Als Superfoods bezeichnet man Lebensmittel, die mehr können sollen als normale Lebensmittel. Meist handelt es sich um spezielle Lebensmittel, die man als normaler Verbraucher nie oder ganz selten zu sich nimmt, und die seit einiger Zeit verstärkt beworben und verkauft werden – natürlich zu gesalzenen Preisen. Auch werden Nahrungsmittel wie Smoothies oder Müslis vermehrt mit einem Superfood aufgewertet, eben auch hier als Verkaufsargument. Zahlreiche Medien hypen sie kritiklos als Heilmittel, teils sogar als Medizin, was inzwischen schon Verbraucherschützer auf den Plan ruft. Auch Bio-Läden springen leider bedenkenlos auf den Zug auf.
Superfoods zwischen Hype und Wahrheit
Wahr ist: Superfoods enthalten von einem ausgesuchten oder gar mehreren wichtigen Nährstoffen, Vitaminen etc. deutlich mehr als übliche Nahrungsmittel. Sie sollten unverarbeitet sein: Ein Extrakt den Super-Lebensmitteln in bereits verarbeiteten Lebensmittel ist eher eine Zutat bei Functional Food. Auch Super-Obst und Vitaminbomben-Gemüse sollten möglichst aus Bio-Landwirtschaft kommen, denn weil der Hype groß ist, kann man auch an problematische Waren geraten:
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Was ist ein Superfood – kleine Liste
Exotische Superfoods kommen keineswegs immer aus fernen Ländern, es gibt auch regionale Superfoods. Hier eine kleine Liste:
Beeren: Die meisten Wildbeeren durften schon immer als Gesund gelten, durch den Superfood-Hype drängen nun auch Beeren wie Goji, Acai und Aronia in den Handel.
Grünes Superfood: Grüne Blattgemüse und Kräuter wie Löwenzahn und Rucola, Spinat, Petersilie, Gräser wie Dinkel- oder Gerstengras, auch Melisse und Oregano gelten als „super“.
Super-Kreuzblütler: Brokkoli und Blumenkohl dürfen als Superfood gelten, aber auch Weis- und Rotkohl, auch Sauerkraut.
Super-Obst: Obst wie Papaya oder die Acerola-Kirsche sind da schwer im Trend, sind aber eben nicht nachhaltig, weil sie aus fernen Ländern zu uns transportiert werden müssen.
Algen: Schon seit Jahren populär sind Algenpräparate wie Spirulina, inzwischen gibt es in größeren Städten auch frische Algen zu kaufen.
Kerne: Kürbiskerne, Traubenkerne (oft als Mehl) werden inzwischen ebenfalls als Superfoods angepriesen, ebenso Samen wie Chia-Samen.
Weitere Beispiele sind zum Beispiel Kürbiskerne, Shitake-Pilze, Mandeln, Hagebutten, Granatäpfel.
Ohne Zweifel sind sie nützlich: Die genannten Lebensmittel enthalten in der Regel viele Vitamine, Mineralstoffe, Nährstoffe. Aber: Die meisten Menschen nehmen bei ausgewogener Ernährung genug davon zu sich – sie brauchen keine teuren Superfoods. Wer bisher Brokkoli und Blumenkohl, Kräuter und Salate, Spinat und Obst gemieden haben sollte, lebt schon gesünder, wenn er einfach mehr Obst und Gemüse ist.
Hier die Liste der Superfood-Artikel auf Utopia.de: