Wer eine Wärmepumpe einbauen lassen will, sollte sich nicht auf ein einzelnes Angebot verlassen. Eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zeigt: Die Unterschiede sind riesig. Worauf man achten sollte und wo es Hilfe gibt.
Wer sich für eine Wärmepumpe interessiert, sollte bei Angeboten von Fachfirmen genau hinsehen. Das zeigt eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Dafür wurden zwischen Oktober 2024 und Mai 2025 rund 160 Angebote für Luft-Wasser-Wärmepumpen in Einfamilienhäusern verglichen.
Wärmepumpen-Angebote: Riesige Kostenspanne
Allein die Seitenanzahl der ausgewerteten Angebote schwankt zwischen 2 und 34. „Das ist ein deutlicher Hinweis, wie groß die Unterschiede hier sind“, heißt es im Bericht.
Die Verbraucherschützer:innen prüften die Angebote nach eigenen Angaben auf Vollständigkeit, Detailgenauigkeit und Kosten. Die Gesamtkosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe lagen zwischen rund 20.000 und etwa 63.000 Euro. Der Mittelwert lag bei rund 36.300 Euro, der Median bei knapp 35.000 Euro.
Auch die empfohlene Leistung der Wärmepumpe variierte in den Angeboten stark – zwischen vier kW und 18 kW. Dabei ist unklar, ob die Geräte damit unter- oder überdimensioniert wären.
Zwar können sich die Kosten für eine Wärmepumpen-Installation je nach Modell, Leistung und Gebäude unterscheiden. Doch die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz kritisiert: Teils sind die Angebote intransparent. Manchmal wurde nur ein pauschaler Gesamtpreis genannt und die Kosten konnten nicht einzelnen Posten zugeordnet werden. Zudem waren viele der Angebote unvollständig.
In vielen Angeboten fehlen wichtige Angaben
Nur rund ein Viertel der Angebote enthielt alle wichtigen Angaben, bemängeln die Verbraucherschützer:innen. Bei fast der Hälfte fehlte etwa ein Hinweis auf die Kosten für das Fundament der Außeneinheit. Die Kosten für die Elektroinstallation fehlten bei etwa einem Drittel der Angebote.
Zudem gab es bei rund einem Fünftel der Angebote keinen Hinweis auf einen hydraulischen Abgleich, obwohl dieser eine wichtige Voraussetzung für eine staatliche Förderung des Heizungstausches ist.
Ein weiterer Kritikpunkt: In nur rund 11 Prozent der ausgewerteten Angebote wurde ein Tausch der Heizkörper angeboten. Dabei könne dieser den Betrieb der Wärmepumpe langfristig deutlich effizienter und günstiger machen, heißt es im Bericht.
Die Verbraucherzentrale vermutet, dass es bei den Installationsbetrieben immer noch große Unterschiede in der Erfahrung mit dem Einbau von Wärmepumpen gibt. Das führe zu einer unterschiedlichen Einschätzung des Aufwands für den Heizungstausch. Diesen Kritikpunkt nennen auch andere Fachleute regelmäßig.
Den ganzen Bericht gibt es online bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Mit Material der dpa
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