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Netflix geht gegen kostenfreies Account-Sharing vor

Account-Sharing: Netflix trackt IP-Adressen – und droht mit Sperrung
Foto: Unsplash / Venti Views

Netflix will mit zwei neuen Optionen gegen das bislang kostenfreie – aber eigentlich nicht erlaubte – Account-Sharing vorgehen. Die Maßnahme soll ab 2023 international umgesetzt werden.

Schon länger wird spekuliert, ob und wie Netflix gegen das Account-Sharing auf seiner Plattform vorgeht. Nun wird der Streaming-Anbieter konkret. In einem Schreiben an seine Aktionär:innen stellt er erste Eckpunkte vor.

Demnach will Netflix ab dem Frühjahr 2023 verhindern, dass Menschen sich Passwörter und damit Accounts kostenfrei teilen. Denn laut den Netflix-Nutzungsbedingungen darf ein Account nur mit anderen Personen aus demselben Haushalt geteilt werden. In der Praxis sieht das jedoch anders aus. Laut US-Marktforschungsinstitut Magid geben 33 Prozent aller Netflix-Nutzer:innen an, ihre Zugangsdaten an mindestens eine Person weiterzuleiten.

Ein Haushalt definiert Netflix als ein Ort – wer also nicht zusammenwohnt, darf den eigenen Account auch nicht teilen. Diese Regelung gilt schon, wurde vom Streaming-Anbieter bislang aber nicht aktiv umgesetzt.

Das will Netflix gegen das Account-Sharing tun

Die Gegenmaßnahme sieht ab 2023 dem Netflix-Schreiben zufolge zwei Optionen vor:

  1. Zum einen kann eine Person, wenn sie etwa einen Haushalt verlässt, ihr bereits bestehendes Profil innerhalb eines Haushalt-Account, in einen neuen eigenen Account überführen. Dieser Profilexport hat die Folge, dass ein eigenes Abo entsteht – inklusive der vollen Kosten eines Accounts. Der Vorteil: Die Person behält alle Watch-Listen sowie den Sehverlauf. Das wäre beim Anlegen eines gänzlich neuen Accounts nicht möglich.
  2. Zum anderen soll es Netflix-Nutzer:innen ermöglicht werden, Personen außerhalb ihres Haushalts gegen einen Aufpreis als Zusatzmitglieder hinzu zu buchen. Die Höhe dieser „Unter-Accounts“ ist bislang unklar. In lateinamerikanischen Testländern kostete diese Option bisher umgerechnet wenige Euro pro Person.

Im Vergleich zu zwei separaten Abos ist die zweite Option eine günstigere Variante. Offen ist aber noch, ob es dabei Einschränkungen – zum Beispiel in der Anzahl zubuchbarer Personen – geben wird.

Offene Fragen

Auch bleibt fraglich, wie Netflix technisch sicherstellen will, dass die bisherige kostenlose, und eigentlich nicht erlaubte, Praxis des Account-Sharings aufhört.

Das Unternehmen gab an, die Maßnahmen Schritt für Schritt international durchzusetzen. Wann das in Deutschland passieren soll, ist ebenfalls offen.

Wie klimaschädlich ist Streaming eigentlich?

Streaming-Angebote von Netflix und Amazon verbrauchen hohe Mengen an CO2-Emissionen, die ausgestoßen werden und in die globale Erwärmung vorantreiben. Mehr dazu erfährst du hier: Netflix, Youtube, Spotify: So klimaschädlich ist Streaming wirklich.

Wenn du dennoch Serien und Filme streamen möchtest, kannst du darauf achten, dies möglichst stromsparend zu tun. Hier findest du verschiedene Tipps, die du einfach umsetzen kannst: Strom sparen beim Streamen: 5 Tipps für Geldbeutel und Klima.

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