Der Sommer steht vor der Tür. Damit steigt die Anzahl an sonnigen Tagen und leider auch das Risiko, die Haut in den heißen Sonnenstrahlen zu schädigen. Um herauszufinden, welche Sonnencreme dich davor am besten schützt, nahm Öko-Test 26 Sonnencremes unter die Lupe.
Um Sonnenbrand zu vermeiden und das Risiko für Hautkrebs zu senken, solltest du an sonnigen Tagen grundsätzlich Sonnenschutz verwenden. Doch die Auswahl an Sonnencremes ist groß: Im Handel findest du zahlreiche Produkte, die sich im Preis teilweise stark unterscheiden. Um dir die Auswahl des richtigen Sonnenschutzes zu erleichtern, hat Öko-Test 26 Produkte mit Lichtschutzfaktor 50 oder 50+ getestet, darunter zwei zertifizierte Naturkosmetik-Sonnencremes.
Öko-Test nahm dabei die Inhaltsstoffe sowie Verpackungs- und Werbeaspekte unter die Lupe und überprüfte auch, ob der Lichtschutzfaktor im Produkt tatsächlich mit der Deklaration auf der Verpackung übereinstimmt. Zum ersten Mal kam dabei eine neue, standardisierte In-vitro-Methode zum Einsatz, mit der sich der Lichtschutzfaktor (LSF) auf künstlicher Haut bestimmen lässt. Ein klarer Fortschritt: Bislang mussten LSF-Tests an menschlicher Haut durchgeführt werden.
Während zwei Produkte „sehr gut“ und zwölf Produkte „gut“ abschnitten, erhielten sieben Cremes eine „befriedigende“ Gesamtnote und drei Produkte noch die Bewertung „ausreichend“. Zwei Sonnencremes fielen dagegen durch, darunter ein Produkt mit Naturkosmetik-Siegel.
Sonnencreme bei Öko-Test: Die Testsieger
Bei den beiden Testsiegern handelt es sich um Sonnenschutzmittel, die nicht nur gesundheitlich unbedenklich sind, sondern auch den angegebenen Lichtschutzfaktor voll erfüllen. Der gemessene Schutzwert stimmte bei diesen Cremes mit dem beworbenen überein.
Auffällig: Beide Testsieger sind preisgünstig und aus dem Drogeriemarkt. Verbraucher:innen müssen also nicht viel Geld ausgeben, um sich wirksam vor UV-Strahlen zu schützen. Die beiden Produkte mit der „sehr guten“ Bestnote sind:
- Sun D’Or Sonnenmilch, 50 (3,57 Euro/ 200 ml) von Edeka/Budni
- Sundance Sonnenmilch, 50 (3,18 Euro/ 200 ml) von dm
Nivea, Garnier und Co.: durchwachsene Ergebnisse bei bekannten Marken
Bekannte Marken schnitten insgesamt durchwachsen ab. Das Nivea-Produkt „Nivea Sun Schutz & Pflege, 50+“ etwa bietet zwar einen verlässlichen Lichtschutz und enthält keine bedenklichen Stoffe, wurde aber aufgrund unvollständiger Warnhinweise auf der Verpackung und der Verwendung von Kunststoffverbindungen abgewertet. Insgesamt konnte die Sonnencreme mit der Note „gut“ überzeugen.
Die „Garnier Ambre Solaire Hydra 24h protect Sonnenschutz-Milch, LSF 50+“ enttäuschte beim Lichtschutzfaktor und wurde entsprechend abgewertet. Die Schadstoffanalyse von Öko-Test war insgesamt jedoch unauffällig. Insgesamt erhält die Garnier-Sonnencreme die Bewertung „befriedigend“.
Auch die „Sebamed Sonne Sonnenschutz Lotion, 50+“ erhielt Punktabzüge, weil Öko-Test den Stoff Octocrylen nachweisen konnte. Dabei handelt es sich um einen organischen UV-Filter, der in Zellversuchen hormonelle Wirkungen zeigte und sich beim Lagern zu Benzophenon zersetzen kann, das als potenziell krebserregend gilt. Den schädlichen Stoff fand Öko-Test noch in einem weiteren Produkt: der „Haiwaiian Tropic Glowing Protection Lotion, SPF 50“.
Naturkosmetik: Ein Produkt überzeugt, eins fällt durch
Sonnenschutz aus zertifizierter Naturkosmetik setzt in der Regel auf mineralische UV-Filter wie Titandioxid oder Zinkoxid. Diese reflektieren die Sonnenstrahlen auf der Hautoberfläche, statt wie chemische Filter in die Haut einzudringen und dort die UV-Strahlung umzuwandeln. Im aktuellen Test zeigt sich allerdings, dass Naturkosmetik allein kein Garant für zuverlässigen Schutz ist.
Die „Eco Cosmetics Sonnenlotion, LSF 50″ überzeugte mit einem sogar leicht höheren als dem ausgelobten Lichtschutzfaktor und erhielt insgesamt die Note „gut“. Sie beweist, dass mineralische Filter wirksam schützen können.
Ganz anders fällt das Urteil bei der „Alterra Sonnencreme Bio-Sonnenblume, LSF 50“ von Rossmann aus. In der Laboranalyse erreichte sie nicht einmal den Wert eines mittleren Schutzfaktors von LSF 20 – und fiel deshalb mit der Gesamtnote „mangelhaft“ durch. Aus Sicht von Öko-Test bietet sie keinen ausreichenden Sonnenschutz.
Zehn weitere konventionelle Sonnencremes erreichten beim LSF-Test weniger als drei Viertel der deklarierten Schutzleistung. Die Alterra-Sonnencreme schnitt in dieser Hinsicht jedoch von allen Produkten am schlechtesten ab.
Sonnencreme bei Öko-Test: Verbotener Weichmacher
Ein besonders kritischer Befund im Test betrifft den verbotenen Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP). Dieser wurde in fünf Produkten nachgewiesen, am deutlichsten in der „Dulgon Sonnenlotion, LSF 50″. Die gemessene Konzentration lag hier so hoch, dass Öko-Test das Produkt beir Inhaltsstoffanalyse um vier Noten abwertete. Dementsprechend erhält die Sonnencreme die Gesamtnote „mangelhaft“ und ist einer der beiden Testverlierer.
Der Weichmacher DnHexP gilt laut der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) als fortpflanzungsgefährdend und ist in Kosmetik verboten. Dass der Stoff dennoch in relevanter Menge in einem Sonnenschutzmittel vorkommt, ist aus Verbraucherschutzsicht inakzeptabel – vor allem, weil andere Produkte mit ähnlicher Zusammensetzung zeigen, dass sich die Verunreinigung technisch vermeiden lässt. Auch wenn von der nachgewiesenen Menge keine unmittelbare Gesundheitsgefahr ausgeht, hält Öko-Test es für notwendig, dass Hersteller ihre Herstellungs- und Abfüllprozesse so anpassen, dass DnHexP konsequent ausgeschlossen wird.
Testfazit: Welche Sonnencreme für den Sommer?
Laut Öko-Test ist zunächst jede Sonnencreme besser als gar kein Sonnenschutz. Trotzdem zeigt der Test, dass es bei Sonnencremes starke Unterschiede gibt und nicht jedes Produkt der Schutzleistung gerecht wird, die Hersteller auf der Verpackung versprechen. Wer möglichst gut geschützt sein möchte, greift deshalb zur Sundance Sonnenmilch von dm oder zur Sun D’Or Sonnenmilch von Edeka. Wer auf chemische UV-Filter verzichten will, greift am besten zur Eco Cosmetics Sonnenlotion. Diese ist zwar teurer, überzeugt aber angesichts ihrer hohen Schutzleistung mit mineralischen Filtern.
Alle Details und Testergebnisse kannst du in der Öko-Test-Ausgabe 06/2025 oder online auf ökotest.de nachlesen.
Wer sich einen noch größeren Überblick über Sonnenschutz-Tests verschaffen möchte, findet sie in folgendem Artikel: Sonnencreme im Warentest & Öko-Test: Alle Testsieger 2022 bis 2025
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