Lange wurde das Avatar-Sequel „The Way of Water” von Zuschauer:innen erwartet. Auch in Japan feierte Avatar 2 seine Premiere – im Rahmen einer Delfin-Show. Tierschützer:innen zeigen sich über den Umgang mit den Tieren und das Verhalten der Hollywood-Stars entsetzt.
Das Avatar-Sequel „The Way of Water” wurde mit Spannung erwartet, die Premiere in Japan sorgt nun jedoch für Negativschlagzeilen. Der Grund: eine Delfin-Show, die von Umweltschützer:innen heftig kritisiert wird.
Bei der japanischen Avatar-Premiere waren Regisseur James Cameron, sowie die Schauspieler:innen Zoe Salanda, Sigourney Weaver und Sam Worthington anwesend. Sie saßen bei der Premiere vor einem großen Pool, in dem ein Trainer unter anderem auf einem der Tiere reitet, und sich von ihm in die Luft heben lässt. Mehrere Delfine führten Tricks in dem Wasserbecken auf.
Ein davon veröffentlichter Clip zeigt die Avatar-Stars und Regisseur Cameron, wie sie die Show verfolgen. Sie applaudieren. Oscarpreisträger Cameron erklärte in einem auf Instagram verbreiteten Post: „Ich liebe diese Tiere, ich liebe ihre Intelligenz.“ Er fügt scherzend hinzu: „Und ich bin mir sicher, jeder hat sie nach Erlaubnis gefragt, in dieser Show zu sein.“
Update vom 28. Dezember 2022: Inzwischen hat sich James Cameron für die Delfin-Show entschuldigt und eine Erklärung für den Vorfall geliefert.
Premiere zu Avatar 2: „Trainer behandelten diese Delfine wie Zirkusclowns“
Peta-Aktivistin und Vize-Präsidentin der Tierrechtsorganisation, Lisa Lange, kommentierte den Vorfall gegenüber Yahoo News Australia wie folgt: „Zu sehen, wie James Cameron, Sigourney Weaver und Sam Worthington da sitzen und Beifall klatschen, war schockierend. Die Trainer behandelten diese Delfine wie Zirkusclowns. Sie ritten auf ihren Nasen – schlimmer geht es nicht“.
Auch Dr. Naomi Rose vom Animal Welfare Institute erklärte laut Bericht, dass der Vorfall „wahrlich bedauernswert“ sei. Regisseur Cameron würde dadurch eine „widersprüchliche Botschaft“ senden. Schließlich enthalte Avatar 2 eine starke Message pro Umweltschutz.
Aktivist Ric O’Barry, der selbst jahrelang Delfine zu Unterhaltungszwecken trainierte und sich nun für ihre Rechte einsetzt, zeigte sich ebenfalls von den Aufnahmen schockiert. Yahoo News Australia sagte er, die Aktion sei schlichtweg „verrückt“.
In der japanischen Küstenstadt Taiji färbt sich die Bucht regelmäßig rot
Besonders Japan steht seit Jahren in der Kritik, Delfine zu Show-Zwecken in Gefangenschaft zu halten. O’Barry dokumentierte die Industrie dahinter in seinem oscarprämierten Film „The Cove“. Die Dokumentation zeigt unter anderem, wie Jungtiere in offenem Meer für Delfin-Shows gefangen und dadurch von ihren Müttern getrennt werden – unzählige Tiere, die sich nicht für die Gefangenschaft „eignen“, werden dabei getötet.
„The Cove“ ist nach einer Bucht in der japanischen Küstenstadt Taiji benannt. Sie färbt sich während der Treibjagd, die immer wieder von Tierschutzorganisationen verurteilt wird, rot. Die Gemeindeverwaltung von Taiji rechtfertig das Vorgehen mit einer angeblich über 400 Jahre alten Tradition der Delfinjagd.
Utopia meint
Delfine sowie viele andere Wildtiere gehören nicht in Gefangenschaft. Die Meeressäuger sind hoch sensible und intelligente Tiere, die durch die künstliche Umgebung – und fragwürdigen Trainingsmethoden – unter hohem Stress leiden. Sie entwickeln Verhaltensauffälligkeiten, wie etwa stundenlanges Schwimmen im Kreis; werden krank oder gar aggressiv. Ihre Lebenserwartung sinkt. Tierschützer:innen raten daher dazu, weder Delfinarien noch einzelne Delfin-Shows zu besuchen. Mit dem Kauf eines Tickets werden oft Treibjagden wie in Japan unterstützt. Gleiches gilt für Unterhaltungsangebote mit anderen Meeressäugern wie etwa Orcas.
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