Aussaat im Dezember – was jetzt noch möglich ist

Aussaat im Dezember – was jetzt noch möglich ist
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay, coloboque

Der Dezember ist kalt und dunkel – für viele die verdiente Ruhepause im Garten. Doch mit etwas Planung und Wissen kannst du auch jetzt säen, allerdings nur mit Kälteschutz oder auf der Fensterbank.

Der Dezember bringt kalte Tage und wenig Licht – für viele Gärtner:innen bedeutet das eine Pause im Garten. Doch auch im tiefsten Winter ist einiges möglich, wenn man weiß, worauf es ankommt.

Warum die Aussaat im Freiland im Dezember nicht empfohlen wird

Viele Wintergemüse wie Spinat oder Feldsalat werden im Herbst (bis spätestens Oktober) ausgesät. Damit Samen keimen und Jungpflanzen wachsen können, braucht der Boden zumindest Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.

Im Dezember friert die Erde in unseren Breiten jedoch oft durch. Frost oder Dauerfrost verhindern die Keimung, und Samen oder junge Pflanzen können Schaden nehmen oder erfrieren. Deshalb raten erfahrene Gärtner:innen davon ab, im Dezember im Freiland auszusäen.

Aussaat im Gewächshaus im Dezember: Was ist wirklich machbar?

Auch im Gewächshaus sind die Bedingungen im Dezember herausfordernd: Es ist der dunkelste und kälteste Monat des Jahres, und ohne Heizung oder künstliches Licht sind die Wachstumsbedingungen alles andere als ideal. Dennoch gibt es Möglichkeiten:

  • Überwinterung frostempfindlicher Pflanzen: Im Gewächshaus kannst du empfindliche Kräuter oder robuste Salate vor starkem Frost schützen. Bei Temperaturen knapp über 0 °C wachsen manche Pflanzen allerdings nur sehr langsam weiter.
  • Voranzucht robuster Wintergemüse: Sorten wie Feldsalat oder Winterportulak lassen sich bei frostfreiem Boden und Temperaturen um 1 bis 5 °C vorziehen. Die Keimung ist langsam und benötigt Geduld.
  • Begrenzte Aussaat von Kaltkeimern: Einige Samen, die kühle Temperaturen zum Keimen brauchen („Kaltkeimer“), etwa Winterspinat oder Kerbelrüben, können bei frostfreien Phasen ausgesät werden. Plötzliche Kälteeinbrüche können die Saat jedoch gefährden.

Lichtmangel bleibt eine große Hürde: Das kurze und oft trübe Tageslicht reicht selbst im Gewächshaus meist nicht aus, um kräftiges Wachstum zu fördern. Die Pflanzen wachsen langsamer oder legen eine Ruhephase ein.

Aussaat auf der Fensterbank – unkompliziert und ganzjährig möglich

Gerade in der dunklen Jahreszeit bieten sich Indoor-Varianten für frische Vitamine an. Sprossen, Microgreens und Pilze lassen sich gut in der Wohnung ziehen.

1. Sprossen: schnell, unkompliziert und vitaminreich

Sprossen sind junge Keimlinge, die bereits wenige Tage nach dem Aufbrechen aus dem Samen geerntet werden (2 bis 7 Tage). Die gesamte Pflanze – inklusive Wurzel, Stängel und Keimblatt – wird gegessen. Für die Keimung brauchst du keine Erde und wenig Licht, deshalb sind Sprossen ideal für die Fensterbank, auch im Winter.

  • Medium: Keimgefäß, Keimsieb, Glas mit Luftlöchern oder Keimtuch/Watte.
  • Licht: Sprossen keimen meist im Dunkeln oder Halbschatten, direktes Sonnenlicht ist nicht nötig.
  • Temperatur: Optimal 18–25 °C.
  • Bewässerung: Mehrmals täglich mit frischem Wasser spülen, damit sie feucht bleiben, aber nicht schimmeln.
  • Keimdauer: 2–7 Tage, je nach Sorte.
  • Geeignete Sorten: Mungbohnen, Alfalfa, Linsen, Radieschen, Kresse, Brokkoli, Senf.

2. Microgreens: kleine Pflanzen mit großem Geschmack

Microgreens sind kleine Jungpflanzen, die schon ein bis zwei echte Blätter entwickelt haben und nach 7 bis 21 Tagen geerntet werden. Anders als bei Sprossen werden vor allem Blätter und Stängel gegessen, nicht die Wurzeln. Sie brauchen nährstoffreiche Erde und viel Licht, deshalb sind sie ideal für die Fensterbank mit guter Belichtung oder unter LED-Pflanzenlampen – auch im Winter.

  • Medium: Anzuchterde, Kokosfasern oder Kokoserde in flachen Schalen oder Töpfen.
  • Licht: Viel helles Licht (Sonnenlicht oder LED-Lampen) ist nötig für kräftiges Wachstum.
  • Temperatur: Optimal 18–22 °C.
  • Bewässerung: Erde gleichmäßig feucht halten, aber nicht zu nass, am besten mit Sprühflasche bewässern.
  • Keimdauer: 7–21 Tage, je nach Sorte und gewünschter Größe.
  • Geeignete Sorten: Radieschen, Rucola, Kresse, Senf, Basilikum, Brokkoli, Erbsen, Sonnenblumen.

3. Pilze ziehen: auch im Winter möglich

Pilze wachsen nicht mittels Sonnenlicht, sondern benötigen eine feuchte, schattige und temperaturkontrollierte Umgebung (idealerweise zwischen 15 und 22 Grad Celsius). Das macht sie unabhängig von der Jahreszeit – im Gegensatz zu vielen Pflanzen. Mit einem Anzuchtset kannst du zum Beispiel im Keller im Dezember frische Pilze wie Champignons, Austernpilze oder Shiitake züchten.

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