Weniger Fleisch, nur ein Ei pro Woche: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat neue Empfehlungen herausgegeben. Gerade am Arbeitsplatz fällt es vielen schwer, die Leitlinien umzusetzen. Was hilft?
Zeitdruck, Terminstress oder völlig vertieft in eine Aufgabe: Dass gesunde Ernährung besonders am Arbeitsplatz häufig zu kurz kommt, hat verschiedene Ursachen. „Hinzu kommt, dass viele Betriebskantinen inzwischen zwar gesünderes Essen anbieten, aber auch hier besteht noch Handlungsbedarf„, sagt Ralf Hirmke, Vorstand der Betriebskrankenkasse BKK ZF & Partner.
Die Betriebskrankenkasse hat beim Institut für betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) eine Umfrage zu den neuen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Von rund 1000 Befragten hält es nur etwa die Hälfte für realistisch, sich nach den kürzlich angepassten Richtlinien zu ernähren. Dazu gehört etwa, nur 300 Gramm Fleisch und Wurst und ein Ei pro Woche zu essen. Stattdessen sollten Verbraucher:innen vor allem auf Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide sowie Obst und Nüsse setzen.
Am Arbeitsplatz fällt es der Befragung zufolge vielen besonders schwer, auf ausgewogene Mahlzeiten zu achten. Nur rund ein Viertel der Erwerbstätigen (25,8 Prozent) gibt an, sich am Arbeitsplatz gesünder zu ernähren als in der Freizeit.
Schon mit simplen Strategien können Berufstätige aber Schritte in Richtung gesunder Ernährung gehen. Was empfiehlt Fabian Krapf, Geschäftsführer und Ernährungsberater beim IFBG?
1. Meal Prepping
Hinter dem englischen Begriff Meal Prepping steckt einfach ausgedrückt das Vorkochen von Mahlzeiten. Im Berufsalltag heißt das: bewusstes Vorbereiten von gesunden Speisen für den Arbeitstag. „Am besten startet man mit einfachen Snacks wie Gemüse-Streifen oder einem Mix an Nüssen und weitet es dann auf ganze Gerichte aus“, sagt Krapf.
2. Reizkontrolle
Aus den Augen, aus dem Sinn: Die Reizkontrolle spielt am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. „Ein Schokoriegel in Sichtweite ist natürlich nicht empfehlenswert, eine Banane schon eher“, so Krapf. Der Ernährungsberater weist auf sogenannte Smart Bottles hin. Die machen sich bemerkbar, wenn man länger nicht getrunken hat. „Und dies kann auch eine gute Erinnerung sein für einen gesunden Snack, sofern man Hunger verspürt oder Energie benötigt.“ Statt eine Smart Bottle zu kaufen, kann man nutzen, was man ohnehin schon hat, und erstellt sich regelmäßige Erinnerungen am Handy oder PC.
3. Gesundheits-Tandem mit Teammitgliedern
Kolleg:innen können bei einer gesunden Ernährung am Arbeitsplatz helfen. Etwa in Form eines Gesundheits-Tandems. „Finden Sie eine Person im Team und verabreden Sie sich zum gesunden Mittagessen oder Salat-Zubereiten in der Mittagspause“, so Krapfs Tipp: „Und loben Sie einander für erreichte Ziele.“
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