Der Verkauf von Milchprodukten geht in Deutschland seit einigen Jahren zurück. Im vergangenen Jahr war er so tief wie seit 1991 nicht mehr. Eine Produktsparte konnte dennoch profitieren.
Im vergangenen Jahr haben die Deutschen den Konsum von Milchprodukten deutlich reduziert, so das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL). Der Bericht zeigt, dass die produzierte Menge von Milch im Jahr 2022 allein um mehr als sechs Prozent auf 4,2 Millionen Tonnen gesunken ist. Dies deklariert das BZL als Rekordtief. Der durchschnittliche Verbrauch von Konsummilch fiel stark auf 46,1 Kilogramm pro Kopf – so gering wie seit 1991 nicht mehr. Bereits 2021 verzeichneten sich starke Rückgänge in Produktion und Verbrauch.
Auch der Verbrauch von Käse und Butter ging zurück. Hier sank der durchschnittliche Verbrauch um 760 bzw. 770 Gramm pro Kopf. In einer Sparte der Milchindustrie stiegen Produktion und Verbrauch dennoch – nämlich im Bereich der Eiweißprodukte für Sportler:innen.
Milchindustrie zeigt sich besorgt
Die Produktion von Eiweißerzeugnissen aus Kuhmilch und Molke für Fitnessnahrung stieg um knapp 10 Prozent. Der Verbrauch pro Kopf erhöhte sich laut dem BZL um vier Prozent auf 610 Gramm.
Anlässlich der Entwicklung zeigt sich die Milchindustrie besorgt, schließlich sind die Produktionskosten nach ihren Aussagem weiterhin hoch sind. „Die Verbraucher haben im vergangenen Jahr auf die inflationsbedingten Preissteigerungen reagiert und weniger Milch, Käse und Butter eingekauft“, sagte Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbands.
Der Grund für diese Entwicklung liegt laut dem BZL vermutlich in dem erhöhten Verkauf von pflanzlichen Ersatzprodukten sowie höheren Preisen für Milch und Milchprodukte.
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