Laura-Marie Geissler ist Profi-Rennfahrerin und taucht an der Seite von Jimi Blue Ochsenknecht in einer TV-Sendung auf. Eine Rezension dazu enthält sexistische Kommentare, woraufhin die Motorsportlerin sich auf Instagram wehrt.
Die Profi-Motorsportlerin Laura-Marie Geissler kritisierte eine vom Stern-Magazin veröffentlichte Rezension zu einer TV-Sendung, in der sie auftrat, als „einen misogynen Akt gegen mich als weiblich gelesene Person im Motorsport“. Mit einem Instagram-Post wehrte sich Geissler gegen die sexistischen Formulierungen der TV-Kritik, die „verachtend, verletzend und zutiefst herablassend“ seien.
Als Frau im Motorsport fahre Geissler „Autorennen gegen Sexismus“, wie es in dem Instagram-Post heißt. Sie wolle damit „sexistischem Verhalten ein Ende setzen und das nicht nur auf einer von Männern dominierten Rennstrecke“. Angesichts der Kommentare in der Stern-Kritik zur Serie „Diese Ochsenknechts“ – eine Reality-TV-Sendung über die gleichnamige deutsche Schauspieler:innenfamilie – sei sie daher „fassungslos“ gewesen.
„Als hätten wir nicht gelernt, dass Frauen nun nicht 'nur' nackt daneben stehen“
Geissler tritt in der Sendung als die Lebenspartnerin von Jimi Blue Ochsenknecht auf. In der Stern-Kritik sind die beiden zusammen auf einem Foto abgebildet, neben einem Rennsportwagen. Die dazugehörige Bildunterschrift fragte: „Wo landen die Augen von Jimi Blue Ochsenknecht? Die Auswahl ist groß: Brüste, Porsche oder die Augen seiner Neu-Freundin“. Weiterhin hieß es im Artikel: „Jimi Blue Ochsenknecht heizt sich auf jeden Fall im Rennstall neben seiner BH-losen Freundin auf.“
Die Profi-Sportlerin schreibt, dass es sich bei dem Stern-Beitrag nicht um Kritik an der Sendung handele, sondern um einen sexistischen Angriff auf sie als Rennfahrerin. Dabei wolle sie „nach meinem Können beurteilt und nicht wie so oft objektifiziert“ werden. Geissler schlussfolgert in ihrem Post: „Als hätten wir nicht gelernt, dass Frauen nun auch erfolgreich Autos fahren und nicht ‚nur‘ nackt daneben stehen.“
Sexismus im Spitzensport
Dass für weiblich gelesene Sportlerinnen der Kampf um öffentliche Anerkennung weiterhin ein Thema ist, zeigt auch eine Umfrage des SWR aus dem Jahr 2021. Von den mehr als 700 befragten Spitzensportlerinnen gaben 60 Prozent an, dass sie ihrem Gefühl nach mehr leisten müssten, um die gleiche gesellschaftliche Anerkennung zu erhalten wie männlich gelesene Sportler.
Unter ihrem Post entschuldigte sich der Stern und kommentierte, dass man die Passagen mit den entsprechenden Formulierungen mittlerweile entfernt habe. Sie seien „nicht angebracht“ gewesen.
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