Nach einer Auseinandersetzung in der aktuellen Sendung von „Chez Krömer“ ist Schluss. Die Talksendung wird nach 41 Folgen eingestellt. Die letzte, in der Comedian Faisal Kawusi zu Gast war, brach Moderator Kurt Krömer vorzeitig ab.
Die Talksendung „Chez Krömer“ beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) wird nach sieben Staffeln und 41 Folgen eingestellt. Das kündigte der Sender am Montag an. Damit ist die aktuelle Folge, bei der es zwischen Gastgeber Kurt Krömer und Comedian Faisal Kawusi zum Streit kam, bis auf Weiteres die letzte.
„Es ist für mich an der Zeit für neue künstlerische Abenteuer. Mir war klar, dass ‚Chez Krömer‘ kein Format ist, das ewig laufen wird. Dass es am Ende dann doch 41 Folgen geworden sind, hat mich selbst überrascht. Mein Bedarf an Arschlöchern ist damit gedeckt“, zitiert der RBB Krömer.
Kurt Krömer verließ mehrere Minuten vor dem Ende das Studio
In der aktuellen Folge konfrontierte der Moderator Kawusi unter anderem mit dessen „schlechte(m) Gag bei Instagram“. Im April diesen Jahres hatte Komikerin Joyce Ilg mit einem angeblichen Witz auf Instagram zu K.O.-Tropfen für Entrüstung gesorgt. Unter anderem Youtuberin Silvi Carlson hatte den Post mit der Erklärung kritisiert, sie sei selbst beinahe durch K.O.-Tropfen gestorben. Kawusi hatte daraufhin Carlsons Anmerkung mit den den Worte, er werde die Dosis das nächste Mal erhöhen, kommentiert.
Auch sprach der Moderator Kawusi auf eine rassistische Äußerung gegenüber der „Let’s Dance“-Jurorin Motsi Mabuse an. Nachdem der Komiker sich verteidigte, er könne aufgrund seiner Herkunft nicht rassistisch sein, reichte es Krömer. „Du erzählst nur Scheiße“, sagte Krömer und ging aus dem Interviewraum. Anschließend sagte er in die Kamera: „Heute ist der Tag, wo ich glaube (…), dass ich nach Hause gehe und mal gucke, ob ich das Konzept vielleicht noch mal überdenke.“ Daraufhin verließ Krömer mehrere Minuten vor dem eigentlichen Ende vorzeitig das Studio. Inwieweit das Interview mit Kawusi tatsächlich für das Aus der Sendung verantwortlich ist, bleibt zunächst unklar.
Kawusi äußerte sich zu der Sendung in einem Twitch-Livestream. Dort beklagte er sich über Krömer. Er habe ihn ungerecht behandelt, Krömers Verhalten in der Sendung findet er „richtig unkorrekt, richtig schamlos, richtig respektlos, richtig selbstgerecht“. Außerdem bezeichnete Kawusi den Moderator als „Moralapostel“ und „Hurensohn“.
Zwei Grimme-Preise für „Chez Krömer“
2019 entwickelte Krömer mit Produzent Friedrich Küppersbusch das Showkonzept von „Chez Krömer“, bei dem Prominente und Politiker:innen in einer Art Verhörraum Fragen von Krömer beantworten. Die Sendung wurde zwei Mal mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Das erste Mal 2020; 2022 erhielten Krömer und Thorsten Sträter jeweils einen Grimme-Preis für das Gespräch über Depressionen bei „Chez Krömer“. Gäste der Sendung waren unter anderem der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die frühere AfD-Parteichefin Frauke Petry und Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt.
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