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9 versteckte Stoffe im Essen – und wie man sie meidet
Tierknochen, Erdöl, Sägespäne – in unseren Lebensmitteln finden sich jede Menge Stoffe, die bestimmt kein Mensch essen will. Auf der Zutatenliste stehen sie nirgends.
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Käfigeier
Auf frischen Eiern muss gekennzeichnet sein, ob sie aus Käfig-, Boden-, Freiland- oder Bio-Haltung stammen. Für verarbeitete Eier gibt es dagegen keine Kennzeichnungspflicht. Das nutzen konventionelle Lebensmittelhersteller aus: in Gebäck, Nudeln, Eis und anderen eihaltigen Fertig-Lebensmitteln jubeln sie uns heimlich Käfigeier unter.
Wer Bio-Lebensmittel kauft, isst keine versteckten Käfigeier mit.
Für eine Kennzeichnungspflicht können Sie bei foodwatch online unterschreiben. -
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Tierknochen
Saft und Wein sind ursprünglich trübe, wir trinken sie aber lieber schön klar. Zur Klärung wird meistens Gelatine eingesetzt. Diese wird aus den Knochen und der Haut von Tieren gewonnen. Weil die Gelatine dabei als Produktionshilfsstoff und nicht als Zutat verwendet wird, muss sie nicht auf dem Etikett angeben sein.
Wer keine Getränke konsumieren will, die mit tierischen Stoffen behandelt wurden:
– Vertrauenswürdige Hersteller wie Voelkel zeichnen ihre Säfte oder Weine als vegan oder nicht-vegan aus
– Das Siegel „Vegan-Blume“ gewährleistet eine Klärung ohne Gelatine
– Bio-Hersteller verwenden seltener Gelatine zur Klärung
– Naturtrübe Säfte enthalten meist keine Gelatine -
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Erdöl
Einer der mengenmäßig wichtigsten Aromastoffe, Vanillin, wird häufig aus Erdölderivaten synthetisiert, denn das ist viel billiger als echte Vanille. Vanillin steckt in sehr vielen Süßigkeiten wie zum Beispiel Schokolade, Eis, Vanillepudding und Vanillezucker, aber auch in Likör. Vanillin kann auch zur Haltbarmachung von Lebensmitteln eingesetzt werden, zum Beispiel als Antioxidans in Frühstücksflocken.
Wer kein Erdöl essen will, sollte Produkte mit Vanillin meiden. Häufig sind das Fertigprodukte, daher gilt auch: Lieber selber machen und echte Vanille verwenden! -
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Palmöl
Für den Ölpalmenanbau werden vor allem in Asien riesige Flächen Regenwald zerstört. Ein guter Grund, darauf zu verzichten. Doch Palmöl steckt mittlerweile in so vielen Produkten, dass es schwer zu vermeiden ist. Auch Bio-Produkte enthalten leider oft Palmöl und die Zertifizierung von „nachhaltigem“ Palmöl gilt als zweifelhaft. Palmöl muss zwar als Inhaltsstoff angegeben werden, doch es kann sich hinter einer fast unüberschaubaren Vielzahl an Namen verbergen. Hier gibt es ein Verzeichnis.
Die einzige Lösung, wenn man Palmöl vermeiden will: Liste auswendig lernen oder ausdrucken und immer dabei haben. Wir haben außerdem einige palmölfreie Alternativen zusammengestellt. -
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Aroma aus Sägemehl
Häufig dient Sägemehl als Trägerstoff für die Erzeugung „natürlicher Aromen“. Diese werden von Mikroorganismen erzeugt, die sich auf den Sägespänen ansiedeln und mit zugefügten chemischen Stoffen Aromen bilden. Das betrifft vor allem Joghurt und fertige Desserts in den Geschmacksrichtungen Erdbeere, Himbeere, Schoko und Vanille. Weil es auf einem Naturprodukt wächst, muss dieses Aroma nicht als „künstlich“ gekennzeichnet werden.
Wer Sägemehl-Aroma vermeiden will, muss genau lesen: Steht auf der Verpackung „natürliches Aroma“, muss der Ausgangsstoff einfach nur irgendetwas Natürliches sein – wie eben Sägespäne. Die EG-Bio-Verordnung lässt „natürliches Aroma zu“. Bei den Bio-Erzeugerverbänden sind Aromastoffe nur produktspezifisch zugelassen; Demeter ist am strengsten und erlaubt nur „Aromaextrakte der namensgebenden Pflanze“. -
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Gentechnik
Rund 80 % aller gentechnisch veränderten Pflanzen werden zu Tierfutter verarbeitet. Doch ob die Tiere, die wir essen, mit Gen-Soja gefüttert wurden, erfährt der Verbraucher nicht. Pflanzliche Produkte müssen zwar in der EU ab einem Anteil von 0,9 % gentechnisch veränderter Substanzen gekennzeichnet werden, das gilt aber leider nicht für tierische Produkte.
Um Gentechnik im Essen zu vermeiden, können Sie weniger tierische Produkte konsumieren. Bio-Produkte müssen grundsätzlich gentechnikfrei sein, allerdings erlaubt die EG-Bio-Verordnung in Ausnahmefällen konventionelles Tierfutter sowie gentechnisch veränderte Zusatzstoffe und Verarbeitungshilfen. Die Erzeugerverbände Demeter, Bioland und Naturland sind konsequenter. -
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Tierversuche
Bevor ein Zusatzstoff für Lebensmittel zugelassen wird, muss er nach EU-Richtlinien in sicherheitstoxikologischen Untersuchungen überprüft werden. Diese werden hauptsächlich in Tierversuchen durchgeführt.
In Bio-Produkten sind zwar weitaus weniger Zusatzstoffe erlaubt als in konventionellen Lebensmitteln, aber auch diese sind nicht tierversuchsfrei.
Wer kein verstecktes Tierleid im Essen will, muss konsequent auf Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker, Verdickungsmittel und andere E-Nummern im Essen verzichten. Oder noch besser: einfach selbst mit frischen Zutaten kochen. -
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Antibiotika
Das Problem: In der konventionellen Landwirtschaft werden Antibiotika oft flächendeckend präventiv eingesetzt. Rückstände finden sich dann in Fleisch, Milch und Eiern und landen am Schluss in der Kanalisation, wodurch immer mehr Keime Antibiotika-Resistenzen entwickeln.
Unsere Empfehlung: Reduzieren Sie den Konsum von tierischen Produkten und kaufen Sie im Zweifelsfall Bio. In der ökologischen Landwirtschaft dürfen Antibiotika nur im Notfall gegeben werden, d.h. nur dann, wenn alternative Heilmittel nicht wirken und auch dann nur sehr begrenzt. -
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Pestizide
Pestizide schädigen die Umwelt, tragen zum Bienensterben bei und viele sind gesundheitschädlich. So zum Beispiel das weit verbreitete Glyphosat (Roundup), Daltamethrin, Morpholin. Leider finden trotz Kontrollen immer wieder pestizidbelastete Lebensmittel den Weg in die Läden. Besonders anfällig sind laut Ökotest Obst und Gemüse aus Nicht-EU-Ländern, Linsen und Weinblätter. Greenpeace nennt insbesondere Trauben, Tomaten, Erdbeeren und Paprika.
Wer keine Pestizide essen will, sollte Bio-Produkte kaufen – die sind immerhin zu 95% frei von Pestizidrückständen (Ausnahme Bio-Wein: hier ist Kupfer erlaubt). Die Gefahr einer Pestizidbelastung ist auch bei saisonalem Gemüse geringer – oder natürlich bei selbst angebautem.
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