Italien kämpft derzeit mit Dürre und Waldbränden. Auch beliebte Urlaubsorte sind davon betroffen – so sehr, dass der Präsident des Gemeidneverbands am Gardasee davor warnt, ins Wasser zu springen.
In Italien haben die Feuerwehren am Sonntag an mehreren Orten im Land wieder gegen Waldbrände gekämpft. Auf Sizilien rückten die Einsatzkräfte nahe Palermo erneut zu einem Feuer in Montelepre aus. Medienberichten zufolge unterstützen zwei Löschflugzeuge und ein Hubschrauber die Helfer am Boden. Bei drei zeitgleichen Feuern an verschiedenen Orten sei man sicher, dass es sich nicht um Selbstentzündung oder ein zynisches Schicksal gehandelt habe, erklärte der dortige Bürgermeister. Italien erlebt landesweit seit Wochen eine extreme Dürre, die die Flammen begünstigt.
In fünf Regionen hat die italienische Regierung den Dürre-Notstand ausgerufen. Vor allem Norditalien erlebt derzeit heftige Trockenheit. Große Seen wie etwa der Gardasee führen deutlich weniger Wasser als normalerweise zu dieser Jahreszeit.
Wasserstand im Gardasee
Deshalb warnt der Präsident des Gemeindeverbands am Gardasee, Pierlucido Ceresa, laut Bild-Zeitung: „Springen Sie nicht in den Gardasee.“ Der Grund: Der Wasserstand sei so niedrig, dass sich Schwimmer:innen schnell den Kopf anstoßen könnten. Was kurios klingt, ist nur eine Auswirkung des extremen Wetters in Südeuropa. Der Wasserstand im Fluss Po – der längste Strom Italiens – ging so weit zurück, dass an der Meermündung Salzwasser kilometerweit in das Flussbett drang. Der Pegel ist an manchen Stellen so niedrig wie seit 70 Jahren nicht mehr. Städte wie Pisa und Verona schränkten unlängst die Wassernutzung ein.
In vielen Landesteilen in Italien herrscht zudem erhöhte Waldbrandgefahr. Südlich der Stadt L’Aquila in den Abruzzen unterstütze ein Löschflieger aus Rom drei Feuerwehreinheiten am Boden, die dort gegen einen Waldbrand kämpften. Nahe Florenz rückten die Rettungskräfte in der Kommune Vinci ebenfalls zu einem Flächenbrand aus, der laut Medienberichten auch ein Wohnhaus bedrohte. Nach dem Großbrand in einer Wander- und Skigegend östlich von Trient im norditalienischen Trentino brannten dort laut Feuerwehr am Sonntag lediglich noch kleine Flammenherde. Auch dort löschte ein Flugzeug aus der Luft mit.
Tourist:innen in Sorge
In Bibione ist nach dem ausgedehnten Wald- und Buschbrand am Strand des norditalienischen Adria-Badeortes die Lage wieder unter Kontrolle. Zahlreiche Tourist:innen hätten sich am Samstag bei den Behörden aus Sorge gemeldet, wegen der Brände dort ihren Urlaub nicht verbringen zu können, berichteten Medien. Touristische Einrichtungen seien aber nicht von den Flammen betroffen gewesen. Lediglich die Fähre nach Lignano ist derzeit nicht in Betrieb, weil die Feuer einen Steg stellenweise zerstörten und Urlauber deshalb nicht mehr auf das Boot kämen.
Ist der Klimawandel schuld an solchen extremen Wetterphänomenen? Dazu muss zunächst festgehalten werden: Einzelne Wetterphänomene sind nicht auf den Klimawandel zurückzuführen. Wo sich die Expert:innen jedoch einig sind: Extreme Wetterlagen – wie etwa Hitzewellen und Dürreperioden – verstärken sich durch den Klimawandel künftig und werden an Häufigkeit deutlich zunehmen
Mit Material der dpa
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