Heute Nacht steht der Höhepunkt eines Himmelsspektakels bevor: Dank der Perseiden lassen sich besonders viele Sternschnuppen beobachten. Wann genau du nach ihnen Ausschau halten solltest und welche Orte sich dafür besonders gut eignen.
Die Sternschnuppen-Nächte sind bereits in vollem Gange: Besonders gut ist das Naturspektakel in sehr dunklen Regionen mit Blick in den Nachthimmel Richtung Nordosten zu beobachten. Die sogenannten Perseiden kann man noch bis zum 24. August sehen. Die meisten Sternschnuppen werden allerdings in der Nacht vom 12. auf den 13. August erwartet. Von einem dunklen Standort aus könne man dann 20 bis 30 Meteore je Stunde erwarten.
Der Abend des 12. August, an dem die meisten Sternschnuppen erwartet werden, sei für die Beobachtung eigentlich nicht sonderlich günstig, wie die Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im südhessischen Bensheim gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der Grund: „Der Mond steht am Himmel, er geht erst gegen 23 Uhr unter“, teilte der Vorsitzende der Sternfreunde, Uwe Pilz, mit. Der Radiant, also die Stelle, von der die Perseiden kommen, stehe zum Ende der Nacht am höchsten. „Deshalb rate ich zur Beobachtung während der zweiten Nachthälfte.“
Laut einem Sprecher des Deutschen Wetterdiensts in Offenbach ziehen am Montagabend in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und am Alpenrand Schauer und Gewitter und damit auch Wolken auf. Diese könnten sich aber in der Nacht auflösen. „Ansonsten ist es gering bewölkt und klar.“ Die Nacht auf Mittwoch sei dann nach derzeitigen Modellen „nicht mehr so toll“.
Besuch im Sternenpark
Um eine optimale Sicht zu haben, solltet ihr euch einen dunklen, am besten leicht erhobenen Ort suchen. Für die Beobachtung der Sternschnuppen eignet sich auch der Besuch in sogenannten Sternenparks. In Deutschland zählen dazu beispielsweise der Naturpark Westhavelland, der Nationalpark Eifel, der Sternenpark Winklmoosalm und das Biosphärenreservat Rhön. Dort ist die Sicht wegen des sehr dunklen Nachthimmels besonders gut. Auch bei der Kyritz-Ruppiner Heide läuft aktuell ein Prozess zur Registrierung als offizieller Sternenpark.
Der Naturpark Westhavelland, wo der Nachthimmel auch besonders dunkel ist, wurde vor zehn Jahren bereits als erster Sternenpark bundesweit anerkannt. Dort werden im August wieder etliche Sternenfreunde erwartet, um etwa beim Picknicken auf einer Wiese in dem Örtchen Parey (Havelaue) bis in den Morgen die Sternschnuppen zu beobachten.
In Potsdam lädt das Urania-Planetarium am 12. August zu einem Vortrag über die Sternschnuppen-Nacht ein. „Nach Mitternacht sind die Chancen auf Meteorsichtungen am Größten: Dann nämlich steht Perseus hoch am Himmel und die Sternschnuppen können in jeder Himmelsrichtung beobachtet werden“, teilte das Planetarium mit. Entsprechende Veranstaltungen finden in den kommenden Wochen in ganz Deutschland statt.
Wie der Sternschnuppen-Regen entsteht
Die Perseiden zählen zu den bekanntesten Sternschnuppenströmen. Sie sind nach dem Sternbild Perseus benannt, aus dem sie zu kommen scheinen. Ihre wahre Ursache liegt darin, dass die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle kreuzt und auf die von ihm verstreuten Teilchen trifft. Diese verglühen dann als leuchtende Sternschnuppen, wenn sie in die Erdatmosphäre eintreten.
Weiteres Himmelsspektakel
Diesen Sommer sind die Perseiden allerdings nicht das einzige Himmelsspektakel, bei dem Sternschnuppen beobachtet werden können. Die Delta-Aquariiden haben den Sternfreunden zufolge gleich zwei Höhepunkte am 30. Juli und am 13. August, fast gleich mit den Perseiden. Der Radiant stehe ziemlich tief. Das heißt Pilz zufolge, man wird sie eher auf der Südhalbkugel beobachten können. Bei sorgfältiger Beobachtung könnten aber einige wenige Meteore pro Stunde zu sehen sein. Das Sternbild Wassermann, aus dem sie zu kommen scheinen, stehe beim zweiten Maximum am Morgenhimmel gegen 2.00 Uhr am höchsten. Pilz: „Dann stört auch der Mond nicht.“
Weitere Quellen: Heinz Sielmann Stiftung
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