Die Investition in eine eigene Solaranlage rechnet sich aktuell schneller denn je. Eine neue Analyse geht von Ersparnissen von über 2.000 Euro im Jahr aus.
Der Photovoltaik-Ausbau auf deutschen Dächern stagniert derzeit. Dabei kann er sich für Privathaushalte schnell lohnen, denn Solaranlagen sind günstig wie nie und neue Stromtarife helfen zusätzlich beim Sparen.
Solaranlage kann sich schon nach zehn Jahren amortisieren
Eine Analyse des Photovoltaik-Anbieters Solarwatt rechnet vor: Mit einer gängigen Solaranlage mit 10 Kilowattpeak (kWp) Leistung plus passendem Batteriespeicher können Eigenheim-Besitzer:innen pro Jahr mehr als 2.000 Euro Stromkosten einsparen. Die Anlage amortisiere sich damit schon nach etwa zehn Jahren.
„In Deutschland gibt es etwa 3,7 Millionen private Solaranlagen, aber 16,3 Millionen Eigenheime. Würden alle verbleibenden Privathaushalte auf eine Stromversorgung durch eine Solaranlage mit Batteriespeicher umstellen, sparen die deutschen Haushalte mehr als 25 Milliarden Euro ein – und zwar pro Jahr“, sagt Peter Bachmann, CPO (Chief Product Officer) von Solarwatt.
Photovoltaik-Anlage auf dem Dach: Anschaffung günstiger denn je
Der Preis für Dach-Photovoltaikanlagen ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Laut Solarwatt liegt er aktuell bei rund 17.500 Euro, während man 2022 noch rund 25.000 Euro bezahlen musste. Allerdings können die Installationskosten je nach Anbieter und Region stark variieren.
Zu den gesunkenen Modulpreisen kommen derzeit potenziell günstige dynamische Stromtarife und die Möglichkeit, bei den Netzentgelten zu sparen. „Mit einem dynamischen Stromtarif lassen sich die Stromkosten weiter verringern. Dazu kommt noch eine Pauschale für die Reduktion der Netzentgelte, wenn die Solaranlage nach §14a Energiewirtschaftsgesetz steuerbar ist“, so Bachmann.
Zugrunde liegt der Solarwatt-Analyse ein jährlicher Strombedarf von 5.000 Kilowattstunden (kWh) und ein Strompreis von 35 Cent/kWh (insgesamt 1.930 Euro im Jahr inklusive Grundpreis und Stromzähler).
Wenn sich dieser Beispielhaushalt zu – sehr optimistischen – 80 Prozent mit selbst produziertem Solarstrom versorgen könnte, könnte er rund 1.400 Euro einsparen und außerdem etwa 500 Euro durch die Einspeisung des überschüssigen Stroms ins Netz verdienen. Durch die Nutzung eines dynamischen Stromtarifs und einen Rabatt bei den Netzentgelten spare man etwa weitere 150 Euro.
„Die Anschaffung einer eigenen Photovoltaik-Anlage hat sich für Hausbesitzer in Deutschland noch nie so gelohnt wie im Sommer 2025“, schreibt Solarwatt in einer Mitteilung.
Laut Analyse gilt das erst recht, wenn die Eigentümer:innen auch E-Autos oder eine Wärmepumpe mit eigenem Solarstrom betreiben. Die mögliche Einsparung liege mit Elektroauto sogar bei etwa 2.800 Euro im Jahr – und die PV-Anlage amortisiere sich bereits nach fünf Jahren, so Solarwatt.
„Historisch einzigartige“ Marktlage
Die Berechnung soll vor allem zeigen, dass sich die Anschaffung einer Photovoltaikanlage schneller amortisieren kann, als viele Menschen annehmen. Die Situation am Markt sei „historisch gesehen gerade absolut einzigartig“, so Bachmann. „Bei einer Solaranlage mit Speicher liegt die Amortisationszeit bei rund 10 Jahren. Kommt ein Elektroauto dazu, verkürzt sie sich sogar auf fünf Jahre.“
Fazit: Auch, wenn die Annahmen von Solarwatt etwas optimistisch sein mögen: Tatsächlich signalisiert die gegenwärtige Energiepolitik, dass die Strompreise erst einmal hoch bleiben werden und die eigene Solarstromerzeugung damit lohnend. Zudem trägt der Ausbau der Solarkraft auf den privaten Dächern in Deutschland wesentlich zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und damit zum Klimaschutz bei.
Utopia-Tipp: Eine Energieberatung kann helfen, eine Photovoltaik-Anlage möglichst effizient und auf den eigenen Bedarf abgestimmt zu planen, auch in Kombination mit Speicher oder Wärmepumpe. Qualifiziert für die staatlichen Förderprogramme sind nur Energieberater:innen auf der offiziellen Liste für Energieeffizienz-Experten.
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Quellen: Solarwatt, Unabhängigkeitsrechner HTW Berlin