Der Möbelkonzern Ikea verdankt seine Beliebtheit nicht zuletzt den niedrigen Preisen. Mit diesen hat es jedoch erst einmal ein Ende. Grund dafür seien erhöhte Kosten bei Einkauf, Transport und Energie.
Beim Vergleich der aktuellen Ikea-Preise mit denen aus dem vorangegangenen Jahr ergeben sich laut dpa teilweise starke Preissteigerungen. Die Tageszeitung Bild errechnete für das Bettgestell Nesttun beispielsweise eine Steigerung von 131 Prozent. So kostet dieses mittlerweile 229 statt 99 Euro. Aber auch beliebte Produkte, wie das Billy-Regal und der Pax-Kleiderschrank, seien rund 50 Prozent teurer geworden.
Der Konzern äußerte sich zunächst nicht genauer zu den einzelnen Preisänderungen. In einer allgemeinen schriftlichen Stellungnahme bezog sich Ikea vor allem auf die gestiegenen Kosten in den weltweiten Lieferketten, so dpa. So seien nicht nur die Kosten für Transport und Energie, sondern auch für den Einkauf von Rohstoffen gestiegen. Diese habe das Unternehmen bis Ende 2022 selbst aufgefangen. Mittlerweile sei dies jedoch nicht länger möglich, sodass der Konzern beschloss, die Preise entsprechend anzupassen.
Gestiegene Ikea-Preise: Wie geht es weiter?
Die meisten und stärksten Preissteigerungen gab es bei den Betten und Schreibtischen. So gibt es den Schreibtisch Utespelare nicht länger für 99,99 Euro, sondern mittlerweile für 199 Euro. Das günstige Bettgestell Neiden kostete früher 49 Euro. Seit Januar liegt der Preis bei 80 Euro.
Ob und wann die Preise wieder fallen, geht aus den Stellungnahmen des Konzerns nicht eindeutig hervor. So gab Ikea an, die Preise für 2023 wieder senken zu wollen, sobald sich Lieferketten und Lagerbestände wieder stabilisiert hätten.
Andererseits betont der Möbelhändler: „Nichtsdestotrotz sind auch wir nicht immun gegen die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen, wie deutlich gestiegenen Einkaufspreisen, nicht nur für unser Sortiment, sondern auch für Energie und Transport.“ Weitere Preissteigerungen lassen sich somit nicht völlig ausschließen.
Tipps für günstige und nachhaltige Möbel
Die Auswirkungen von Krieg und Inflation sind nicht nur beim Lebensmitteleinkauf und der Nebenkostenabrechnung, sondern auch beim Möbelkauf spürbar. Mit einigen Tipps kann es trotzdem gelingen, Möbel für wenig Geld anzuschaffen – und dabei auch noch auf Nachhaltigkeit zu achten:
- Eine gute Option für günstige Möbel ist Secondhand-Ware. Gebrauchte Möbel sind zum Beispiel auf Portalen wie Ebay Kleinanzeigen oder in Secondhand-Möbelhäusern, auf Flohmärkten oder Antiquitätenläden erhältlich. Mit etwas Glück bekommt man hier auch qualitativ hochwertige Artikel für einen relativ niedrigen Preis.
- Vor dem Griff zur Neuware kann es lohnen, erst einmal im Bekannten- und Familienkreis nachzufragen, ob jemand Möbel zum Verschenken oder Verkaufen übrig hat.
- In der Regel ist es zudem günstiger, Möbel selbst zu bauen. Aus ökologischer Sicht ist es dabei empfehlenswert, auf regionales beziehungsweise FSC-zertifiziertes Holz zu achten. Anfänger:innen können sich zunächst an ein einfaches Bettgestell oder Regalbretter an der Wand wagen.
- Weitere Tipps gibt es hier: Wohnung nachhaltig einrichten mit kleinem Budget – geht das?
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