Kann man mit einem dynamischen Stromtarif wirklich Geld sparen? Das hängt vom persönlichen Stromverbrauch und den Geräten ab. Ein neuer Online-Rechner soll jetzt helfen, eine mögliche Einsparung zu ermitteln.
Dynamische Stromtarife schwanken mehrmals täglich oder sogar stündlich im Preis. Sie geben wechselnde Börsenstrompreise an die Haushalte weiter. Wenn viel Strom im Netz und dieser damit günstig ist, zahlt man weniger als zu Zeiten hoher Nachfrage. Voraussetzung ist meist ein Smart Meter.
Die Idee dahinter: Stromkund:innen sollen ihren Verbrauch an das Stromangebot im Netz anpassen und so helfen, das Stromnetz zu stabilisieren. Das wird vor allem durch den steigenden Anteil an Sonnen- und Windenergie immer wichtiger, da die Erzeugung nicht konstant ist.
Bislang ist allerdings nicht ganz klar, für wen sich solche dynamischen Tarife wirklich lohnen. Denn nicht jeder Haushalt kann seinen Stromverbrauch einfach verschieben – und ins Gewicht fallen vor allem Großgeräte wie Wärmepumpen und E-Auto-Wallboxen.
Online-Tool ermittelt Sparpotenzial in drei Schritten
Gleichzeitig gibt es immer mehr Angebote für solche Tarife am Markt, denn seit 2025 müssen Stromanbieter diese anbieten. Nun hilft ein neues Online-Tool herauszufinden, wann sich dynamische Stromtarife für Privathaushalte lohnen. Der „Smartstromcheck“ soll helfen, zu errechnen, ob und wie viel man mit aktuellen dynamischen Tarifen am Markt einsparen kann und gleichzeitig den günstigsten Tarif finden.
Dafür wird in drei Schritten der Stromverbrauch und -preis abgefragt und eine mögliche Verschiebung des Verbrauchs ermittelt. So kann man beispielsweise angeben, ob man eine Photovoltaikanlage, eine Wärmepumpe oder ein Elektroauto besitzt, wie das Warmwasser erzeugt wird und zu welchem Anteil man die Nutzung von Geräten verschieben kann. Das Ergebnis wird ins Verhältnis zu historischen Börsenstrompreises oder einer eigenen Prognose gesetzt.
Die ermittelten Kosten stellt der Rechner aktuellen dynamischen Tarifen gegenüber und berechnet so eine mögliche Ersparnis. Bereitgestellt werden die Tarifinfos vom Vergleichsportal Check24, der Seitenbetreiber bekommt beim Anbieterwechsel eine Provision. Nach Angaben von Smartstromcheck habe die erhaltene Provision aber „keinen Einfluss auf die empfohlenen Tarife“.
Nicht jeder Haushalt profitiert von dynamischen Tarifen
Die mögliche Ersparnis durch den Wechsel zu einem dynamischen Tarif wird bei den meisten durchschnittlichen Stromkund:innen eher gering ausfallen. Auf der Website heißt es: Größere Einsparpotenziale gebe es vor allem für Haushalte mit Elektroauto, Wärmepumpe oder Batteriespeicher.
Für alle anderen bestehe „nur ein geringes Potenzial, mit dynamischen Stromtarifen gegenüber Stromtarifen mit festen Strompreisen zu sparen.“ Je nach Höhe der Grundgebühren ist es sogar möglich, dass man draufzahlt. Der Rechner kann helfen, auch solche Fälle zu ermitteln.
Die Website schlägt vor: Sparen könne man dadurch, dass man die Nutzung von Spülmaschine, Waschmaschine und Wäschetrockner in Zeiten mit niedrigen Strompreisen verschiebt. Oft liegen diese Stunden um die Mittagszeit.
Quellen: PV Magazin, fair-news.de, Smartstromcheck, eigene Recherche