Forscher:innen entdeckten auf 5.000 Metern Tiefe in der Clarion-Clipperton-Zone im Pazifik potenziell neue Tiefsee-Arten. Wir zeigen dir, wie sie aussehen und erklären die Hintergründe zur Expedition.
Die Zeitung „The Guardian“ berichtet von einer Expedition der Gourdan & Betty More Foundation, bei der die Forscher:innen mehr als 30 neue Unterwassersee-Arten entdeckten. An der Expedition beteiligte sich ein internationales Team der Universität Hawaii. Insgesamt 34 Tage lang dauerte die Forschung in der Tiefsee, mit dem Ziel, die Biodiversität und ökologischen Prozesse in der Clarion-Clipperton-Zone zu studieren. Vordergründig untersuchte die Expedition eigenen Angaben zufolge ein Gebiet im Pazifischen Ozean, in dem sich viele Abbaugebiete von Manganknollen befinden. Dort führten die Expert:innen mehr als 10 erfolgreiche Tauchgänge aus, bei denen sie mithilfe von Tiefseekameras die Tiere fotografierten oder auf Video aufnahmen. Auch entnahmen die Forscher:innen DNA-Proben, um die Identität der Arten festzustellen und deren Vorkommen im gesamten Pazifik zu bewerten.
Der leitende Wissenschaftler Craig Smith kommentiert: „Die Vielfalt des Lebens auf diesen Meeresgrundgebieten ist wirklich erstaunlich.“ Insgesamt hätten die Forscher:innen mehr als zehn Arten von Riesenseegurken sowie einen „riesigen Tintenfischwurm“ entdeckt. Insgesamt sollte die Expedition im Tiefseereich dazu beitragen, herauszufinden, ob die in der Region befindlichen Schutzgebiete ausreichen, um die Artenvielfalt vor dem zerstörerischen Meeresbodenbergbau zu schützen.
Seltene Tierarten in der Tiefsee
Auf dem Meeresboden in der Tiefsee sichteten die Forscher:innen bis dato unbekannte oder seltene Tierarten:
Eine der entdeckten Arten trägt zum Beispiel den Namen Psychropotes longicauda. Hierbei handelt es sich um eine Seegurke aus der Familie der Psychropotidae. Das auch „gummiartiges Eichhörnchen“ (Gummy Squirrel) genannte Tier ist ungefähr 60 Zentimeter lang und besitzt rote Fütterungstentakel, die klar an seiner Vorderseite zu erkennen sind.
Weiterhin entdeckten die Forscher:innen zwei bisher unbekannte Seesternarten, Zoroaster und Freyastera tuberculata. In drei- bis fünftausend Metern Tiere fand die Expedition über dreißig potenziell neue Tiefsee-Tierarten.
Auch Seeigel und Weichkorallen gesichtet
Zu den Tiefseebewohnern gehören neben den hier aufgeführten Bewohnern auch Tiefseeigel, wie die Kamptosoma abyssale. Auch über eine Spezies der Weichkorallen-Gattung Chrysogorgia konnten die Forscher:innen staunen.
Expedition verwendete neue Technologien zur Datensammlung
Eine Besonderheit der Expedition waren neben den neu entdeckten Tierarten die modernen Technologien, die zum Einsatz kamen: Etwa ein ferngesteuerter Roboter, der es ermöglichte, die Tiere aus den Tiefebenen genauer zu untersuchen. Anhand der Datensammlung veröffentlichten die Forscher:innen eine Studie, die eine hohe Artenvielfalt am Meeresgrund bescheinigt. Von den 55 Exemplaren, die in der Expedition vom Meeresboden geborgen wurden, gehörten 48 unterschiedlichen Arten an. Insgesamt ist die Studie laut Interview-Angaben des Expeditionsleiters Dr. Adrian Glover die erste, die einen Hinweis darauf liefert, dass die Artenvielfalt in der Tiefsee auch sehr hoch sein könnte.
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