Banking-App Tomorrow startet neues Feature – doch Vorsicht vor den Kosten

Bei anderen Banken ist es längst Standard, jetzt können auch Tomorrow-Kund:innen einen Dispokredit nutzen. Eine nützliche Funktion, die aufgrund der zusätzlichen Kosten jedoch mit Bedacht genutzt werden sollte.

Tomorrow erweitert sein Angebot um einen Dispositionskredit. Das verriet der nachhaltige Banking-Anbieter in einer Pressemitteilung am Mittwoch. Die Funktion kann bereits jetzt in der Smartphone-App beantragt werden.

Was ist ein Dispokredit?

Ein Dispositionskredit, auch Dispo genannt, wird dann fällig, wenn mehr von einem Konto abgebucht wird, als Guthaben zur Verfügung steht. Das Konto wird somit überzogen und der Banking-Anbieter vergibt einen Kredit, der anschließend mitsamt Zinsen zurückgezahlt werden muss.

Dispokredite verleihen einem Konto größere Flexibilität, wenn etwa plötzliche Anschaffungen bezahlt werden müssen, für die das Geld auf dem Konto nicht reicht. Da dafür jedoch Zinsen fällig werden, sollte die Option nur in Ausnahmefällen genutzt werden und der dabei anfallende Kredit möglichst schnell abbezahlt werden.

Bei Tomorrow fallen Zinsen in Höhe von 10,99 Prozent pro Jahr an. Wer sein Konto zum Beispiel ein Jahr lang um 500 Euro überzieht, muss pro Monat 4,58 Euro Zinsen zahlen. Die Zinsen für die Nutzung des Dispokredits werden alle drei Monate per Lastschrift eingezogen.

Wie funktioniert der Dispokredit bei Tomorrow?

Wer einen Dispokredit nutzen will, muss die Option zunächst bei der Solaris Bank, dem Partner von Tomorrow, beantragen. Das geschieht direkt über die Tomorrow-Banking-App. Daraufhin müssen Antragsteller:innen ihren Beschäftigungsstatus und ihr Netto-Gehalt angeben. Außerdem müssen sie ein Einverständnis abgeben, dass die Solaris Bank den SCHUFA-Score abfragen darf. Wenn der Antrag bewilligt ist, wird anschließend das zur Verfügung stehende Limit angezeigt.

Der Dispokredit wird automatisch aktiv, sobald das Konto ins Minus rutscht. Kund:innen erhalten eine Push-Benachrichtigung auf ihr Smartphone, die sie darüber informiert.

Nachdem die digitale Banken-Alternative vergangenes Jahr bereits einen eigenen Aktienfonds aufsetzte, ist der Dispokredit nun ein weiterer Schritt für Tomorrow, sich dem Funktionsumfang echter Banken anzunähern.