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Neue Methode: Krebsart bald durch Schweiß erkennbar?

brustkrebs schweiß
Foto: CC0 / Pexels / cottonbro studio

Brustkrebs zu diagnostizieren ist oft mit einigen Hürden verbunden. Nun ist es Forschenden gelungen, eine einfachere, schnellere und kostengünstigere Methode zur Diagnose zu entwickeln. Jedoch muss sich diese erst noch beweisen.

Kürzlich haben Wissenschaftler:innen aus Großbritannien eine Methode entwickelt, um Brustkrebs anhand von Schweißproben zu erkennen. Sie nahmen Abstriche von den Fingerspitzen von 15 erkrankten Personen und analysierten die Biomarker im Schweiß. Die Treffsicherheit betrug fast 98 Prozent, wobei alle bösartigen Formen von Brustkrebs richtig erkannt wurden. Bevor der Schweißtest jedoch in der Praxis eingesetzt werden kann, müssen die Ergebnisse in Studien mit einer deutlich größeren Anzahl von Teilnehmenden bestätigt werden.

So handelte es sich zunächst nur um eine sogenannte „Proof-of-concept“-Studie. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung, die durchgeführt wird, um die Machbarkeit und mögliche Wirksamkeit einer neuen Technologie oder Methode zu demonstrieren. Das Ziel ist es, zu beweisen, dass das Konzept grundsätzlich funktionieren kann und das Potenzial hat, in zukünftigen Studien und Anwendungen weiterentwickelt zu werden. Dementsprechend sind die Datensätze der Untersuchung relativ gering.

Neue Diagnose-Methode: Bessere Heilungschancen bei Brustkrebs

Die neue Methode könnte die Diagnostik von Brustkrebs laut den Forschenden deutlich erleichtern, da das herkömmliche Verfahren, die Mammografie, Strahlung und mäßige bis starke körperliche Beschwerden für Betroffene mit sich bringt und oft ungenau ist. Einige Patient:innen lehnen die Untersuchung auch aus kulturellen Gründen ab, wie die Studienautor:innen schreiben. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) erklärt, dass es so zu Verzögerungen bei der Diagnose kommen könne. Bei jüngeren Patient:innen gebe es auch oft falsch-positive Ergebnisse.

Auch eine schmerzhafte Biopsie sei bisher, erwähnen die Forscher:innen, oft notwendig, um eine Diagnose zu bestätigen. In der neu untersuchten Methode müsse hingegen lediglich die Fingerspitze abgestreift werden. Dies sei vor allem für Patient:innen mit Brustkrebs hilfreich, bei denen der Krebs bereits Metastasen ausgebildet hat, konkludieren die Studienautor:innen. Denn in diesen Fällen sei eine Gewebediagnose oft besonders kompliziert.

Genauigkeit von fast 98 Prozent – mithilfe von maschinellem Lernen

In der Studie probierten die Forschenden für die neue Form der Diagnostik verschiedene statistische Analysen und maschinelle Lernverfahren aus. Dabei sollten die Proben der Abstriche in die drei Kategorien „gutartiger“, „früher“ oder „metastasierender Krebs“ eingeordnet werden. Die leistungsstärkste Methode erreichte dabei eine Genauigkeit von 97,8 Prozent.

Die neue Diagnostik-Methode könnte als Ergänzung zu bisher eingesetzten Technologien somit die Anzahl der Fehldiagnosen deutlich verringern und damit die Frühdiagnose- und Heilungsraten verbessern, so die Wissenschaftler:innen.

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