Im Dezember hat die Umweltbank ihre Tagesgeldzinsen stark erhöht und bietet seitdem Konditionen, mit denen aktuell keine andere nachhaltige Bank mithalten kann. Mittlerweile übersteigt der Zinssatz sogar die Inflationsrate.
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Die Umweltbank hat mit dem 1. Dezember 2023 ihre Zinsen aufs Tagesgeld erhöht und eilte damit fast allen anderen nachhaltigen Banken regelrecht davon. Statt 2,00 Prozent gibt es seitdem 3,00 Prozent Zinsen pro Jahr auf das Tagesgeld, das die Bank Umwelt-Flexkonto nennt. Allerdings nur bis zu einer Anlagesumme von 20.000 Euro. Jeder weitere Euro wird mit 1,00 Prozent verzinst.
Tagesgeldzinsen höher als die Inflation
Nach vorläufigen Angaben des statistischen Bundesamts betrug die Inflationsrate im Januar 2,9 Prozent. Da es bei der Umweltbank drei Prozent Zinsen gibt, lässt sich nun die Inflation mit einem Tagesgeldkonto komplett ausgleichen, solange man die 20.000 Euro nicht überschreitet.
Eine höhere Anlagesumme braucht es in der Regel aber ohnehin nicht für Tagesgeld, da dieses nur als Notgroschen dienen sollte. Wer mehr Geld übrig hat, kann mit einem zusätzlichen Festgeldkonto oder Fondssparplan bessere Renditen erwarten:
Wichtig ist auch, dass es sich bei dem Zinssatz wie für Tagesgeld üblich um einen variablen Zinssatz handelt, der sich jederzeit – auch für Bestandkund:innen – ändern kann. Wer einen garantierten Zins über einen bestimmten Zeitraum haben möchte, sollte nachhaltiges Festgeld in Betracht ziehen.
Außerdem ist die Inflationsrate stets im Wandel. Zwar folgte sie zuletzt einem klaren Abwärtstrend. Doch es ist nicht auszuschließen, dass sie in den kommenden Monaten nochmal über drei Prozent steigt. Die Inflation lässt sich also nur dann mit dem Tagesgeld übertreffen, wenn die Bank ihren Zinssatz nicht senkt und die Inflationsrate sich nicht erhöht.
Zum Tagesgeldkonto der Umweltbank
Tagesgeld der Umweltbank im Vergleich zur Konkurrenz
Utopia sieht sich jeden Monat die Tagesgeldzinsen der nachhaltigen Banken in Deutschland an. Mit 3,00 Prozent schlägt die Umweltbank fast die gesamte nachhaltige Konkurrenz deutlich. Nur die Ethikbank kann mit einem Sonderangebot ansatzweise mithalten, das ausschließlich für Neukund:innen und neu bei der Ethikbank angelegte Gelder gilt. Hier alle nachhaltigen Banken im Vergleich:
- Ethikbank (erste sechs Monate): 2,50 Prozent pro Jahr
- Pax-Bank: 1,50 Prozent pro Jahr
- KD-Bank: 1,50 Prozent pro Jahr
- Steyler Ethik Bank: 1,50 Prozent pro Jahr
- Ethikbank (nach den ersten sechs Monaten): 1,25 Prozent pro Jahr
- Triodos Bank: 1,00 Prozent pro Jahr
- GLS Bank: 0,50 Prozent pro Jahr
Hinweis: Die Procredit Bank wird unter anderem von Stiftung Warentest ebenfalls als nachhaltige Bank anerkannt und bietet aktuell 3,75 Prozent Zinsen auf das Tagesgeld. Die Utopia-Kriterien für nachhaltige Banken erfüllt sie jedoch nicht.
Und im Vergleich mit nicht-nachhaltigen Banken?
Trotz der Zinserhöhung der Umweltbank gibt es reguläre Banken, die noch höhere anbieten. Laut Finanztip liegen Advanzia und die Stellantis Direktbank derzeit mit 3,90 Prozent pro Jahr vorn. Allerdings handelt es sich hier, wie auch schon bei der Procredit Bank oder der Ethikbank, um einen erhöhten Zinssatz für Neukund:innen, der nur für wenige Monate gilt.
Dauerhaft gute Zinsen sind laut Finanztip am ehesten bei der Leaseplan Bank zu erwarten, die 3,60 Prozent verspricht.
Utopia meint
Üblicherweise können nachhaltige Banken nicht ganz so hohe Zinsen anbieten, wie die konventionelle Konkurrenz. Dafür kann man sich allerdings darauf verlassen, dass das angelegte Geld nur für moralisch unbedenkliche Zwecke verwendet wird. Die von Utopia empfohlenen nachhaltigen Banken meiden Geschäfte, die Umweltzerstörung fördern oder Sozialstandards missachten konsequent – und das ist mehr Wert als das letzte Prozent Rendite.
Verwendete Quellen: UmweltBank, Statistisches Bundesamt, Finanztip
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