Leitungswasser statt Plastikflaschen! Von Utopia Team Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 11. Januar 2015, 12:20 Uhr Utopia Wasser ist das Lebensmittel Nummer Eins und wird von uns nur allzu gerne in der leichten und praktischen Plastikflasche gekauft. Für das geschmacklose und farblose Wasser aus der Flasche legen wir gerne das Doppelte oder Dreifache auf den Tisch. Gesünder als Leitungswasser ist das Wasser aus Plastikflaschen nach Meinung von Experten in der Regel aber keineswegs. Für die Wellness- und Lifestyle-Idylle bezahlen wir aber trotzdem gerne und verursachen mit unserem Wasser aus der Plastikflasche ein ökologisches Desaster. Wer sein Trinkwasser vom heimischen Hahn zapft, der spart Geld und schont die Umwelt. Der Verbrauch von Flaschenwasser boomt. 89 Milliarden Liter Wasser werden jährlich weltweit in Plastikflaschen abgefüllt. Alleine in den USA werden pro Sekunde über 1500 Plastikflaschen(!) verbraucht. Rund 80 Prozent dieser Flaschen werden nicht recycelt. In Deutschland sieht die Situation ähnlich dramatisch aus. Mindestens 800 Millionen PET-Flaschen (1,5 l, 1 l und 0,5 l) sind pro Jahr in Deutschland im Umlauf. Weniger als 1/3 des deutschen Mineralwassers wird noch in Glasflaschen verkauft (60 Prozent wird in Plastikflaschen verkauft). Flaschenwasser ist teurer als Leitungswasser Kritiker von Flaschenwasser bezeichnen Flaschenwasser als einen der besten Marketingtricks unserer Zeit. Denn dass sich hinter der Bezeichnung „Tafelwasser“ ein extrem überteuertes, mit Kohlensäure und anderen Stoffen versetztes Leitungswasser verbirgt, ahnen die Wenigsten. Auch das übrige Flaschenwasser ist in der Regel um einiges teurer als das Leitungswasser. Zwei Liter Mineralwasser kosten im Durchschnitt einen Euro. Für den gleichen Euro bekommt man 200 Liter Leitungswasser. Abgesehen vom Preis sprechen vor allem ökologische Aspekte, in einigen Fällen sogar gesundheitliche Aspekte, für das Wasser aus der Leitung. Die Ökobilanz der Plastik-Flasche: Ein Desaster Flaschenwasser verursacht 90 bis zu 1.000 Mal mehr Umweltbelastungen als Leitungswasser. Bei Wasser aus Plastikflaschen fällt diese Ökobilanz noch viel verheerender aus. Denn hergestellt werden die praktischen PET-Flaschen aus Kunststoff, der wiederum aus Erdöl hergestellt wird. Der Transport des Flaschenwassers ist bei den in der Regel langen Lieferwegen zudem energieaufwendig und belastet die Umwelt (das gilt natürlich für die Glasflasche wie für die Plastikflasche). Recycling? – Fehlanzeige. Pfand bedeutet nicht gleich Recycling. Einwegflaschen sind ein klarer Trend – Mehrwegflaschen sind nach Erkenntnissen der Gesellschaft für Konsumforschung zunehmend out. Die Plastikflaschen werden nicht nur ins Ausland verschifft, sondern belasten zunehmend unsere Umwelt. Ganze 500 Jahre kann es dauern, bis Plastik zerfällt. Leitungswasser ist in der Regel genauso gesund wie Flaschenwasser Leitungswasser ist in der Regel genauso gesund wie das Wasser aus der Flasche – in einigen Fällen ist es sogar ratsamer, Leitungswasser zu trinken. Denn dass Plastik nicht gerade gesundheitsfördernd ist, haben zahlreiche Studien gezeigt. Abbauteile des Kunststoffs können in das Wasser übergehen und verändern nicht nur Geschmack, sondern auch die Zusammensetzung des Wassers. Plastikwasser weist nach jüngsten und auch älteren Studien hormonelle Belastungen auf. (Die Universität Frankfurt zum Beispiel hat in einer Studie nachgewiesen, dass Mineralwasser aus Plastikflaschen mit hormonell wirksamen Substanzen belastet ist.) Während Leitungswasser an vielen Orten der Welt keine Trinkwasserqualität hat, gilt es in Deutschland als das am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Die Mineral- und Tafelwasserverordnung schreibt weniger Grenzwerte vor als die Trinkwasserverordnung. So darf Leitungswasser beispielsweise nur 10 µg/ Liter Arsen enthalten, Mineralwasser bis zu 50 µg/ Liter. Mehr dazu finden Sie auch auf den Trinkwasser-Themenseiten des Umweltbundesamts 2011. Bestenliste: BPA-freie Trinkflaschen Leitungswasser filtern? Ob Wasserfilter nötig sind und wirklich den gewünschten Effekt erzielen – die Schadstoffe aus dem Wasser zu filtern – darüber gibt es verschiedene Meinungen. Vorsichtig sollte man aber auf jeden Fall bei Blei- oder Zinkrohren in Altbauten sein. Einen Wasser-Check bzgl. der Qualität des eigenen Leitungswassers kann man vielerorts bei den Stadtwerken oder zum Beipsiel hier machen: www.wasser.de, www.umwelt-checks.de, www.inlabo.de. Galerie: Plastik, nein danke – Alternativen für den Alltag ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 26 4 Vielen Dank für deine Stimme! HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: