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Giftfreie Kleidung: Greenpeace lobt H&M und Co.

Der Greenpeace Detox-Catwalk (Bild: Sceenshot http://www.greenpeace.org/austria/detox-catwalk/)
Giftfreie Kleidung: Greenpeace lobt H&M und Co. ()

Seit 2011 versucht Greenpeace mit der „Detox“-Kampagne Modehersteller zu einer giftfreien Produktion zu bewegen. Die diesjährige Bilanz fällt überraschend positiv aus: H&M, Zara, Adidas und viele weitere Modeketten stehen zu ihrem Wort und produzieren sauberer.

Greenpeace hat für die aktuelle Zwischenbilanz 18 Kleidungsfirmen bewertet, die sich zur Entgiftung ihrer Produktion bis 2020 verpflichtet haben. Im „Detox Catwalk“ präsentiert die Umweltschutzorganisation übersichtlich, welche Marken ihren Detox-Verpflichtungen nachkommen und welche nicht – und wer erst gar kein Interesse an einer sauberen Produktion zeigt. Immerhin 16 der 18 überprüften Hersteller sind auf einem guten Weg. „Die meisten Firmen stehen zu ihrem Wort und beginnen Mode zu produzieren, die die Umwelt verkraften kann. Der Wandel zur giftfreien Kleidungsproduktion ist bereits in vollem Gange“, sagt Kirsten Brodde, Textil-Expertin von Greenpeace.

Die Firmen führt Greenpeace als „Detox-Trendsetter“, „Greenwasher“ und „Detox-Schlusslichter“. Die 16 Unternehmen, die besonders gefährliche Schadstoffe aus ihrer Produktion bereits entfernt und Abwasserdaten veröffentlicht haben, sind „Detox-Trendsetter“. Besonders postitiv: H&M verbannte als erste Firma bereits vor zwei Jahren die krebserregenden und hormonell wirksamen PFC aus ihrer Kleidung. C&A zog Anfang 2015 nach und bis Ende des Jahres will sogar die Billig-Modekette Primark soweit sein. Die Sporthersteller Puma und Adidas unternehmen ebenfalls wichtige Schritte in Richtung Entgiftung und Transparenz. Jeanshersteller Levi’s engagiert sich für eine wassersparende Produktion und bereitet seine Zulieferer auf die Verbannung giftiger Chemikalien vor. Zara hat die Abwasserdaten von über 100 Fabriken offen gelegt – und führt damit auf diesem Sektor.

Als „Greenwasher“ hingegen stuft Greenpeace Nike und den chinesischen Sportartikelhersteller LiNing ein: Sie haben trotz Detox-Verpflichtung bisher keine Schritte zur Verbesserung eingeleitet. „Schlusslichter“ sind vor allem einige Luxusfirmen wie Armani oder Versace – doch auch Bestseller (Vero Moda, Only, Jack & Jones) und GAP wollen nicht einmal versuchen, ihre Kleidung sauber zu produzieren.

Giftfrei heißt nicht fair

Die Detox-Kampagne konzentriert sich auf die Schadstoffe in unserer Kleidung und deren Enfernung aus den Produktionsprozessen, um so die Umwelt zu schützen. Andere Faktoren der Textilproduktion spielen bei der Beurteilung der Unternehmen jedoch keine Rolle. Das bedeutet: ein Unternehmen, das giftfrei produzieren lässt, geht deshalb noch lange nicht fair mit seinen Zulieferern und Arbeitern um. Wer also sichergehen will, dass seine Kleidung sowohl umweltschonend als auch sozialverträglich prodziert wird, greift immer noch besser zu zertifizierter Bio- und Fairtrade-Mode.

Wer heute schon giftfrei oder giftarm produziert, kann man an einigen Siegeln erkennen. Mehr Infos: Die wichtigsten Siegel für Kleidung ohne Gift

Mehr zu Fairtrade-Produkten lesen

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