Auf einmal lag Hagel auf der Straße: In der Stadt Reutlingen hat sich am Wochenende ein ungewöhnliches Wetter ereignet – mitten im Sommer. Wie es dazu kam, erklärt ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst.
Am Wochenende kam es zu kuriosen Bildern in Baden-Württemberg. In Reutlingen mussten Schneepflüge die Innenstadt von Hagelkörnern und Eisklumpen befreien – mitten im Sommer.
Ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erklärt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) das Phänomen. Demnach sei eine Unwetterzelle, die sich erst kurz vor Reutlingen gebildet hatte, für das Ereignis verantwortlich.
Weil sie sich nur langsam bewegt habe, konnte in kurzer Zeit viel Hagel auf die Stadt fallen. Die Körner hatten der dpa zufolge eine Größe von bis zu 1,8 Zentimeter Durchmesser.
Ein Postbote, der sich durch den Hagel schiebt
Der DWD-Experte erklärt, dass ein solches Unwetter „nicht ungewöhnlich“ sei. Allerdings würde ihn der Ort überraschen: „Dass es eine Stadt wie Reutlingen trifft, ist nicht alltäglich“, zitiert die dpa den Experten.
Auf der Kurznachrichtenplattform X – vormals Twitter – zeigt ein Video einen Postboten, der sich durch das Eis kämpft. Das Video soll in Reutlingen aufgenommen worden sein.
Niemand ist verletzt worden. Allerdings rückten 290 Einsatzkräften rückten am Freitag zu mehr als 120 Einsätzen aus. Stellenweise hat sich, wie die dpa schreibt, bis zu 30 Zentimeter hoch Hagel gesammelt. Gullys und Abwasserschächte wurden demnach verstopft und Wasser strömte in Tiefgaragen, Keller sowie Wohngebäude.
Unwetter in Österreich und Slowenien
Auch in Österreich und Slowenien kam es am Wochenende zu schweren Unwettern. In Österreich herrscht Hochwasser und auch Slowenien kämpft gegen Wassermassen, wodurch auch die Gefahr für Erdrutsche steigt.
Ist der Klimawandel schuld an extremen Wetterphänomenen? Einzelne Wetterphänomene sind nicht auf den Klimawandel zurückzuführen. Wo sich die Expert:innen jedoch einig sind: Extreme Wetterlagen – wie etwa Hitzewellen, Starkregen oder Dürreperioden – verstärken sich durch den Klimawandel künftig und werden an Häufigkeit deutlich zunehmen.
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