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Itchy: Eine geistreiche Band, die sich gegen Plastikmüll in den Meeren einsetzt

Itchy Video
Foto: Itchy/Screenshot

Punkrock gegen Plastik – hört sich seltsam an, ist aber eine gute Sache. Vor allem wenn man sich so vehement engagiert wie Itchy. Die Band widmet nicht nur ganze Musik-Videos den vermüllten Meeren, sondern ist sich auch nicht zu schade, selbst Plastik aus dem Wasser zu fischen.

Warum bezeichnet man eine Band als geistreich? Vor allem, weil man der Meinung ist, dass eine Überschrift ein Adjektiv braucht. Außerdem, weil man die betreffenden Musikanten für ihren guten Sinn für Humor schätzt, sie aber aufgrund von auch vorhandener musikalischer wie lyrischer Tiefe keinesfalls darauf reduzieren will. Und drittens weil man merkt, dass geistreich einerseits zwar ganz gut passt, die Band aber dennoch nicht auf den Punkt bringt – aber man ja auch irgendwann mal zufrieden sein muss.

Für alle, die Itchy nicht kennen: Es handelt sich um ein Trio aus dem schwäbischen Eislingen, das schon seit über 15 Jahren gemeinsam Musik macht. Bis zu diesem Jahr wohnte dem Bandnamen noch ein fast unsäglicher Zusatz bei, der aber dieses Jahr abgelegt wurde. „Poopzkid“ ist damit sozusagen eine abgelassene Jugendsünde.

Musikalisch werden Itchy üblicherweise dem Punkrock zugeordnet. Das kann man auch so stehen lassen. Mehr Text muss nicht sein, besser man hört sich die Band einfach mal an – zum Beispiel das brandaktuelle Album „All We Know“.

„Da kann sich keiner aus der Verantwortung nehmen“

Wir stellen Itchy aber nicht als Band an sich vor, sondern weil sie sich für eine gute Sache einsetzt, die auch Utopia sehr am Herzen liegt: die Entmüllung der Meere. Auf der Facebookseite der Band zählt man nicht eins, sondern ganze fünf neuere Videos, die den Fans auf unterschiedliche aber immer geistreiche(!) Art erklärt, dass Plastik im Meer ein ernstes Problem ist, dass jeder von uns Teil des Problems ist – und dass wir dringend etwas dagegen tun müssen.

„Man muss vermeiden, dass das Zeug überhaupt ins Meer gelangt, wir müssen bei uns zuhause anfangen, 80 Prozent des Mülls im Meer kommt vom Festland, von uns. Da kann sich keiner aus der Verantwortung nehmen“, sagt Bassist (auch Sänger und manchmal Gitarrist) Daniel „Panzer“ Friedl im Video.

Lebenslang freier Konzert-Eintritt für die dümmste Plastikverpackung

In den Videos erfährt man: Itchy arbeitet mit dem Projekt Ocean Care zusammen und war sich auch nicht zu schade, selbst Plastik aus dem Meer zu fischen.

Aktuell hat die Band einen Wettbewerb mit grandiosem Preis ausgerufen. Wer das Foto mit der „dümmsten Plastikverpackung“ einsendet, bekommt lebenslang freien Eintritt auf Itchy-Konzerte. Wir hätten bestimmt gute Chancen: 15 Plastikverpackungen, die an der Menschheit zweifeln lassen.

Höhepunkt der Anti-Plastik-Kampagne ist der Song „The Sea“ und das zugehörige Video, das allein dem Thema gewidmet ist. Das könnt ihr hier ansehen.

Gegen Lärm im Meer

Wir sind begeistert über so viel Engagement für die gute Sache – und erinnern uns gerade noch rechtzeitig vor Artikelende daran, dass sich Itchy nicht zum ersten Mal für das Meer bzw. seine Bewohner einsetzt.

Mit dem Video zu „Why still bother“ (2011) unterstützte die Band die Kampagne „Sonar sucks“. Diese kämpft gegen die Zerstörung der Meere durch den Lärm, den die Ölindustrie und das Militär verursachen. „Denn im Meer entsteht ein Höllenlärm. Ein Problem vor allem für Wale und Delfine, die sich mit Hilfe von Schall orientieren, kommunizieren und ihre Nahrung suchen“.

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