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Mogelpackung des Monats: Milka-Schokolade wird fast 50 Prozent teurer

Mogelpackung des Monats: Milka-Schokolade wird fast 50 Prozent teurer
Foto: © Verbraucherzentrale Hamburg

Der Lebensmittelkonzern Mondelez hat die Füllmenge vieler Milka-Schokoladentafeln reduziert und gleichzeitig die Preise erhöht. Die Verbraucherzentrale Hamburg sieht darin einer sehr hohe verdeckte Preiserhöhung und verleiht Milka den Negativpreis „Mogelpackung des Monats“.

Seit Ende Januar ist der Preis für Milka-Tafeln mit 100 Gramm Inhalt von 1,49 Euro auf 1,99 Euro gestiegen. Gleichzeitig hat Mondelez die Füllmenge bei vielen Sorten auf 90 Gramm reduziert. Das entspricht einer versteckten Preiserhöhung von über 48 Prozent, schreibt die Verbraucherzentrale Hamburg auf ihrer Webseite. Sie hat Milka zur „Mogelpackung des Monats“ gekürt – ein Negativpreis für verdeckte Preiserhöhungen. Betroffen sind unter anderem die Sorten Alpenmilch, Noisette, Trauben-Nuss und Ganze Haselnüsse.

Mogelpackung des Monats: Milka-Schokolade wird fast 50 Prozent teurer
Eine Milka-Tafel vor und eine nach der Reduzierung der Füllmenge – der Unterschied ist schwer zu erkennen. (Foto: © Verbraucherzentrale Hamburg)

Auf den ersten Blick sei nicht erkennbar, dass die Füllmenge reduziert wurde, da die Verpackungsgröße unverändert bleibe, kritisieren die Verbraucherschützer:innen. Die neue Füllmenge werde zwar auf der Vorderseite der Verpackung angegeben, diese Angabe sei in den Regalen jedoch oft von Kartonlaschen verdeckt.

Milka ist „Mogelpackung“: So erklärt Mondelez den Preisanstieg

Mondelez begründet die höheren Preise mit gestiegenen Rohstoffkosten, insbesondere für Kakao. Das Unternehmen erklärte auf Anfrage der Verbraucherzentrale Hamburg, dass sich die Kakaopreise in den vergangenen zwölf Monaten verdreifacht hätten. Auch Energie-, Verpackungs- und Transportkosten blieben hoch.

Die Verbraucherschützer:innen weisen jedoch darauf hin, dass Mondelez in seinem aktuellen Finanzbericht von sinkenden Herstellungskosten und steigenden Gewinnen spricht. Dies lasse darauf schließen, dass die höheren Preise nicht nur die gestiegenen Rohstoffkosten ausgleichen, sondern auch den Unternehmensgewinn erhöhen.

Update: Am 28. Februar hat Mondelez die Verbraucherzentrale darauf hingewiesen, dass das Unternehmen im vierten Quartal 2024 einen starken Gewinnrückgang in Europa verzeichnete und für 2025 einen Rückgang des bereinigten Gewinns je Aktie erwartet.

Laut Zahlen des Statistischem Bundesamts hat sich der Preis für Schokolade seit Anfang 2024 bis Ende Januar 2025 um etwa acht Prozent erhöht. Der Preis für Milka-Schokoladentafeln stieg in diesem Zeitraum jedoch um bis zu 64 Prozent, schreibt die Verbraucherzentrale Hamburg.

Milka: Auch große Tafeln wurden teurer, Kritik an Aldi Nord

Auch andere Produkte der Marke Milka sind laut Verbraucherzentrale Hamburg von der Preiserhöhung betroffen. Einige Großtafeln, darunter die Sorten Mmmmax Alpenmilch und Mmmmax Ganze Haselnüsse, wiegen nun 250 statt 270 Gramm. Gleichzeitig stiegen die Preise der Großtafeln teils auf 3,89 Euro. Dies entspricht einer Preiserhöhung von mindestens 22 Prozent, so die Verbraucherschützer:innen.

Aldi Nord pries Milka-Großtafeln zuletzt als Sonderangebot an, bei 34 Prozent Preisnachlass. Der Discounter bezog sich auf 4,99 Euro (unverbindlicher Verkaufspreis) als Ausgangswert. Mondelez teilte jedoch mit, keine unverbindlichen Verkaufspreise für Milka-Produkte zu nennen. Die Verbraucherzentrale kritisiert, dass die Tafeln nach eigener Kenntnis nie zu fast 5 Euro gehandelt wurden und Aldis Hinweis einen Rabatt vortäusche, der so nicht existiere.

Utopia-Tipp: Um verdeckten Preiserhöhungen nicht auf den Leim zu gehen, kannst du beim Einkauf auf die Füllmengenangaben achten und die Preise pro 100 Gramm vergleichen. Utopia rät außerdem dazu, nachhaltige Schokolade zu kaufen. Mehr dazu: Die besten Bio-Fair-Trade-Schokoladen

Verwendete Quellen: VZ HH, DeStatis

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