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Gummibärchen aus Windrädern? Laut Forschenden denkbar

gummibärchen aus windrädern
Foto: CC0 / Pixabay / EdWhiteImages (links), CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos (rechts)

Gummibärchen aus recycelten Rotorblättern von Windkrafträdern könnten bald Realität werden. Forscher:innen aus den USA haben ein neuartiges Material entwickelt, das weiterverarbeitet werden kann.

90 Prozent der Bestandteile eines ausrangierten Windrades können laut der Tagesschau gut in der Metall- und Bauindustrie weiterverwendet werden. Das Recycling der Rotorblätter stellt jedoch eine Herausforderung dar. Diese bestehen meist aus einer Mischung von Kunstoffen, darunter Glas- und Carbonfasern, welche sehr schwer zu recyceln sind. Die Lösung könnte ein innovatives Material aus den USA sein, woraus sich sogar Gummibärchen herstellen lassen könnten.

Neuartiges Material von Forscher:innen aus den USA

Windkrafträder sind bis auf die Rotorblätter gut recycelbar.
Windkrafträder sind bis auf die Rotorblätter gut recycelbar.
(Foto: CC0 / Pixabay / 127071)

Ein von den US-Amerikanischen Forscher:innen der Michigan State University entwickelte Verbundharz besteht laut der American Chemical Society (ACS) aus einer Kombination von Glasfasern sowie pflanzlichen und synthetischen Polymeren. Der Vorteil dieses Materialmixes ist, dass es sehr gut in seine ursprüngliche Bestandteile zerlegt werden kann. Dementsprechend könnten aus den Rotorblättern aus dem neuartigem Verbundharz im Sinne einer Circular Economy gut neue Rotorblättern hergestellt werden.

Außerdem entsteht durch die Zugabe einer alkalischen Lösung Kaliumlactat und PMMA. Kaliumlactat gehört zu den Geschmacksverstärkern und kann in gereinigter Form zu Süßigkeiten oder Sportgetränken weiterverarbeitet werden. Polymethylmethacrylat (kurz PMMA) wird für Autorückleuchten, Fenster oder in veränderter Form für Windeln verwendet. 

John Dorgan, einer der Forscher:innen, betont laut der ACS, dass das Verbundharz immer wieder verwendet werden kann. Somit entsteht ein geschlossener Kreislauf, indem keine Ressourcen verschwendet werden.

Weiterverarbeitung zu Gummibärchen oder Windeln

Das Verbundharz soll unter anderem zu Gummibärchen recycelt werden können.
Das Verbundharz soll unter anderem zu Gummibärchen recycelt werden können.
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Am Dienstag hat das Forscher:innenteam seine Ergebnisse vor der American Chemical Society vorgestellt. Diese fördert als wissenschaftliche Non-Profit-Organisation chemische Forschung in jeglichen Bereichen. Dort könnten sie nachweisen, dass das entwickelte Verbundharz geeignete physikalische Eigenschaften aufweist.

Die Forscher:innen möchten nun mittelgroße Rotorblätter herstellen, um einige Tests durchzuführen. Problematisch hierbei ist, dass bis dato nur eine limitierte Menge des Verbundharzes existiert. Für die Herstellung von Rotorblättern aus dem neuartigen Material, müsste das Produktionsvolumen stark angehoben werden.

Es wird sich zeigen, ob das Verbundsharz überzeugt und künftig als recycelbares Material für Rotorblätter eingesetzt wird. Auch ob Teile der Rotorblätter dann tatsächlich zu Gummibärchen oder Windeln verarbeitet werden und wie diese bei Konsument:innen ankommen, bleibt offen.

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