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Özden Terli: „Bin mit dem Begriff Klimawandel nicht mehr einverstanden“

ZDF-Wettermoderator Özden Terli bemängelt politische Kommunikation und mediale Berichterstattung in der Klimakris
Foto: ZDF / Torsten Silz

Wetter-Moderator Özden Terli findet in der Sendung „Der Tag“ des Senders Phoenix klare Worte für die aktuelle Klimakrise. Unwetter wie in der vergangenen Woche in Deutschland seien vorhersehbar gewesen, so der Meteorologe. Den Begriff Klimawandel findet er deshalb nicht mehr angemessen.

„Das ist auf keinen Fall normales Wetter. Wir haben ja keine normale Atmosphäre mehr“ – in der Phoenix-Sendung „Der Tag“ machte ZDF-Wetter-Moderator Özden Terli am Montag sehr klar, wie dringlich, wie präsent die Klimakrise ist. Diese sei auch der Grund, warum sich Unwetter und Überschwemmungen wie vergangene Woche in Süddeutschland künftig häufen werden. Überraschend sei das nicht. Denn: „Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und die kommt dann irgendwo runter.“

Der Begriff Klimawandel sei ihm mittlerweile allerdings zu niedlich: „Was weltweit passiert ist kein Wandel mehr, das ist epochaler Umbruch“, betont Terli. Denn der Temperaturanstieg sei besonders im Vergleich zu den vergangenen Jahrtausenden dermaßen rasant, dass sich weder Pflanzen noch Lebewesen anpassen könnten, der CO2-Gehalt in der Luft so hoch wie seit 800.000 Jahren nicht mehr. Auch den Begriff „Jahrhunderthochwasser“ findet der Meteorologe nicht mehr zeitgemäß: „Solche Katastrophen werden sich häufen. Wo ist da noch das Jahrhundertereignis, wenn es andauernd passiert?“.

Weltmeere sind derzeit anormal warm

Neben den Unwettern geht Terli auch auf die außergewöhnliche Situation in den Weltmeeren ein, die Forscher:innen derzeit Sorge bereitet. Seit vergangenem März seien diese nämlich anormal warm. Eine Erklärung gebe es dafür aktuell nicht, sagt der Wetter-Moderator. Dennoch bestehe ein Zusammenhang mit den Unwettern weltweit, auch in Deutschland.

Terlis Kritik kommt im Internet gut an. Benjamin Bauer, Stadtrat für die grüne Fraktion in Karlsruhe, lobte den Wetter-Moderator auf X für seine prägnanten Worte: „DAS ist die Dringlichkeit, der wiederkehrende Hinweis auf die Klimakrise als Ursache, die klare Sprache und die deutliche Kritik an verharmlosenden Begrifflichkeiten, die es seit langem bräuchte.“

Verwendete Quellen: X, ZDF

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