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Sexismus gegen Frauen: Chinesische Staatsbahn empört mit Werbespot

Sexismus gegen Frauen: Chinesische Staatsbahn empört mit Werbespot
Foto: Unsplash/Airam Dato-on

Mit einem Werbevideo hat die chinesische Staatsbahn in den Sozialen Medien für Empörung gesorgt – und eine Sexismus-Debatte ausgelöst. China Railway verteidigt das Video jedoch.

Ein Werbevideo der staatlichen Eisenbahngesellschaft Chinas hat im Netz eine Diskussion über Sexismus ausgelöst. In dem Video werden Frauen dazu aufgefordert, sich nicht mehr während Zugfahrten zu schminken. 

Am Samstag war der Clip von China Railway auf der chinesischen Social-Media-Plattform Weibo der am meisten gesuchte und diskutierte, wie der US-Sender CNN berichtet. Der Werbesport wurde bereits im Juli veröffentlicht.

Offenbar ist das Video Teil einer Kampagne, mit der die Staatsbahn ihren Kund:innen zeigen will, welches Verhalten auf Zugfahrten erwünscht ist – und welches nicht.

User:innen sozialer Netzwerke zeigen sich empört

So zeigt das von China Railway veröffentlichte Video eine Frau, die in einem Zug sitzt und sich schminkt. Weil das Make-up der Frau auf die Lehne ihres Sitznachbarn tropft, tippt der ihr wiederum auf die Schulter und sagt sinngemäß: „Ich brauche kein Make-up, Hübsches“. Daraufhin entschuldigt sich die Frau und hilft dem Mann, sich sauber zu machen. 

In China hat der Spot eine anhaltende Sexismus-Debatte ausgelöst, wie CNN schreibt. Viele User:innen des chinesischen Twitter-Pendants Weibo kritisierten das Video als beleidigend.

So äußerte ein Nutzer der Online-Plattform Unverständnis darüber, warum Frauen, die sich schminken, für unzivilisiertes Verhalten stehen. Eine andere Person wiederum fragt: „Was ist wohl der nächste Schritt? Frauen das Zugfahren komplett zu verbieten?“

Bis Samstag ist der zugehörige Hashtag auf Weibo insgesamt 340 Millionen Mal aufgerufen und mehr als 20.000 Mal kommentiert worden. Auch auf Tiktok erfährt der Werbespot gegenwärtig großes Interesse von User:innen.

Chinesische Staatsmedien verteidigen den Werbespot

Auf Anfrage von CNN verteidigten Verantwortliche der chinesischen Staatsbahn den veröffentlichten Werbespot. Auch seitens anderer staatlicher Vertreter:innen hieß es, das Video solle „nicht überinterpretiert“ werden.

In einem Kommentar der chinesischen Zeitung Nanfang Daily wird zudem behauptet, dass Vorfälle mit Make-up wie der im Video gezeigte zu den am „weit verbreitetsten“ Ereignissen gehören, über die sich Fahrgäst:innen beschweren würden. 

China Railway hat derweil aber auch eingeräumt, dass es Verhalten gebe, das sich noch negativer auf andere Fahrgäst:innen auswirke. Zum Beispiel zu laut zu sein – oder den Sitz einer anderen Person zu blockieren.

„Die Urheber:innen des Videos bitten Menschen nicht darum, kein Make-up in Zügen zu benutzen, sondern sie zu zivilisiertem Verhalten anzuhalten und die Empfindsamkeit anderer Zugreisender zu beachten“, heißt es in der Stellungnahme. 

Verwendete Quellen: CNN, TikTok

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