Verpackungen lassen sich beim Lebensmitteleinkauf leider nicht immer vermeiden. Viele Produkte müssen aus Hygiene- und Haltbarkeitsgründen passend verpackt sein. Um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten, sind aber Lösungen gefragt, damit wir nicht in unnötigem Plastikmüll versinken. Was eine nachhaltigere Verpackung ausmacht und worauf du als Konsument:in achten kannst, erfährst du hier.
Ist dir schon aufgefallen, dass immer mehr Produkte im Supermarkt und Discounter nachhaltiger oder auch gar nicht mehr verpackt sind? Obst und Gemüse sind zum Beispiel immer öfter unverpackt verfügbar. Verpackungen von Kühlprodukten oder Trockenware werden zunehmend klimaneutral und/oder aus Recycling-Material hergestellt und auch deinen ‚Coffee-To-Go‘ kannst du mittlerweile einigermaßen problemlos in einem Mehrwegbecher mit Pfandsystem bestellen.
Dennoch ist Verpackungsmüll noch eines der größten ökologischen Probleme unseres Alltags. Laut Umweltbundesamt fielen im Jahr 2019 in Deutschland 18,9 Millionen Tonnen an Verpackungsabfällen an – ein Rekordhoch! Die Gründe dafür sind vielfältig – Lebensbedingungen verändern sich und unser Konsumverhalten ist immer mehr auf den Außer-Haus-Sofortverzehr ausgerichtet. Auch die Zahl kleinerer Personenhaushalte wächst, das erhöht die Nachfrage nach geringeren Füllmengen. Und spätestens seit Corona bestellen immer mehr Menschen im Internet.
Immerhin festigte sich zeitgleich die Idee einer Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Insgesamt wurden 96,9 Prozent der Verpackungsabfälle im Jahr 2019 verwertet. Für den Anstieg der Recyclingquote sind unter anderem auch die anspruchsvollen Vorgaben des Verpackungsgesetzes (VerpackG), das am 1. Januar 2019 in Kraft getreten ist, verantwortlich.
Einweg Ade – Das Verpackungsgesetz setzt auf Mehrweg
Das Verpackungsgesetz der Bundesregierung sieht seit 2022 zudem einige verschärfte Änderungen vor. So sind zum Beispiel alle Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff und alle Getränkedosen seit diesem Jahr pfandpflichtig. Lieferdienste oder die Gastronomie müssen außerdem neben Einweg- auch Mehrwegbehälter für Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten.
Ziel ist es, die Kreislaufwirtschaft zu stärken, die Umwelt zu schonen, Rohstoffe zu sparen und Abfälle ganz generell zu vermeiden, wo es nur geht. Und im Supermarkt? Achte doch mal bei deinem nächsten Einkauf konkret auf die Verpackungen deiner Lieblingsprodukte und ob diese schon nachhaltiger gestaltet sind.
Was macht eine Verpackung eigentlich nachhaltiger?
Von Mehrweg und Recyclingmaterial über weniger Verpackungsmaterial bis hin zu alternativen Werkstoffen, wie zum Beispiel Graspapier – all diese Lösungen haben ein Ziel: die Umwelt zu schonen! Die folgenden Punkte geben dir einen Überblick darüber, wie du mit deiner Kaufentscheidung dazu beiträgst, weniger Abfall zu erzeugen.
Recycling und Wiederverwendbarkeit
Ein gängiges Kriterium nachhaltigerer Verpackung ist die Wiederverwendbarkeit. Dazu zählt zum Beispiel Mehrweg bei Getränkeflaschen und Joghurtgläsern. Oder auch supermarktspezifische Lösungen, wie Mehrweg-Frischeboxen zum Abfüllen von frischen Produkten an der Fleisch- oder Käsetheke, Stofftaschen und wiederverwendbare Obst- und Gemüsebeutel.
Aber auch die Recyclingfähigkeit der Verpackung spielt hier eine wichtige Rolle. Je besser sich eine Verpackung in ihre einzelnen Werkstoffe zerlegen lässt, desto leichter können diese in einem Kreislauf zirkulieren. Das spart neue Rohstoffe. Aber Vorsicht: Nicht jede Produktverpackung, die vorgibt, „recycelbar“ zu sein, lässt sich auch wirklich zu 100 Prozent wiederverwerten. Oft sind es nur Einzelteile, wie zum Beispiel die Verschließkappe.
Die Recyclingquote bei Kunststoffverpackungen liegt in Deutschland derzeit bei circa 50 Prozent. Das Recycling-Potential ist dementsprechend bei Weitem nicht ausgeschöpft und auch die Infrastruktur ist noch nicht bestens ausgebaut. Was es dazu noch braucht? Unter anderem innovatives Produktdesign und zukunftsorientierte Logistik! Voraussetzung für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist nämlich, dass die Verpackungen in ihre einzelnen Komponenten trennbar sein müssen und sich dann auch dementsprechend richtig entsorgen lassen.
Weniger Verpackungsmaterial
Weniger ist mehr! Das ist ganz klar die Devise für eine nachhaltigere Zukunft. Wo sich eine Verpackung nicht ganz vermeiden lässt, ist es dennoch oft möglich, mit weniger Material auszukommen – auch ohne auf die Funktionalität einer Verpackung zu verzichten.
Die Verwendung dünnerer Folien beispielsweise verringert den Ressourceneinsatz. Bei den REWE- und PENNY-Eigenmarkenprodukten erkennst du die ressourcensparende Verpackung zum Beispiel an einem grünen Siegel, dass die Prozentzahl des eingesparten Materials aufzeigt.
Einsatz von recyceltem Material (Rezyklat-Verpackungen)
Ein weiteres Kriterium für nachhaltigere Verpackung ist der Einsatz von Rezyklat. Rezyklate bestehen aus Kunststoffen, die aus Recycling-Prozessen gewonnen wurden. Sogenannte Post-Consumer-Abfälle sind zum Beispiel Verpackungsmaterialien, die im gelben Sack entsorgt wurden.
Daher ist es auch so wichtig, deinen Müll richtig zu trennen und zu entsorgen, damit diese Abfälle recycelt und wiederverwendet werden können. Das führt entsorgten Müll auf sinnvolle Weise zurück in den Wertstoffkreislauf. Durch die Verwendung von Rezyklaten muss also kein neues Plastik hergestellt werden und das bereits verwendete Plastik landet nicht unnötig in der Umwelt.
Alternative Materialien
Ein weiterer Ansatz, um Verpackungen umweltschonender zu gestalten, sind alternative Materialien wie Graspapier, Bagasse (Überreste der Zuckerproduktion), Holz oder Karton. Diese Materialien sind biologisch abbaubar und werden aus schnell nachwachsenden oder wiederverwendbaren Rohstoffen gewonnen. Die Herstellung alternativer Werkstoffe verbraucht oft auch weniger Energie und Chemikalien.
Einsatz von Sekundärrohstoffen
Wie der Name schon sagt: Sekundärrohstoffe werden durch Einsatz von recyceltem Material gewonnen. So ist weniger Primärmaterial nötig und das schont Ressourcen. Ein Beispiel dafür ist Recyclingpapier. Auch diese Art von umweltschonender Verpackung ist oft auf den Produkten gekennzeichnet.
Umweltfreundlichere Verpackungen bei REWE und PENNY
Es gibt also verschiedene Ansätze, um Verpackung nachhaltiger zu gestalten und die Umwelt zu schonen. Wichtig ist, dass Unternehmen das Bewusstsein für das Ausmaß an verbrauchten Ressourcen und entstehendem Müll haben und Lösungsansätze für dieses Problem liefern.
Daher hat sich die REWE Group zum Ziel gesetzt, alle Eigenmarkenverpackungen bis 2030 umweltfreundlicher zu gestalten. Mit der Verpackungs-Initiative „Vermeiden, Verringern, Verbessern“ unterstreichen REWE und PENNY ihr Bestreben und setzen gezielte Maßnahmen um.
Darunter fallen zum Beispiel der Einsatz von weniger Verpackungsmaterial, wie dünneren Folien, alternative Werkstoffe, wie der Einsatz von Graspapier oder auch die Wiederverwendung von Verpackungsmaterialien.
Volle Transparenz – So erkennst du nachhaltigere Verpackung bei REWE
Kund:innen wollen gut informiert sein – das weiß auch die REWE Group. Durch die Einführung von vier neuen Nachhaltigkeitssiegeln schafft REWE mehr Transparenz und Orientierung beim Einkauf. So kannst du auf einen Blick sehen, welche Maßnahmen zur Optimierung der Verpackung bereits umgesetzt wurden. Durch bereits umgesetzte Verpackungsänderungen sparen REWE und PENNY insgesamt knapp 8.900 Tonnen Kunststoff pro Jahr. Am besten achtest du schon beim nächsten Einkauf auf die nachhaltigeren Verpackungen bei REWE und PENNY. Die Umwelt dankt.
Das könnte dich auch interessieren:
- Vermeiden, verringern, verbessern: Die Verpackungs-Initiativen der REWE Group
- Rezyklat – der Weg in die Kreislaufwirtschaft
- Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse: No-Go oder notwendig?
- Nachhaltigere Verpackungen bei PENNY
War dieser Artikel interessant?