Professor John Scharffenberg ist Ernährungsexperte, 101 Jahre alt und fitter als die meisten anderen seines Jahrgangs. Dass er bis ins hohe Alter vital geblieben ist, führt er auf sieben Longevity-Regeln zurück.
John Scharffenberg ist 101 Jahre alt und hat einen Master-Abschluss in Öffentlichem Gesundheitswesen an der prestigeträchtigen Harvard University. Zudem ist er seit 62 Jahren Professor für Ernährung an der Loma Linda University in Kalifornien, wo er auch seinen Doktortitel erhielt. Auch wenn er dort mittlerweile nur noch als Adjunct Professor gelistet wird, also nur noch in Teilzeit unterrichtet, so ist sein Arbeitspensum im hohen Alter beachtlich. Schließlich reist er noch immer um die Welt (2024 etwa nach Madagaskar, Tschechien und Guam) um darüber zu informieren, wie man lange lebt und gesund bleibt. Oder um es mit dem heutzutage oft gebrauchten Trendwort zu sagen: Er hält Vorträge über Longevity.
Die Langlebigkeit liegt aber nicht in Scharffenbergs Familie: Seine Eltern starben mit einem durchschnittlichen Alter und seine Brüder hat er bereits überlebt. Seine sieben Regeln für ein langes Leben seien der Grund dafür, so der Ernährungswissenschaftler bei einem Vortrag der Reihe “TEDx-Talk” im Jahr 2024. Der Auftritt ist auf dem Kanal Viva Longevity! zu sehen:
John Scharffenbergs 7 Longevity-Regeln
Scharffenberg sagt, dass die Menschen länger leben können, wenn sie diese sieben Lifestyle-Regeln befolgen:
1. Nicht rauchen
Der 101-jährige Arzt hat nie geraucht. Und das aus gutem Grund: Rauchen schadet fast jedem Organ im Körper und ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Jährlich sterben in Deutschland über 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, so das Bundesministerium für Gesundheit.
2. Keinen Alkohol trinken
Der Ernährungsprofessor sagt, er habe nie Alkohol getrunken. Die Annahme, dass geringe Mengen Alkohol gesundheitsförderlich sind, sei nicht wahr. Und diese Einschätzung teilen seit kurzem auch die WHO und die DGE. Denn: Alkohol ist eine toxische, psychoaktive und süchtig machende Substanz, die das Risiko für mehr als 200 negative gesundheitliche Folgen wie Krankheiten und Unfälle erhöht. Und das bereits ab dem ersten Schluck.
3. Ausreichende und regelmäßige Bewegung
„Auch wenn ich Ernährungswissenschaftler bin, denke ich, dass Bewegung noch wichtiger ist als Ernährung“, sagt Scharffenberg. Insbesondere im mittleren Alter sollte man besonders aktiv sein. Wie im Falle des Wissenschaftlers muss das keine klassische Sportart sein: Dr. Scharffenberg hat sich laut Today.com durch Gartenarbeit fit gehalten. Sein bewaldetes Grundstück in den Bergen nördlich von Fresno habe er alleine geräumt, sodass eine Straße und ein Haus gebaut werden konnten. Dort habe er einen großen Garten mit 3.000 Erdbeerpflanzen, 80 Obstbäume und Weinreben angelegt.
Letztendlich ist es egal, ob eine bestimmte Sportart, Spaziergänge oder Gartenarbeit: Hauptsache du bewegst dich täglich ausreichend. Die Deutsche Herzstiftung e.V. empfiehlt sich mindestens fünfmal pro Woche für 30 Minuten zu bewegen.
4. Ein gesundes Gewicht halten
Dr. Schaffenberg nennt Übergewicht als großen Risikofaktor: Übergewicht oder Fettleibigkeit erhöhen das Risiko von diversen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Fettleber, Typ-2-Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Gichterkrankung sowie Krebserkrankungen, so auch die DGE. Ein Zusammenspiel von einer gesunden und ausgewogenen Ernährung sowie ausreichend Bewegung helfen ein gesundes Gewicht zu halten.
5. Wenig Fleisch essen
Der 101-Jährige sagt, dass er sich sein ganzes Leben vegetarisch ernährt hat. Und aktuelle Einschätzungen bestätigen: Ein hoher Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch wie Wurst wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus und kann Krankheiten wie Schlaganfälle, Krebs und Diabetes begünstigen.
6. Wenig Zucker essen
Wir wissen es alle: Zucker ist ungesund. Denn Zucker begünstigt Erkrankungen wie Karies, Übergewicht, Lebererkrankungen, Adipositas, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die tägliche Menge an Zucker sollte deshalb maximal 10 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs ausmachen. Das sind für die meisten Erwachsenen, die 2.000 Kalorien oder mehr benötigen, eine Menge von maximal 50 Gramm pro Tag.
7. Wenig gesättigte Fettsäuren
Die American Heart Association empfiehlt, weniger als fünf bis sechs Prozent der Kalorien aus gesättigten Fettsäuren aufzunehmen, was im Wesentlichen eine vegetarische Ernährung bedeutet, sagt Scharffenberg.
Auch die DGE empfiehlt weniger gesättigte Fettsäuren aus tierischen Lebensmitteln und dafür mehr ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen und Nüssen aufzunehmen. Dies senke das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Utopia meint: Die 7 Regeln in kleinen Schritten angehen
Die sieben Regeln von Dr. Scharffenberg für ein langes Leben sind keine große Überraschung und entsprechen den Empfehlungen der Fachgesellschaften wie der WHO oder der DGE. Vielleicht ist es ein bisschen enttäuschend: Das Geheimrezept für ein langes Leben ist keine Wunderpille oder Geheimrezept. Letztendlich gilt nach wie vor: Achte gut auf dich, deinen Körper und deine Gesundheit.
Wenn du bisher wenige der sieben Regeln befolgst, aber etwas verändern möchtest, dann setze dir Schritt für Schritt kleine Ziele: Alkohol nur noch am Wochenende, einmal pro Woche Sport, kein Müsli mehr mit zugesetztem Zucker. Oft fällt es leichter, das Verhalten nach und nach in kleinen Schritten zu verändern, anstatt sofort alles auf den Kopf zu stellen.
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
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