Die größte Sparkasse Bayerns führt neue Kontomodelle ein – zum Ärgernis der Kund:innen und der Verbraucherzentrale. Sie wirft der Münchner Stadtsparkasse vor, sich damit von seinem öffentlichen Auftrag zu entfernen – und rät zu einem Bankwechsel.
Die Verbraucherzentrale Bayern kritisiert die Münchner Stadtsparkasse wegen angekündigter Preiserhöhungen. Der Verband riet den Kund:innen deswegen am Dienstag sogar, bei einem anderen Geldinstitut ein neues Konto zu eröffnen. „Ein Bankwechsel ist nicht schwer und kann sich jetzt umso schneller auszahlen“, erklärte Sascha Straub, der Referatsleiter Finanzdienstleistungen der Verbraucherzentrale.
Die größte Sparkasse Bayerns hatte am Montag neue Kontomodelle angekündigt, zwischen denen sich die Kund:innen entscheiden sollen: Je nach Modell verlangt die Sparkasse unterschiedlich hohe Grundgebühren und gleichzeitig Geld für einzelne Buchungen. Je höher die Grundgebühr, desto höher auf der anderen Seite die Zahl der Freibuchungen. Nur bei der teuersten Grundgebühr von 11,95 Euro pro Monat sind alle Buchungen kostenlos. Die Begründung ist geändertes Kundenverhalten.
Verbraucherzentralen nehmen Sparkasse ins Visier
Die Verbraucherschützer:innen werfen dem städtischen Geldinstitut vor, sich damit von seinem öffentlichen Auftrag zu entfernen. Die Verbraucherzentralen Bayern, Brandenburg und Hessen haben die Sparkassen insgesamt ins Visier genommen und fordern unter anderem die Aufrechterhaltung eines flächendeckenden Filial- und Automatennetzes.
Viele Banken – nicht nur Sparkassen – erhöhen schon seit einigen Jahren regelmäßig die Preise. Ursprünglich diente das dazu, den starken Rückgang der Gewinne zu kompensieren, der durch die jahrelange Nullzinspolitik der EZB verursacht war. Im vergangenen Jahr waren die Bankgewinne dank steigender Zinsen jedoch wieder gestiegen.
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