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Studie: Investoren bevorzugen nachhaltige Anlagestrategien

Fallback Bild Energie (Foto: Rubberball/Jessica-Peterson)
Studie: Investoren bevorzugen nachhaltige Anlagestrategien ()

Rendite mit Streubomben und Lebensmittelspekulation? Muss nicht sein, es geht auch mit „guten“ Anlagen: Eine neue Nachhaltigkeitsstudie zeigt, dass nachhaltige Anlagen auch bei finanzkräftigen Investoren immer beliebter sind.

Immer mehr deutsche Großanleger wie Versicherungen, Pensionskassen, Unternehmen oder Stiftungen investieren auf Basis von nachhaltigen Anlagestrategien. Lag der Anteil 2013 noch bei 48 Prozent, wuchs er 2014 auf 56 Prozent, gegenwärtig berücksichtigen bereits 58 Prozent von ihnen Nachhaltigkeitskriterien bei der Kapitalanlage. Zu diesen Ergebnissen gelangt eine Nachhaltigkeitsstudie (PDF) von Union Investment in Zusammenarbeit mit Professor Henry Schäfer von der Universität Stuttgart, bei der zwischen Februar und April 2015 insgesamt 200 institutionelle Investoren befragt wurden, die zusammen ein Vermögen von fast drei Billionen Euro verwalten.

Nutzung von Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen der eigenen Anlageentscheidungen (Grafik: Union Investment)
Nutzung von Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen der eigenen Anlageentscheidungen (Grafik: Union Investment) (Grafik: Union Investment)

„Diese Entwicklung zeigt, dass trotz mancher Vorbehalte die Akzeptanz für nachhaltige Investmentstrategien wächst“, so Alexander Schindler, im Vorstand von Union Investment für institutionelle Kunden zuständig. „Nachhaltigkeit hat inzwischen einen festen Platz in den Portfolios vieler institutioneller Investoren.“ Zufrieden damit sind ganze 56 Prozent der Anleger: Bei der Rendite sehen die meisten keinen Unterschied zu konventionellen Investments, 18 Prozent glauben sogar an ein höheres Renditepotenzial ein.

Beitrag leisten: mit nachhaltigen Anlagestrategien

93 Prozent der Investoren sehen laut Studie nachhaltige Anlagen als mit Abstand wirkungsvollste Maßnahme, um als Unternehmen bzw. Organisation einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit zu leisten. Mit 81 Prozent an zweiter Stelle wird „Corporate Governance“ („gute Unternehmensführung“) genannt, gefolgt von sozialem Engagement (74 Prozent) und Maßnahmen zum Umweltschutz (67 Prozent).

Skeptiker gibt es natürlich auch: Ihre Zurückhaltung begründen sie meist mit fehlenden Vorgaben in den Anlagerichtlinien (57 Prozent), mangelnder Nachfrage seitens der Gremien (47 Prozent) und mit einer geringen Kundennachfrage (39 Prozent). Als Hemmnisse werden darüber hinaus ein befürchteter hoher administrativer Aufwand, niedrigere Renditeerwartungen sowie eine mögliche Einschränkung des Risikomanagements genannt.

„Wissenschaft und Praxis können viele dieser Vorbehalte entkräften“, sagt Studien-Mitautor Prof. Schäfer in einer Mitteilung. „Schon wegen steigender Anforderungen durch die EU-Regulierung sollten Skeptiker ihre Position überdenken.“ Die befragten Investoren selbst sehen als entscheidenden Impulsgeber für die nachhaltige Kapitalanlage sich verändernde regulatorische Anforderungen (47 Prozent), sprich: entsprechende Gesetzesänderungen.

Studie downloaden: hier (PDF).

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