Steht der Winter bereits jetzt vor der Tür? Wie das Wetter in den kommenden Tagen wird, und was eine aktuelle Langzeitprognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für das Wetter der kommenden Wintermonate vorhersagt.
Nach einem recht milden und regnerischen November könnte sich der Winter nun das erste Mal richtig zeigen: Zum Wochenende prognostiziert der Deutsche Wetterdienst (DWD) Schnee in Hochlagen ab 400 Meter, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet.
Mit dem altbekannten Spruch „Ski und Rodel gut“ kündigte Meteorologe Robert Hausen vom DWD bereits etwa das Wochenend-Wetter an. Auch hält man Schnee am Samstagmorgen aus Sicht des DWD durchaus für möglich, auch bis in tiefere Lagen des Landes. Allerdings wird er vermutlich nicht lange liegen bleiben und in den Tieflagen schon im weiteren Verlauf des Samstags wieder schmelzen. Die Tage bis Samstag sollen sonnig bis wechselhaft werden.
Außerdem hat der Wetterdienst eine Prognose für den meteorologischen Winter ab 01. Dezember vorgestellt. Dieser werde wahrscheinlich normal bis warm. Experten sehen darin sowohl eine Warnung als auch Vorteile.
Wintereinbruch: So wird das Wetter bis Samstag
Vor dem Wochenende wird das Wetter laut DWD wechselhaft. Am Mittwoch erwarte fast das ganze Land ein weitgehend trockener Tag, der „heiter bis wolkig“ werden soll. Regnen gebe es lediglich gegen Abend vereinzelt vom Emsland bis Nordfriesland. Insgesamt bleibe das Wetter kühl, mit Temperaturen zwischen 0 Grad in Sachsen und 9 Grad an der Nordsee.
Der Donnerstag zeigt sich laut DWD-Prognose vielerorts bedeckt, gelegentlich soll es zu Regen oder Sprühregen kommen – vor allem am Nachmittag im Norden verstärkt. Für Landesteile südlich der Donau sagt der DWD nach Nebelauflösung größtenteils sonniges und trockenes Wetter vorher.
Richtung Wochenende könnte es dann winterlicher werden. So seien am Freitag nach einem größtenteils durchwachsenen Start aus Sonne, Wolken und zahlreichen Schauern auch vereinzelte kurze Graupelgewitter möglich. In und um die Alpen dürfte es zu länger anhaltenden Schneefällen kommen. Der DWD sagt Temperaturhöchstwerte zwischen 4 bis 10 Grad voraus.
In der Nacht auf Samstag sind dann laut Wetterdienst vielerorts weitere Schauer möglich, welche „bis in tiefe Lagen in Schneeregen oder Schnee“ übergehen. Zudem kann es glatt werden. Für die Alpen erwartet der Wetterdienst Dauerschneefall. Am wärmsten dürfte es dann mit Temperaturen bis 3 Grad vom Niederrhein bis Ostfriesland werden – ansonsten liegen die Temperaturen bei 1 bis -3 Grad, im Bergland ist es etwas kälter.
Im Tagesverlauf des Samstags ist dann „im Erzgebirge und in den Alpen anhaltender Schneefall“ wahrscheinlich. Die Tageshöchstwerte sollen bei 2 Grad im Osten Deutschlands und 7 Grad im Emsland liegen, in höheren östlichen Lagen könne sich leichter Dauerfrost einstellen.
Kommende Wintermonate: Das ist die langfristige Wetterprognose
Was aber kann man nach dem möglichen Wintereinbruch am kommenden Wochenende wettertechnisch für die anstehenden Wintermonate erwarten? Diese Frage hat der DWD am Dienstag in Offenbach im Rahmen seiner alljährlichen Klimatagung beantwortet.
Demnach erwarten die Klimaexpert:innen für den kommenden meteorologischen Winter vom 01. Dezember dieses Jahres bis 29. Februar 2024 „eine moderate Wahrscheinlichkeit für einen normalen bis wärmeren Winter im Vergleich zum selben Dreimonatsmittel im Zeitraum der Jahre 1991 bis 2020″. Die Temperaturen des Dreimonatsmittels der Wintermonate dürften dann um 0,9 Grad höher liegen als im Durchschnitt der letzten Jahre.
Für den Spätwinter von Januar bis März 2024 deutet sich laut DWD ebenfalls ein tendenziell normales bis wärmeres Temperaturmittel im Vergleich zum selben Zeitraum der Jahre 1991-2020 an. Hierbei halten es die Meteorologinnen für wahrscheinlich, dass die Temperaturen um 2,0 Grad wärmer als im üblichen Durchschnitt liegen werden. Insgesamt soll der Winterstart eher mild werden und zum Ende des Winters steigt die Möglichkeit für Kaltlufteinbrüche.
Die Wetterexpert:innen betonten, dass es sich dabei um langfristige und nicht um spezifische Wetterprognosen handelt. Daher sei es gut möglich, dass einzelne Tage oder Wochen im Winter anders ausfallen können als vom DWD vorausgesagt.
Laut Tobias Fuchs, der Vorstand Klima und Umwelt beim DWD, habe die Aussicht auf einen vergleichsweise milden Winter zwei Seiten. „Einerseits ist ein milder Winter ein weiteres Indiz für den fortschreitenden Klimawandel auch in Deutschland. Auf der anderen Seite ist es eine positive Nachricht für alle Energieverbraucher. Wenn sich die Prognose bewahrheitet, könnten wir dadurch Heizenergie einsparen„, so der Experte.
Verwendete Quellen: Deutscher Wetterdienst (DWD), Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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