Deutsche Großstadt bezuschusst Balkonkraftwerke für Haushalte mit wenig Geld

Balkonkraftwerk
Foto: Christian Charisius/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Kleine Solaranlagen auf dem Balkon können helfen, Stromkosten zu sparen. Doch die Anschaffung können sich nicht alle Haushalte leisten. In Hamburg soll sich das jetzt ändern.

In Hamburg werden einkommensschwache Haushalte bei der Anschaffung von Balkonkraftwerken unterstützt. In Zusammenarbeit mit der Caritas will die Umweltbehörde einen Großteil der Anschaffungskosten übernehmen, wie Umweltsenatorin Katharina Fegebank (Grüne) mitteilte.

Ab Oktober könnten entsprechende Anträge gestellt werden. Berechtigt seien Leistungsempfänger:innen – etwa von Bürgergeld, Sozialhilfe, Grundsicherung, Wohngeld oder BAföG. 

Anschließend würden Stromspar-Berater:innen der Caritas die Haushalte besuchen und die baulichen Gegebenheiten klären. 

Stadt übernimmt bis zu 90% der Kosten: „Vereinen soziale Gerechtigkeit mit Klimaschutz“

Bis zu 90 Prozent der Kosten für ein Photovoltaik-Modul würden übernommen, hieß es. Durch die Förderung könnten die Haushalte bis zu 500 Euro der Gesamtkosten sparen. 

„Mit der Balkonkraftwerk-Förderung vereinen wir nicht nur soziale Gerechtigkeit mit Klimaschutz und Energieeffizienz. Wir tragen auch dazu bei, dass einkommensschwache Haushalte Energiekosten sparen und so auch etwas für ihr Portemonnaie tun können“, sagte Fegebank. 

Für das Förderprogramm stehen ihren Angaben zufolge bis Ende Juli 2027 rund 580.000 Euro zur Verfügung.

Nicht jeder Haushalt kann mehrere Hundert Euro aufbringen

Die CDU-Fraktion begrüßte die Förderung, reklamierte das Vorhaben aber für sich. Ihr umweltpolitischer Sprecher Sandro Kappe erinnerte daran, dass ein entsprechender Antrag der CDU vor zwei Jahren noch vom damaligen Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) abgelehnt worden sei – mit dem Hinweis, dass Balkonkraftwerke nicht teuer seien.

Diese Einschätzung sei an der Lebensrealität vieler Menschen vorbeigegangen, sagte Kappe. „Für viele Familien sind mehrere Hundert Euro eben nicht einfach aufzubringen.“ Das neue Förderprogramm sei daher „ein wichtiges Signal, dass Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit Hand in Hand gehen können“, sagte er.

So helfen Balkonkraftwerke, Stromkosten zu sparen

In der Regel besteht eine Balkon-Solaranlage (Stecker-Solaranlage) aus ein bis zwei Solarpanelen. Sie sind vergleichsweise einfach am Balkongeländer oder anderen geeigneten Flächen anzubringen und werden über eine Schuko-Steckdose oder einen Wieland-Stecker angeschlossen.

Scheint die Sonne im richtigen Winkel auf die Module, entsteht Gleichstrom. Ein Wechselrichter wandelt diesen in Netzstrom um, der dann in den Stromkreis deiner Wohnung fließt. Die Balkonkraftwerke liefern also Solarstrom, den du im Haushalt sofort nutzen kannst. So können zum Beispiel konstant laufende Geräte wie der Kühlschrank oder WLAN-Router mit selbst produziertem Strom laufen.

Der Strom reicht zwar nicht, um deinen gesamten Bedarf zu decken, kann aber trotzdem einiges an Stromkosten einsparen. Wie viel Geld du tatsächlich bei der Stromrechnung sparen kannst, hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidend sind Standort und Ausrichtung: Optimal ist ein schattenfreier Südbalkon. Die erlaubte Leistung der Wechselrichter ist auf 800 Watt begrenzt. Verschiedenen Rechnungen zufolge kannst du (bei einem Strompreis von rund 30 Cent pro Kilowattstunde) grob davon ausgehen, zwischen 50 und 200 Euro im Jahr an Stromkosten zu sparen.

Wenn dein:e Vermieter:in der Installation zustimmt, reicht zur Anmeldung des Balkonkraftwerks eine Registrierung im Marktstammdatenregister (MaStR).

Tipp: Kaufe dein Balkonkraftwerk bei einem seriösen Unternehmen . Utopia empfiehlt beispielsweise das Start-up Panelretter aus Franken. Dieses verkauft Balkonkraftwerke mit gebrauchten und wiederaufbereiteten Marken-Solarpanels. Diese sind in der Regel lange haltbar. Hier liest du mehr zum Konzept der Refurbished-Balkonkraftwerke.

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