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Account-Sharing: Netflix trackt IP-Adressen – und droht mit Sperrung

Account-Sharing: Netflix trackt IP-Adressen – und droht mit Sperrung
Foto: Unsplash / Venti Views

Netflix möchte verhindern, dass Nutzer:innen ihre Accounts mit anderen teilen. Wie das funktionieren soll, erklärt der Streaming-Dienst online. Er kündigt an, Daten wie IP-Adressen und Kontoaktivität auszuwerten und Geräte gegebenenfalls sperren zu lassen.

Netflix hatte letztes Jahr angekündigt, gegen das Account-Sharing auf der eigenen Plattform vorzugehen. Nun erklärt der Streaminganbieter, wie er dabei vorgehen will. Eine neue Seite im Hilfebereich der Plattform erklärt, dass bestimmte Accounts in Zukunft verifiziert werden müssen.

Netflix wertet demnach IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten der Geräte aus, die in einem Konto auf der Plattform eingeloggt sind. Wer regelmäßig Geräte verwendet, die sich außerhalb des Haushalts der Accounteigentümer:innen befinden, kann demnach dazu aufgefordert werden, das Gerät zu verifizieren. Bis die Verifizierung abgeschlossen ist, kann Netflix auf dem Gerät nicht genutzt werden. Für Geräte, die die Internetverbindung im Haushalt der Hauptkontoinhaber:innen nutzen, sei keine Verifizierung erforderlich.

„Wir tun dies, um sicherzustellen, dass das Gerät, mit dem das Konto genutzt wird, zur Kontonutzung autorisiert ist“, erklärt Netflix auf der Webseite. Wer sein Konto nachweislich teilt, habe keine finanziellen Konsequenzen zu befürchten. Der Anbieter versichert, dass die Zahlungsart bei Account-Sharing nicht automatisch belastet werde.

Netflix: So funktioniert die Verifizierung

Wird ein Gerät verifiziert, erhalten Kontoinhaber:innen einen Link an ihre E-Mail-Adresse oder Telefonnummer. Der Link führt zu einer Seite mit einem 4-stelligen Verifizierungscode. Der Code muss innerhalb von 15 Minuten auf dem Gerät eingegeben werden, auf dem er angefordert wurde. Erst danach kann Netflix auf dem betreffenden Gerät genutzt werden.

Der Anbieter weist darauf hin, dass dasselbe Gerät mehrmals eine Aufforderung zur Verifizierung erhalten kann. Er versichert außerdem: „Wenn Sie sich auf Reisen befinden oder an verschiedenen Orten leben, können Sie Netflix weiterhin genießen.“ Wer sich allerdings längere Zeit abseits des Hauptstandorts befindet, dessen Gerät kann für die Wiedergabe gesperrt werden – und muss dann verifiziert werden.

Netflix kündigte bereits 2022 an, verhindern zu wollen, dass Menschen sich Passwörter und damit Accounts kostenfrei teilen. Denn laut den Netflix-Nutzungsbedingungen darf ein Account nur mit anderen Personen aus demselben Haushalt geteilt werden. Ein Haushalt definiert Netflix als ein Ort – wer also nicht zusammenwohnt, darf den eigenen Account auch nicht teilen. Doch Account-Sharing ist gängig auf der Plattform: Das US-Marktforschungsinstitut Magid ermittelte 2020, dass ein Drittel aller Netflix-Nutzer:innen ihre Zugangsdaten mit einer Person außerhalb ihres Haushalts teilten.

In einigen Ländern gibt es schon die Möglichkeit, Netflix-Konten legal mit Menschen außerhalb des eigenen Haushalts zu teilen – gegen einen Aufpreis. Im ersten Quartal 2023 soll die Option in weiteren Ländern eingeführt werden. Noch ist unklar, wann die Option in Deutschland verfügbar sein wird und wie viel sie hierzulande kosten wird.

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