Am Potsdamer Platz in Berlin hat das Mode-Unternehmen Peek & Cloppenburg einen „Conscious Fashion Store“ eröffnet. Dieser soll ökologisch bewusste Kundschaft anziehen – doch mangelt es dem Konzept an Transparenz.
Die Düsseldorfer Textil-Einzelhandelskette Peek & Cloppenburg hat am 19. Mai am Potsdamer Platz in Berlin einen „Conscious Fashion Store“ eröffnet. Diese soll Kund:innen eine große Auswahl an Marken bieten, „die ihre ökologische Verantwortung besonders ernst nehmen“, erklärt das Unternehmen selbst auf seiner Webseite.
„Conscious Fashion Store“ verkauft Produkte mit unterschiedlichem Nachhaltigkeitsanspruch
Wie Fashion Network berichtet, soll die Filiale 3.000 Quadratmeter Verkaufsfläche umfassen und auch konventionelle Marken wie Boss, Marc O’Polo, Marc Cain, Tommy Hilfiger und Replay verkaufen, die zum gängigen Sortiment von Peek & Cloppenburg gehören. Diese Marken bieten auch Kollektionen an, die als nachhaltig vermarktet werden – so genannte Kapsel-Kollektionen. „Für die Sortimentsauswahl des Conscious Fashion Stores haben wir auf diese Kollektionen unseren Fokus gelegt“, erklärt das Unternehmen gegenüber Utopia.
Fair-Fashion-Labels machen laut Fashion Network etwa 30 Prozent des Conscious-Sortiments aus, darunter Lanius und Knowledge Cotton Apparel. Auch die Eigenmarke Jake*s Studio aus dem Nachhaltigkeitsprogramm von Peek & Cloppenburg ist vertreten.
Im Untergeschoss werden vier Schneiderinnen arbeiten, bei denen Kund:innen Reparaturen und Änderungen vornehmen lassen können. Auch geplant sind Upcycling-Workshops sowie Veranstaltungen zu Öko-Mode und Nachhaltigkeit. Vintage-Kleidung soll vor Ort bei einem Partnerunternehmen erworben werden können.
Peek & Cloppenburg: Personal soll zu Nachhaltigkeit beraten
Im „Conscious Fashion Store“ von Peek & Cloppenburg werden also Kapsel-Kollektionen von konventionellen Unternehmen neben etablierten Fair-Fashion-Marken verkauft. Utopia hat beim Unternehmen nachgefragt, wie für Kund:innen transparent wird, welche Marken strengere Nachhaltigkeitskriterien einhalten als andere. Peek & Cloppenburg verwies auf geschultes Personal, das Kund:innen beraten könne. Mitarbeiter:innen könnten zudem Artikel scannen und so detailliert Auskunft über die Nachhaltigkeitsaspekte des konkreten Produkts geben.
Utopia meint: Nachhaltigkeit ist Trend – und das hat viele positive Auswirkungen. Auch konventionelle Modeunternehmen bringen Kollektionen heraus, in denen sie ihre Materialien strenger auswählen. Oder sie eröffnen Läden, in denen vornehmlich solche Produkte verkauft werden. Ob man die Nachhaltigkeitsbestrebungen konventioneller Hersteller unterstützen oder lieber auf Fair-Fashion-Marken setzt, die ihr ganzes Sortiment nachhaltig ausrichten, muss jede:r selbst entscheiden. Um diese Wahl treffen zu können, müssen Kund:innen im Geschäft entsprechende Informationen vorfinden – auch ohne beim Personal nachfragen zu müssen. Hier müssen Unternehmen wie Peek & Cloppenburg noch transparenter arbeiten.
Wer nach besserer Mode sucht, sollte bestenfalls prüfen, ob das Label nur bei einem Kriterium auf Nachhaltigkeit achtet (z. B. gesundheits- und umweltverträgliche Färbemittel) oder auch Aspekte wie Recyclingfähigkeit, Arbeitsbedingungen und Tierschutz berücksichtigt. Auch hier ist Transparenz maßgebend.
Hinweis: Es gibt zwei unabhängige Unternehmen Peek & Cloppenburg mit ihren Hauptsitzen in Düsseldorf und Hamburg. Dieser Beitrag bezieht sich auf die Peek & Cloppenburg KG mit Sitz in Düsseldorf.
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