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Ist mein Einkommen hoch? Mit Online-Tool einfach vergleichen

Wie wohlhabend bin ich wirklich? Online-Rechner vergleicht Einkommen
Screenshot: IW Köln

Viele Menschen in Deutschland schätzen falsch ein, wie viel sie im Vergleich zu anderen verdienen. Ein Online-Rechner sorgt für Orientierung: Mit ihm kann man das Einkommen des eigenen Haushalts vergleichen.

Noch immer ist es teilweise verpönt, über Themen wie Gehalt und Einkommen zu reden. Wie hoch das eigene Einkommen im Vergleich zu anderen Menschen in Deutschland tatsächlich ist, verrät ein Online-Rechner des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln.

Nutzer:innen können dort ihr monatliches Haushaltsnettoeinkommen eingeben sowie die Anzahl der Personen über und unter 14 Jahren pro Haushalt.

Online-Rechner vergleicht Einkommen: So funktioniert er

Der Rechner ermittelt dann das „bedarfswichtige Nettoeinkommen„, indem es das Einkommen durch die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen teilt – aber nicht zu gleichen Teilen. Dieser Wert berücksichtigt, dass Kinder weniger Geld brauchen als Erwachsene, und dass das Leben in einigen Bereichen günstiger wird, wenn mehrere Menschen zusammenleben.

Der erste Erwachsene hat deshalb den Faktor 1, jedes weitere Haushaltsmitglied über 14 Jahren den Faktor 0,5, Kinder unter 14 Jahren den Faktor 0,3.  Eine Grafik zeigt dann an, wie viel Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland über ein niedrigeres bedarfsgewichtetes Haushaltsnettoeinkommen verfügen – und wie viele Prozent über ein höheres.

Die Anzeige lässt sich anpassen: Man kann sich nicht nur mit der Gesamtbevölkerung vergleichen, sondern auch mit Menschen in Ost- oder Westdeutschland. Oder mit Menschen, die mit Gas, Heizöl oder einer anderen Heizungsart heizen. Auch lässt sich beispielsweise nach Geschlecht, Bildungsabschluss oder Alter filtern.

Laut IW Köln basieren die Berechnungen auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Das ist eine repräsentative Befragung, die seit 1984 durchgeführt wird – aktuell werden dabei rund 35.000 Personen aus knapp 20.000 Haushalten befragt. Die neusten Daten zum Einkommen beziehen sich auf das Jahr 2019.

Hier geht es zum Rechner.

Deutsche ordnen sich oft fälschlicherweise der Mittelschicht zu

Laut einer Studie, die das Exzellenzcluster „The Politics of Inequality” der Universität Konstanz und das Progressive Zentrum gemeinsam veröffentlicht haben,  unterschätzen viele Menschen in Deutschland, wie ungleich Einkommen und Vermögen hierzulande verteilt sind. Den Forscher:innen zufolge ordnen sich deutlich mehr Menschen in Deutschland der Mittelschicht zu, als ihr tatsächlich angehören.

Menschen mit höherem Einkommen und Vermögen würden demnach ihre finanzielle Situation relativ zum Rest der Bevölkerung unterschätzen. Aber auch das Gegenteil tritt ein: Menschen mit zu geringerem Vermögen und Einkommen würden sich zur Mittelschicht zählen. Die Verzerrung kann zum Beispiel dadurch zustande kommen, dass sich Menschen oft mit Personen aus ihrem Umfeld vergleichen, die ähnlich verdienen oder vermögend sind.

Verwendete Quellen: IW Köln, Progressives Zentrum

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