dass man sich dort wohl fühlt.
Lerntechnik: Passend zu den unterschiedlichen Lerntypen gibt es verschiedene Lerntechniken, um nachhaltiges Lernen zu fördern. Visuell veranlagte Menschen können beispielsweise Mindmaps anlegen oder den Lernstoff mit inneren Bildern versehen. Manche speichern Informationen am schnellsten im Langzeitgedächtnis ab, wenn sie das, was sie gerade gelesen haben, jemand anderem erklären. Karteikärtchen oder Zusammenfassungen zu schreiben ist ebenfalls eine effiziente Methode, sich Wissen anzueignen.
Nachhaltiges Lernen braucht Bewegung
Wer nachhaltig lernen will, muss zwischendurch Pausen machen. Stures, stundenlanges büffeln ermüdet und führt nur dazu, dass wir das, was wir gerade eben gelesen haben, sofort wieder vergessen. Das Gehirn braucht Zeit, die erhaltenen Informationen auch zu verarbeiten und im Langzeitgedächtnis abzulegen. Alle 60 bis 90 Minuten solltest du daher eine kurze Pause einplanen, in der du von deinem Platz aufstehst, dich streckst und ein paar Schritte gehst. Das kurbelt den Kreislauf an, versorgt die Gehirnzellen mit frischem Sauerstoff und beugt Verspannungen im Rücken vor.
Bewegung wirkt sich aber grundsätzlich positiv auf unsere Lernleistung aus. Wissenschaftliche Studien ergaben zum Beispiel, dass Sport unser Gedächtnis verbessert. Beim Sport werden andere Gehirnbereiche beansprucht als beim Lernen und das Organ wird insgesamt besser durchblutet. Wer nach einer intensiven Lerneinheit also einen längeren Spaziergang macht oder mit dem Rad fährt, tut nicht nur seiner Gesundheit etwas Gutes, sondern sorgt auch für einen „Reset“ im Gehirn und kann sich danach besser auf den Lernstoff konzentrieren. Programme wie TK-Fit bieten auch in stressigen Lernphasen einen zusätzlichen Anreiz, sich zu bewegen und sorgen dafür, dass wir den wichtigen Ausgleich nicht vergessen.
Gesunder Schlaf und gesunde Ernährung als Lernhilfe
Unser letzter Tipp erscheint vielleicht banal, doch für nachhaltiges Lernen braucht es ausreichend gesunden Schlaf und eine ausgewogene Ernährung. Klar, wenn eine oder gleich mehrere große Prüfungen bevorstehen, ist man oft nervös und unruhig, und schläft möglicherweise schlecht. Oder man schläft schlicht zu wenig, weil man mehr Zeit mit dem Lernen verbringen möchte. Die Lernzeit auf Kosten des Schlafs auszudehnen, ist jedoch ein gefährlicher Trugschluss. Denn unser Gehirn braucht die Erholungsphasen im Schlaf ebenso wie jene in der Bewegung, um alle Informationen verarbeiten zu können. Nur ein ausgeruhter Kopf ist auch in der Lage, Wissen aufzunehmen und langfristig zu speichern.
Ähnliches gilt für unsere Ernährung. Das Gehirn benötigt ausreichend Energie, erbringt es doch gerade zur Prüfungszeit eine Höchstleistung. Daher ist es wichtig, die passenden Nährstoffe bereit zu stellen, etwa in Form von Nüssen, Gemüse, Obst, Fisch oder Eiern. Doch Vorsicht: keine schweren Mahlzeiten beim Lernen! Ist der Bauch zu gut gefüllt, wird die Blutzufuhr zum Gehirn gedrosselt und in die Verdauungsorgane umgeleitet. Wir können uns schlechter konzentrieren und merken uns weniger. Statt einer großen Mahlzeit also besser viele kleine Snacks in den Pausen zwischen den Lerneinheiten konsumieren und dazu viel (Wasser) trinken.
Nachhaltig Lernen will gelernt sein
Nachhaltiges Lernen ist keine Hexerei, will aber, wie alles andere im Leben, gelernt sein. Mit der richtigen Lerntechnik, einer ruhigen Umgebung und gut geplant lassen sich auch stressige Prüfungsphasen gut bewältigen. Wer sich gesund ernährt, viel an der frischen Luft bewegt und auf ausreichend Schlaf achtet, steigert die Gedächtnisleistung noch zusätzlich. Das gilt nicht nur für Schüler und Studenten, sondern für alle, die lebenslanges Lernen als das zu begreifen, was es ist: der Jungbrunnen für unser Gehirn.
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