Utopia Image

Arzt erkrankte 18 Mal an Hautkrebs und warnt: „Prüfen Sie mal, wie Sie sich eincremen“

Sonnencreme Fehler
Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa (Symbolbild)

Zu viel Sonne kann das Risiko für Hautkrebs extrem erhöhen. Arzt Eckhard Breitbart musste diese Erfahrungen am eigenen Leib machen. Heute warnt er davor, sich zu sehr auf Sonnencreme zu verlassen – und verrät, was wirklich hilft.

18 Mal ist Eckhard Breitbart in seinem Leben bereits an Hautkrebs erkrankt. Im Interview mit dem Süddeutschen Zeitung Magazin erklärt der Facharzt für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, was wichtig ist, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Auch mit dem verbreiteten Glauben, es gebe eine „gesunde Bräune“ räumt er auf: „Bräune ist der verzweifelte Versuch des Körpers, die Schäden der Sonne von der DNS fernzuhalten“, betont der Experte.

Experte warnt vor Irrglauben bei Sonnencreme

Die Idee, dass Sonnencreme vor Hautkrebs schützt, ist in der Gesellschaft weit verbreitet. Dem Experten zufolge kann es jedoch ein großer Fehler sein, sich zu sehr auf Sonnencreme zu verlassen. Breitbart mahnt: „Prüfen Sie mal, wie Sie sich eincremen.“ Damit die Sonnencreme wirklich schützt, müsse man nämlich zwei Milligramm Creme pro Quadratzentimeter Haut auftragen. So creme sich aber fast niemand ein, sagt der Experte.

Was dagegen wirklich helfe, seien regelmäßige Besuche bei Hautärzt:innen. Alle zwei Jahre solle man sich von Dermatolog:innen untersuchen lassen, um Hautkrebs frühzeitig vorzubeugen. Dazwischen sei es auch sinnvoll, die eigene Haut und die des Partners immer wieder genau zu betrachten – auch im Genital- und Analbereich. Denn durch Viren könnte auch dort Hautkrebs entstehen. Um bewerten zu können, ob man mit einem Muttermal lieber zum Arzt sollte, könne die ABCDE-Regel helfen, empfiehlt der Experte.

Mit der ABCDE-Regel Hautkrebs frühzeitig erkennen

Die Krankenkasse AOK rät Körper, Kopf, Arme, Hände, Beine, Gesäß und Füße sehr penibel zu untersuchen und Veränderungen zu dokumentieren. Anhand der ABCDE-Regel solle bei der Untersuchung von Muttermalen auf folgendes geachtet werden:

  • Asymmetrie: Ist der Fleck anders geformt als die restlichen Muttermale?
  • Begrenzung: Ist der Rand des Fleckes auffällig?
  • Colorit: Unterscheidet sich die Farbe von anderen Muttermalen oder hat der Fleck vielleicht sogar mehrere Farben?
  • Durchmesser: Beträgt der Durchmesser mehr als 5mm?
  • Erhabenheit: Steht der Fleck von der Haut ab?

Sind diese Merkmale erfüllt, könne es sich um schwarzen Hautkrebs handeln. Dann sollte dringend ein:e Ärzt:in aufgesucht werden.

UV-Index verrät, wie gefährlich die Sonne ist

Um tagesaktuell einschätzen zu können, wie gefährlich die Sonneneinstrahlung ist, hilft ein Blick auf den UV-Index. Der Index kann entweder beim Deutschen Wetterdienst oder beim Bundesamt für Strahlenschutz abgerufen werden. Die Skalenwerte reichen von 1 bis 11 und sind in einer Art Ampel angeordnet.

Während bei den Werten eins bis zwei noch kein Schutz nötig ist, empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz bei Werten zwischen drei und sieben bereits die Mittagssonne zu meiden, sich einzucremen und entsprechende Kleidung, Hut und Sonnenbrille zu tragen. Ab einem Wert von acht solle man sich in der Mittagszeit am besten nicht draußen aufhalten und unbedingt Schatten aufsuchen – auch hier gilt, was für die niedrigeren Werte schon empfohlen wird.

Verwendete Quellen: SZ Magazin, AOK, Deutscher Wetterdienst, Bundesamt für Strahlenschutz

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

Gefällt dir dieser Beitrag?

Vielen Dank für deine Stimme!