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TV-Tipp: Wie Menschen für billige Mode und giftiges Leder leiden

Arte-TV-Tipp: Todschick - Die Schattenseiten der Mode
Foto: arte.tv

Horrende Zustände in Bangladesch: Textilarbeiter knechten für Hungerlöhne in maroden Gebäuden, Leder-Gerbereien vergiften die Umgebung mit schädlichem Schlamm und toxischen Abwässern.

Als 2013 in einer Textilfabrik in Bangladesch bei einem Brand über tausend Menschen starben, war das Entsetzen groß. Bei Insidern der Textilbranche hielt sich die Überraschung indes in Grenzen: Wir wissen eigentlich schon seit Jahren, dass die billigen ebenso wie die teuren Labels der reichen Nationen sich ihre Kleidung für Hungerlöhne produzieren lassen – und dafür barbarische Zustände an den Produktionsstandorten in Kauf nehmen.

Auf Druck des Internationalen Gewerkschaftsverbands unterzeichneten nach der Brandkatastrophe von Bangladesch 200 große Firmen Abkommen für mehr Gebäudesicherheit und Brandschutz. Es war höchste Zeit geworden: Schon nach ersten Sicherheitstests mussten sofort über zwei Dutzend Fabriken geschlossen werden. Doch hat sich inzwischen die Lage seitdem gebessert?

Nein, lautet die Antwort, die am Dienstagabend (20.10.) um 20:15 die NDR-Dokumentation „Todschick – die Schattenseiten der Mode“ gibt (inzwischen in der Mediathek: „Todschick – die Schattenseiten der Mode“). Die Bedingungen der Textilbranche sind demnach noch immer katastrophal, die Arbeitsumgebungen teils lebensgefährlich, die Löhne ausbeuterisch. Die Doku zeigt einerseits, wo die Probleme der Textilbranche liegen, aber auch, wie verschiedene Länder damit umgehen. In Deutschland zum Beispiel versucht das sogenannte Textilbündnis, bessere Zustände herzustellen – aber nicht jeder glaubt daran, dass teilnehmende Textil-Discounter sich wirklich bessern wollen.

Bei arte direkt im Anschluss um 21:10 Uhr: „Giftiges Leder“ (inzwischen in der Mediathek: „Giftiges Leder“). Bangladesch ist nämlich inzwischen auch zu einem Zentrum weltweiter Lederproduktion geworden. Und auch hier zeigt die Doku, unter welch unvorstellbaren Bedingungen die Menschen leben. 12 Stunden täglich schuften Lederarbeiter in den über 300 Gerbereien, die sich auf engstem Raum zusammendrängen und die nächste Katastrophe erahnen lassen: Denn die Gerbereien lassen ihre giftigen Abwässer ungefiltert direkt in die Flüsse ab, schlammige Abfälle werden einfach zwischen Hütten gesammelt, toxische Substanzen wie das giftige Quecksilber können ungehindert austreten. Nur noch 10 Prozent der Arbeiter sind noch gesund, wenige werden älter als 50 Jahre.

Was wir dagegen tun können? Weniger „Fast Fashion“ verbrauchen, dafür nachhaltige Mode kaufen.

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