Quallenstiche können nicht nur schmerzhaft sein, sondern im Fall bestimmter Quallenarten auch lebensbedrohlich. Was bei einem Quallenstich zu tun ist, erfährst du hier.
Die meisten Quallenarten sind für den Menschen ungefährlich. Sie jagen nicht gezielt nach Beute, sondern sammeln ihre Nahrung ein, während sie sich durch den Ozean bewegen. Einige Quallen jagen hingegen auch Fische. Diese besitzen dafür Nesselkapseln an den Tentakeln, die ein Gift beinhalten. Das Gift ist in einer Art Giftharpune an einem Faden in der Nesselkapsel befestigt. Platzt die Nesselkapsel, wird die Giftharpune losgeschleudert.
Berührst du im Meer eine giftige Qualle oder trittst aus Versehen auf sie, dann dringt die Giftharpune leicht in deine Haut ein. Das kann schon bei einer leichten Berührung passieren. Ein solcher Quallenstich äußert sich in erster Linie durch einen stechenden Schmerz. Er kann teilweise jedoch auch völlig schmerzfrei verlaufen.
Quallenstich: Diese Symptome treten auf
Neben dem Schmerz erkennst du einen Quallenstich an den folgenden Anzeichen:
- Hautausschlag
- Rötungen
- Schwellungen der Haut
- Juckreiz
- Quaddeln
- raue Haut
- leichte Verfärbungen
- Eiterbläschen
Diese Symptome treten in der Regel direkt nach dem Quallenstich auf. Bei harmlosen Stichen klingen die Symptome von selbst nach etwa zehn Tagen wieder ab.
Komplikationen treten vor allem dann auf, wenn du allergisch auf das Gift reagierst. Dies kann einen anaphylaktischen Schock auslösen. Treten Schwindel oder Atemnot nach einem Quallenstich auf, solltest du deshalb sofort den Rettungsdienst verständigen.
Auch wenn du einen Quallenstich im Gesicht oder an den Genitalien hast, solltest du sofort ärztlichen Rat hinzuziehen.
Direkt nach dem Quallenstich: erste Maßnahmen
Wurdest du von einer Qualle gestochen, gilt zunächst: Ruhe bewahren. Halte dich dann an die folgenden Tipps:
- Verlasse das Wasser und bitte am besten deine Mitmenschen um Hilfe.
- Achte darauf, dich nicht unnötig schnell und viel zu bewegen. So kannst du verhindern, dass sich das Gift schneller im Körper ausbreitet.
- Sind noch Tentakel in der Haut, wasche diese mit Meerwasser ab. Trinkwasser ist dafür nicht geeignet, denn dieses könnte noch mehr Nesselzellen aktivieren.
- Lassen sich Tentakel nicht mit Wasser lösen, nutze eine Pinzette oder Kreditkarte, um sie herauszulösen. Nutze auf keinen Fall deine Finger!
- Verbinde die entsprechende Stelle nicht, sondern lasse möglichst viel Luft an den Stich.
- Treten keine besorgniserregenden Symptome, wie Kreislauf- oder Atemprobleme oder körperliche Schwäche ein, ist es in der Regel nicht notwendig, ein Krankenhaus aufzusuchen. Im Zweifel empfiehlt es sich jedoch immer, ärztlichen Rat hinzuzuziehen.
Beachte: Vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten leben viele Quallenarten, die für Menschen lebensbedrohliche Gifte abgeben. Hast du dir in diesen Gegenden einen Quallenstich zugezogen, solltest du besonders wachsam sein und den Stich besser sofort in einem Krankenhaus behandeln lassen. Handelt es sich tatsächlich um ein lebensbedrohliches Gift, stehen häufig Gegengifte zur Verfügung.
Hausmittel bei Quallenstichen?
Verzichte darauf, Hausmittel anzuwenden, um einen Quallenstich zu behandeln. Auf Internetportalen wird etwa empfohlen, Urin, Essig oder Backpulver anzuwenden. Für die Wirkung dieser Mittel gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege. Zudem können sie bei manchen Quallenarten sogar schädlich sein und bewirken, dass noch mehr Gift freigesetzt wird.
Ist ein Quallenstich an sich unproblematisch und du möchtest lediglich Juckreiz, Rötungen und Schwellungen lindern, kannst du dir bei Dermatolog:innen entsprechende Cremes und Salben verschreiben lassen. Ansonsten verheilt der Stich in der Regel von selbst.
Ein Quallenstich kann auch Spätfolgen mit sich bringen. Dazu zählen etwa leichte Verfärbungen oder Empfindungsstörungen der Haut, die auch nach Monaten bestehen bleiben. Auch können sich nach einem Quallenstich an der betroffenen Stelle Narben bilden.
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