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„Drei ausgefallene ICE“: Reisegruppe prangert Chaos bei der Bahn an

"Drei ausgefallene ICE": Reisegruppe prangert Chaos bei der Bahn an
Foto: Unsplash Christian Lue / Screenshot Facebook @Münchner Philharmoniker

Ist die Deutsche Bahn besser als ihr Ruf? Die Antworten auf diese Frage dürften Reisende sehr unterschiedlich beantworten. Die Münchner Philharmoniker:innen reagierten auf das Reise-Chaos, das sie kürzlich erlebten, mit einem wütenden Facebook-Eintrag.

Die Deutsche Bahn (DB) hat einen zwiespältigen Ruf: Einerseits gilt sich als essenzielles Vehikel, klimafreundlicheres Reisen voranzutreiben. Andererseits geht sie vielen Reisenden durch teilweise schlechte Informationspolitik und die vielfachen Zugsausfälle sowie -verspätungen auf die Nerven.

Eine Reisegruppe aus München machte kürzlich schlechte Erfahrungen mit der Bahn. Ihrem Ärger verschaffte sie in einem Post auf Facebook Luft. Die Musiker:innen der Münchner Philharmonie erklären darin, dass sie aus Umweltschutzgründen bewusst die Bahn wählen, das Reise-Chaos es ihnen aber schwer mache, das Vertrauen in die DB nicht zu verlieren.

Reisen mit der Bahn: Münchner Philharmoniker:innen machen ihrem Ärger Luft

Für ihre Tournee von Mahlers 2. Symphonie wollten die Musiker:innen vom 9. bis 13. September in Luzern, Köln und Berlin spielen. Die mehr als 200 Reisenden setzen dabei auf die Bahn. Auf Facebook resümieren die Münchner Philharmoniker:innen: „Drei Orte, drei Bahnfahrten, und keine lief wie geplant.“

Und weiter: „Die ersten beiden verzeihen wir Dir, doch mit der letzten Fahrt von Köln nach Berlin am Dienstag hast Du Dich selbst über- und uns tief getroffen.“

Was war bei der Deutschen Bahn passiert?

Geplant war die Abfahrt in Köln laut Post um 9.30 Uhr am Hauptbahnhof, doch bereits da nahm das Chaos seinen Lauf, wie die Betroffenen schreiben: „Nach drei (!) ausgefallenen ICE und keinerlei Information wie, wann und ob wir überhaupt weiterkommen, rollten wir drei Stunden später schließlich doch noch los. Dank weiterer Verzögerungen kamen wir 4,5 Stunden später als geplant und völlig erschöpft in Berlin an, 10 Stunden waren wir unterwegs.

Die Folge: Das Konzert konnte erst 25 Minuten später starten, die Radioübertragung fiel gänzlich aus. Das Publikum in Berlin habe trotz Verzögerung „großartig“ reagiert.

Der Ärger blieb dennoch. Die Musiker:innen erklären, dass die das Klima „unbedingt schützen“ möchten. „Zu gern haben wir dabei auf Euch gesetzt, Euch vertraut. Wir haben Euch trotz wiederholter negativer Erfahrungen verteidigt und in Schutz genommen, immer wieder. Doch ihr fallt uns in den Rücken, ihr lasst uns im Stich. Wir können uns nicht auf Euch verlassen.“

Die Bahn sei „besser als ihr Ruf“, wird der Post kommentiert

Die Reaktionen unter dem Facebook-Post sind gespalten. Viel Zustimmung, aber auch kritische Stimmen. Thilo Wolf, deutscher Jazzmusiker, kommentierte, selbst Vielfahrer bei der Bahn zu sein – und nimmt die DB in Schutz.

Die Bahn sei „besser als ihr Ruf“, erklärt Wolf. „Und ein bisschen Verständnis habe ich schon auch. Alles soll auf die Schiene, dann das 49,00 EUR Ticket, das weitere Fahrgäste bringt, dann soll das Schienennetz auf Vordermann gebracht werden… durchaus eine Herkules-Aufgabe, die nicht ohne Probleme funktionieren kann.“ Worin er aber ein großes Problem sieht: Die DB würde schlecht mit ihren Kund:innen kommunizieren. „Sagt klar, was Sache ist.“

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