Schon seit 20 Jahren produziert das Label Matt & Nat vegane Taschen – ihre Designs könnten allerdings nicht zeitgemäßer sein.
Der Name Matt & Nat setzt sich aus „Material and Nature“ zusammen. Das Unternehmen entwarf schon vegane Taschen und Accessoires, als vielen Menschen noch nicht einmal ganz klar war, was vegan überhaupt bedeutet: 1995 startet das kanadische Unternehmen die Produktion ihrer Handtaschen – ohne Leder, Fell, Seide, Schurwolle und andere tierische Produkte.
2007 dann der nächste bedeutende Schritt des Modelabels: Das Futter der Handtaschen wurde von nun an aus 100% recycelten Plastikflaschen hergestellt. Auf diese Weise kann das Unternehmen 120.000 Flaschen pro Jahr wiederverwerten. In ihrer „Canvas Kollektion“ ist nicht nur das Innenfutter, sogar die ganze Handtasche aus 100% recycelten Flaschen. Seit kurzem verarbeitet Matt & Nat auch recycelte Fahrradschläuche.
Taschen aus Kork, Kautschuk & Co.
Matt & Nat verarbeitet auch andere Materialien, neben recyceltem Nylon auch Kork und Kautschuk. In ihrer Kork-Kollektion zeigt das Taschenlabel, wie gut und schick der nachwachsende Rohstoff in Kombination mit schwarzem Kunstleder aussehen kann.
Neben Handtaschen hat das Label in seinem Sortiment auch Rucksäcke, Umhängetaschen, iPad-Hüllen und Portemonnaies. Typisch für Matt & Nat: klares, schlichtes Design und erschwinglich – die Preise bewegen sich zwischen 50 und 199 Euro.
Das Kunstleder der Taschen besteht noch nicht ausschliesslich aus recycelten Fahrradschläuchen. Kunststoffe wie PU oder gar PVC sind aus Umweltsicht bedenklich, wobei Matt & Nat immrhin versucht, PU zu bevorzugen. Dennoch wird hier ein typisches Problem „veganer Mode“ sichtbar: Der einfache Verzicht auf tierische Materialien führt oft dazu, dass Ersatzstoffe wie Plastik verwendet werden, die zwar vegan sind, aber eben alles andere als nachhaltig.
Produktion und Standards bei Matt & Nat
Die veganen Taschen werden in China produziert – allerdings nur in kleinen, familiären Fabriken, mit denen das Unternehmen schon seit Jahren eine enge Beziehung hat. Matt & Nat schaut sich die Produktionsbedingungen vor Ort an, die Zulieferer werden als Teil der Familie gesehen. Wie das dort aussieht, kann man sich auf der Firmen-Website ansehen.
Zudem müssen die Fabriken nach dem SA8000-Standard produzieren, der faire Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeiter in den Fabriken sicherstellt. Konkreter bedeutet das unter anderem: keine Kinderarbeit oder Zwangsarbeit, Mindeststandards im Bereich Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit, Gewerkschaften erlauben und Beschränkungen der Arbeitszeit.
Utopia meint: Das Label Matt & Nat gilt derzeit als Trendsetter und zeigt interessante Ambitionen in die richtige Richtung. Zu wünschen wäre aus unserer Sicht bei veganen Kollektionen wie der von Matt & Nat eine entschlossenere Abkehr von Kunstoffen wie PU oder gar PVC, hin zu rein natürlichen und nachhaltigeren Materialien.
Matt & Nat-Produkte kaufen**: Avocado Store, Le Shop Vegan, GreenPosh
Weiterlesen auf Utopia:
- Veja: Der nachhaltige Trend-Schuh 2016
- Ethical Fashion Show 2016: 10 spannende Modelabels
- Vegan ist nicht genug: auch Bio, fair und nachhaltig ist wichtig
Bestenlisten:
- Bestenliste: Die besten Modelabels für faire Mode
- Bestenliste: Die besten nachhaltigen Mode-Shops
- Bestenliste: Bio-Jeans mit fairem Anspruch
War dieser Artikel interessant?