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Werde mit diesen 9 Tipps Schokoladenexperte*in
Vor allem in der Vorweihnachtszeit ist sie sprichwörtlich in aller Munde: Schokolade. Bei kaum einer anderen Süßware muss man jedoch so sehr zwischen Süßigkeit und Genussmittel unterscheiden. Zu groß ist die Kluft zwischen Massen- und Qualitätsprodukt. Hier kommen 9 Tipps, wie sich eine hochwertige Schokolade von einer minderwertigen Schokolade unterscheiden lässt. Eines vorab: Es sind nicht immer der Preis und edles Markenbild in der Werbung, die Hinweise auf die Qualität geben.
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Welche Siegel sind auf der Schokolade zu sehen?
Schon ein kurzer Blick auf die Verpackung gibt Rückschlüsse, was dem Hersteller wichtig ist. Ist das Bio-Siegel abgebildet, kommen ausschließlich Zutaten aus biologischem Anbau zum Einsatz. Das schließt den Einsatz von Pflanzengiften aus und garantiert Artenvielfalt auf den Plantagen. In Kombination mit dem Rainforest Alliance-Siegel kommen soziale Komponenten hinzu, z.B. der Ausschluss von Kinderarbeit. Das Fairtrade-Siegel garantiert darüber hinaus sichere Preise für die Erzeuger*innen.
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Schließt der Hersteller Kinderarbeit aus?
Kinderarbeit ist ein großes Problem – vor allem auf den großen Kakaoplantagen Westafrikas. Von dort stammt der Großteil des weltweit verwendeten Kakaos. Woher stammt der Kakao und kann der Hersteller ausbeuterische Kinderarbeit ausschließen? Ein Blick auf die Website sollte Aufschluss geben, ob in diesem Bereich aktiv etwas unternommen wird.
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Fragwürdige Inhaltsstoffe
Emulgatoren wie Sojalezithin, das ökologisch umstrittene Palmöl oder Vanillin – ein synthetisch erzeugter Aromastoff – sollten nicht in der Zutatenliste auftauchen. Gerade konventionelles Sojalezithin wird meistens aus genmanipulierten Sojapflanzen gewonnen.
Rund 80% des weltweit angebauten Sojas wird nicht nachhaltig angebaut und weist eine hohe Schadstoffbelastung auf. Welche Zutaten gut und welche fragwürdig sind, findet ihr in der Zusammenfassung unter dem Link.
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Kakaobutter oder billige Fette?
Kakaobutter zum Kochen verwenden
Ein wesentlicher Bestandteil einer guten Schokolade ist die Kakaobutter. Dieses abgepresste Fett der Kakaofrucht ist ein sehr hochwertiger Rohstoff, der Schokolade einen besonders intensiven Schmelz verleiht. Wie viel Kakaobutter ist enthalten? Die ungefähre Menge lässt sich von der Position in der Zutatenliste ableiten. Kakaobutter sollte weit vorne genannt sein.
Billigschokoladen tricksen oft mit günstigeren Fetten, wie Buttereinfett oder Palmfett, dessen Gewinnung ökologisch problematisch ist.
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Welcher Zucker wird verwendet?
Was gehört in eine gute Schokolade?
Beim Zucker gibt es zum Teil massive Unterschiede. Häufig in die Kritik geraten ist der industriell verarbeitete Raffinade-Zucker. Bessere Varianten sind hier Rohrohrzocker oder alternative natürliche Süßungsmittel, wie Xylit, Kokosblütenzucker oder Agavendicksaft. Diese ursprünglichen Arten enthalten zumeist noch wertvolle Mineralstoffe.
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Wie ist die Schokolade verpackt?
Natürlich bestimmt die Qualität der Verpackung nicht über die Qualität der Schokolade. Trotzdem sollte beides zusammen passen. Eine Bioschokolade dick in Plastik, lackierte oder aluminiumbeschichtete Verbundstoffe gehüllt, das wirft kritische Fragen auf. Generell gibt es mittlerweile viele ökologische Verpackungsalternativen (wie die kompostierbare Natureflex-Folie, die bei den VIVANI Schokoladen zum Einsatz kommt). Einfach mal beim Hersteller nachfragen oder auf der Website nachlesen.
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Wird die Schokolade nachhaltig produziert?
Ist man gerade auf der Website des Herstellers unterwegs, empfiehlt sich ebenfalls ein Blick auf Ort und Art der Fabrikation. Was erfährt man hierzu? Wird klimaneutral produziert? Achtet man auf ein effizientes Energiemanagement? Werden nachhaltige Verpackungsstoffe eingesetzt und mineralölfreie Druckfarben bei der Verpackung verwendet? Ist vieles davon der Fall, möchte der Hersteller nicht den schnellen Euro machen, sondern achtet verantwortungsvoll auf die Umwelt.
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Die Schokolade ist weiß verfärbt. Ist das Schimmel?
Entwarnung: Schimmel ist das nicht. Sondern sogenannter Fettreif. Dieser kann sich bilden, wenn die Schokolade zu hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt wurde. Wird sie zu warm gelagert, „schwitzt“ die Schokolade. Die Fette treten an die Oberfläche und lagern sich als weißliche Schicht ab. Die Schokolade schmeckt hierdurch ziemlich fad und alt und hat eine bröselige Konsistenz. Trotzdem gilt: Schokolade bitte nicht im Kühlschrank lagern. Sie bindet Fremdgerüche.
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Last but not least: Der Geschmack
Lust auf Schokolade? Hier entlang!
Am Ende natürlich die alles entscheidende Frage: Wie schmeckt die Schokolade? Hat sie einen feinen Schmelz? Verfügt der verwendete Kakao über spannende Aromen? Sorgen andere Zutaten für raffinierte geschmackliche Nebenschauplätze? Schmecken Haselnüsse und Mandeln schön röstig? Ist der Grad der Süße ausgewogen? Hier hat natürlich jeder Mensch seine eigenen Vorlieben und ist sein eigener – und auch bester – Experte.
In diesem Sinne, viel Spaß beim nächsten Schokoladenkauf!
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