Utopia Image

Besserverdienende: Ab diesem Gehalt zählt man zu den oberen 10 Prozent

Gehalt
Foto: Monika Skolimowska/dpa

Zählst du zu den Besserverdienenden, zu den Geringverdienenden oder liegst du irgendwo dazwischen? Das Statistische Bundesamt hat mitgeteilt, bei wie viel Euro pro Stunde man in welche Kategorie gehört.

Laut einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts von Montag haben sich die Bruttostundenverdienste der oberen und unteren 10 Prozent der Lohnskala zwischen April 2022 und April 2023 angenähert. Grund für die Verringerung der Ungleichheit ist die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns von 9,82 auf 12 Euro.

Im April 2023 zählte man bis zu einem Stundenverdienst von 12,25 Euro zu den unteren 10 Prozent der Lohnskala und somit zu den Geringverdienenden. Um zu den oberen 10 Prozent, also zu den Besserverdienenden, zu gehören, war ein Verdienst von mindestens 36,48 Euro nötig.

Für die Statistik wurden stichprobenmäßig Angaben von 58.000 Betrieben zu Verdiensten und Arbeitszeiten von abhängig Beschäftigten erhoben. Vermögenswerte spielen also keine Rolle, ebenso sind Selbstständige nicht in der Statistik erfasst. Wer also in dieser Statistik zu den oberen 10 Prozent zählt, gehört also nicht automatisch zu den reichsten 10 Prozent in Deutschland, sondern nur zu den 10 Prozent, die in abhängiger Beschäftigung am meisten pro Stunde verdienen – und zwar brutto.

Hinweis: Das Statistische Bundesamt nutzt zwar die Begriffe „Lohnskala“ und „Lohngefälle“, bestätigt Utopia gegenüber aber, dass auch Gehälter in der Statistik erfasst und entsprechend auf Stunden heruntergerechnet wurden. In diesem Artikel werden die Begriffe Lohn, Gehalt und Verdienst daher synonym verwendet.

Abstand zwischen Gering- und Besserverdienenden schrumpft

Lange hatte sich der Abstand zwischen den unteren und oberen 10 Prozent nicht mehr groß geändert. 2018 hatten Besserverdienende einen 3,27-mal so hohen Verdienst wie Geringverdienende. 2022 war er 3,28-mal so hoch. Der April 2023 markiert den ersten deutlichen Rückgang seit Jahren. Nun bekommen Besserverdienende nur noch das 2,98-Fache von Geringverdienenden.

Eine Erklärung liefert die Erhöhung des Mindestlohns. Dieser führte dazu, dass die Obergrenze für die unteren 10 Prozent der Lohnskala von 2022 auf 2023 um 12,4 Prozent deutlich gestiegen ist. Die Untergrenze der oberen 10 Prozent ist im selben Zeitraum nur um 1,9 Prozent gestiegen.

Der Median lag im April 2023 bei 19,92 Euro. Das bedeutet: Die Hälfte der abhängig Beschäftigten erhielten ein höheres Gehalt bzw. einen höheren Lohn, die anderen Hälfte lag darunter.

Stärkeres Lohngefälle in Westdeutschland

Das Statistische Bundesamt hat außerdem ermittelt, dass das Lohngefälle in Westdeutschland höher ist als in Ostdeutschland. Im Westen erhielten Besserverdienende den 3,04-fachen Bruttostundenverdienst von Geringverdienenden, im Osten war es nur der 2,49-fache.

Verwendete Quelle: Statistisches Bundesamt

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

Gefällt dir dieser Beitrag?

Vielen Dank für deine Stimme!